Jacke mit ÖSV-Logo
GEPA/Marcel Engelbrecht
Doping

ÖSV setzt auf verstärkte Prävention

Der ÖSV engagiert sich seit dem Skandal bei den Olympischen Spielen 2006 verstärkt im Kampf gegen Doping und setzt auf Prävention. Wolfgang Schobersberger wurde 2009 als Anti-Doping-Beauftragter eingesetzt. „Der ÖSV investiert viel in Aufklärung, aber Mutwillige wird man mit guter Erziehung nicht abhalten“, sagte der Arzt der APA.

Schobersberger und sein Team informieren Aktive und Teamärzte regelmäßig über Anti-Doping-Bestimmungen und die Problematik der Nahrungsergänzungsmittel. „Wir weisen zudem auf die strafrechtlichen Folgen hin und betonen, dass Doping kein Kavaliersdelikt ist“, meinte der Leiter der Sportmedizin der Tirol Kliniken. Man habe in den vergangenen Jahren sehr vieles im Bereich von Anti-Doping-Programmen entwickelt.

„Dass jemand dann trotzdem bewusst das Falsche macht, das kann man nicht ausschließen“, betonte Schobersberger. Der ÖSV wies in einer Aussendung am Donnerstag zudem darauf hin, dass gemeinsam mit der Nationalen Anti-Doping Agentur Austria (NADA) ein obligatorischer E-Learning-Kurs angeboten wird. Dieser müsse von allen Kaderathleten in allen Disziplinen absolviert werden. Zudem muss das sportliche Umfeld wie Physiotherapeuten, Trainer und das medizinische Personal des ÖSV einen Zertifikatskurs an der Privatuniversität UMIT in Hall absolvieren.

Athleten müssen jeden Dopingtest melden

Die Athleten des ÖSV sind laut Verbandsaussendung verpflichtet, Dopingtests zu melden. Die Daten werden in der ÖSV-Athletendatenbank erfasst, die an der Universität Innsbruck eingerichtet ist und von Werner Nachbauer, Professor am Institut für Sportwissenschaft der Uni Innsbruck, verwaltet wird. Laut ÖSV wurden die nach der Razzia am Mittwoch festgenommenen Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf seit September 2018 je sechsmal von der NADA getestet.

Die Ergebnisse seien immer negativ gewesen. Der ÖSV lässt sich zusätzliche Tests durch die NADA laut eigenen Angaben jährlich 50.000 Euro kosten. Nachbauer meinte in der Verbandsaussendung, die ÖSV-Führung habe wesentliche Maßnahmen zur Verringerung von Doping gesetzt. „Das Problem ist, dass man vorsätzliche kriminelle Vorgangsweisen kaum vermeiden kann. Leider sind auch hier die Möglichkeiten des ÖSV eingeschränkt.“