Bernhard Gruber
GEPA/Ch. Kelemen
Nordische WM

Gruber sorgt für nächste Kombi-Medaille

Für Österreichs Kombinierer hat es bei der nordischen WM in Seefeld auch im Bewerb von der Normalschanze mit einer Medaille geklappt. Bernhard Gruber erkämpfte am Donnerstag nach einem Sprung und dem Langlauf über 10 km die Silbermedaille. Gold ging mit Jarl Magnus Riiber erstmals seit 2001 in einem Einzel-Bewerb wieder an einen Norweger. Dritter wurder der Japaner Akito Watabe.

Gruber war als Achter in die Loipe gegangen und eroberte schließlich in einer spannenden Entscheidung seine achte WM-Medaille. Erst im Zielsprint musste sich der 36-jährige Salzburger dem 15 Jahre jüngeren Riiber um 1,4 Sekunden geschlagen geben. Der Rückstand von Watabe betrug 4,6 Sekunden. Franz-Josef Rehrl landete nach zweimal Bronze diesmal auf dem vierten Rang (+29,8 Sekunden). Mario Seidl wurde Siebenter (44,3), WM-Debütant Martin Fritz belegte Rang 15 (1:21,5).

Für Gruber, der erst kurz vor der WM die Qualifikation für das ÖSV-Team geschafft hatte, war es in Seefeld bereits die zweite Medaille nach Bronze im Team mit Rehrl. „Das ist so schön! In mir kommen die Emotionen hoch. Wenn man als Sportler immer für so einen Erfolg kämpft, ist das umso schöner, wenn es dann gelingt. Ich habe mir das Rennen zum Schluss gut eingeteilt, aber Riiber hat das taktisch sehr gut gemacht“, erklärte der Weltmeister von 2015 im ORF-Interview.

Gruber holt WM-Silber in Kombi

Bernhard Gruber hat sich im Einzel-Bewerb der Nordischen Kombinierer nach einer spannenden Entscheidung die Silbermedaille gesichert.

Jubel nach spannendem Langlauf

Die Ausgangslage nach dem Springen versprach einen spannenden Langlauf, der bei Frühlingstemperaturen mit tiefen Pistenverhältnissen stattfand. Riiber ging sechs Sekunden vor seinem Landsmann Espen Björnstad und sieben Sekunden vor Rehrl in die Loipe. Gruber hatte nach einem Sprung auf 102 Meter einen Rückstand von 22 Sekunden. Rehrl schloss zunächst schnell zu Riiber auf, dieses Duo setzte sich zunächst von der Konkurrenz ab und hatte 20 Sekunden Vorsprung.

Bernhard Gruber (AUT), Jarl Magnus Riiber (NOR) und Akito Watabe (JPN)
GEPA/Thomas Bachun
Bernhard Gruber, Jarl Magnus Riiber und Akito Watabe feiern ihre Medaillen

Auf der zweiten Runde fiel Rehrl zurück und wurde von der Gruppe um Gruber eingeholt. Der Salzburger zog danach das Tempo an und sorgte dafür, dass es bei Kilometer sechs zum Zusammenschluss mit Riiber kam. Auf der letzten Runde verlor Rehrl endgültig den Anschluss, der Medaillenkampf wurde zur Angelegenheit von Riiber, Watabe und Gruber. Beim Einlauf ins Zielstadion lag der Japaner noch voran. Am Ende hatte aber Riiber die meisten Reserven. Gruber konnte aber noch Watabe abfangen und holte seine dritte WM-Einzel-Medaille.

Rehrl sah seine Chancen schwinden

Rehrl, der sich nach einem Sprung von 106,5 Metern Hoffnungen auf seine dritte Medaille gemacht hatte, konnte auch mit Rang vier sehr gut leben. „Das war ein super Wettkampf von mir. Das Rennen war brutal, vor allem im Anstieg. Ich hatte einen guten Sprung und im Rennen wollte ich mitgehen, habe aber nach der ersten Runde gesehen, dass sich das nicht ausgeht für mich. Heute waren drei besser als ich, das ist in Ordnung. Absolut cool von Bernie. Er war die ganze Zeit schon bärenstark. Die Medaille ist verdient“, sagte Rehrl.

Wie Rehrl sprach auch Gruber von sehr schwierigen Bedingungen. „Ich habe mich bei dem Schnee schon brutal geplagt. Da muss man vor allem als großer Läufer technisch sauber laufen, aber das ist mir gelungen“, sagte der ÖSV-Routinier, der am Ende an seine Reserven ging. „Das Pumperl hat geklopft, der Motor ist aber super gelaufen. Und auch die Ski waren sensationell, es hat alles zusammengestimmt.“

Riiber beendet deutschen Erfolgslauf

Mit Riiber, der bereits überlegen den Gesamtweltcup gewonnen hat, gab es einen verdienten Weltmeister, der erstmals seit Bjarte Engen Vik in Lahti 2001 wieder einmal aus Norwegen kommt. Der 21-Jährige beendete damit auch die deutsche Erfolgsserie bei Großereignissen. Die DSV-Kombinierer hatten vorher bei der WM 2017 in Lahti, bei Olympia 2018 in Pyeongchang und nun in Seefeld insgesamt neun Medaillenentscheidungen en suite gewonnen.

„Alle haben dafür so hart gearbeitet, die Serviceleute und die Trainer. Der Gewinn der Goldmedaille ist ein so ein schönes Gefühl. Wir haben aus den Erlebnissen beim Bewerb in Innsbruck gelernt und alles richtig gemacht. Es zeigt aber auch, wie schwierig es ist, wieder zurückzukommen. Im Finish war ich glücklich, dass wir zu dritt waren und ich gewusst habe, dass ich der beste Sprinter bin“, erklärte Riiber.

Einzel Normalschanze

Endstand nach einem Sprung und 10 km Langlauf:
1. Jarl Magnus Riiber NOR 25.01,3 1/8*
2. Bernhard Gruber AUT + 1,4 8/4
3. Akito Watabe JPN 4,6 6/6
4. Franz-Josef Rehrl AUT 29,8 3/19
5. Ilkka Herola FIN 36,4 24/1
6. Espen Björnstad NOR 41,4 2/21
7. Mario Seidl AUT 44,3 11/10
8. Johannes Rydzek GER 53,8 17/3
9. Jörgen Graabak NOR 1:10,5 27/5
10. Leevi Mutru FIN 1:12,6 14/14
15. Martin Fritz AUT 1:21,5 15/17
* Platzierung im Springen/Langlauf