Das rot-weiß-rote Mixed-Team musste sich vor 11.200 Fans den favorisierten Deutschen Katharina Althaus, Juliane Seyfarth, Markus Eisenbichler und Karl Geiger am Ende um 22,3 Punkte geschlagen geben. Für Deutschland war es der dritte Mixed-WM-Titel in Folge. Bei der WM 2019 gingen alle drei Team-Springen an die Deutschen, jeweils vor der Auswahl des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV).
Bronze holte sich mit dem Respektabstand von 51,5 Zählern auf das ÖSV-Quartett die norwegische Equipe Anna Odine Ström, Maren Lundby, Robert Johansson und Andreas Stjernen. Es war die bereits 23. Medaille für die norwegische Abordnung in Seefeld. Japan, vor zwei Jahren bei den Titelkämpfen in Lahti noch Dritter, musste sich diesmal mit Rang fünf begnügen.
ÖSV-Team springt zu Silber im Mixed-Bewerb
Eva Pinkelnig, Philipp Aschenwald, Daniela Iraschko-Stolz und Stefan Kraft sprangen am Samstag im Mixed-Teambewerb zu WM-Silber.
Favoriten zumindest „gekitzelt“
Österreich und Deutschland lieferten sich lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe, bei dem die Führung hin und her wechselte. Die Entscheidung zugunsten der Favoriten fiel im zweiten Durchgang. Aschenwald, der im ersten Durchgang noch bei 110 Metern gelandet war, sprang bei seinem zweiten Versuch um neun Meter kürzer. Großschanzen-Weltmeister Eisenbichler nutzte die Gelegenheit und zog mit 107 Metern davon. Danach wehrten die Deutschen die Angriffe von Iraschko-Stolz und Kraft ab und krönten sich so wie in den Team-Bewerben bei Damen und Herren auch im Mixed zu Weltmeistern.
„Es war lässig und hohes Niveau. Das war Werbung für unseren Sport. Noch eine Medaille, heute gibt es Party. Wir haben heute alle eine super Leistung gebracht. Wir haben bis zum Schluss den großen Favoriten gekitzelt“, freute sich Iraschko-Stolz stellvertretend für ihr Team im ORF-Interview. Für die 35-Jährige war es nach Team-Silber bei den Damen und Bronze im Einzel die dritte Medaille in Seefeld.
Atmosphäre beflügelt
Auch Kraft war mit der Ausbeute zufrieden. „Heute war das echt ein richtig schöner Abschluss. Drei Medaillen – wenn mir das im Sommer wer gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Danke an das ganze Team, das mithilft“, sagte der Salzburger, der so wie seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter das Publikum lobte: „Die Stimmung war genial. Die Atmosphäre beflügelt mich. Es war echt cool, daheim zu springen.“
Pinkelnig, die mit zwei soliden Sprüngen auf 105,5 und 103,5 Meter den Grundstein zur Medaille gelegt hatte, freute sich ebenfalls über eine erfolgreiche WM. „Jetzt ist das einfach eine Draufgabe. Vizeweltmeister klingt schon gut. Ich bin noch nie im Mixed-Team gehupft. Den mit einer Medaille zu beenden, ist richtig cool“, sagte die Vorarlbergerin. Aschenwald ärgerte sich zwar über seinen zweiten Sprung („Ich habe am Tisch etwas liegen gelassen“), tröstete sich aber mit der zweiten Silbernen nach jener mit dem Team auf der Großschanze: „Jetzt bin ich richtig zufrieden.“
Nur Gold fehlt in der österreichischen Bilanz
Die Österreicher eroberten im vorletzten der 22 Bewerbe in Seefeld insgesamt die vierte Silberne und die neunte Medaille überhaupt. Die Skispringer steuerten in ihren sechs Bewerben fünfmal Edelmetall zur österreichischen Bilanz hinzu. Neben Silber in allen drei Team-Bewerben und Bronze von Iraschko-Stolz wurde auch Kraft auf der Normalschanze in Seefeld Dritter.
Einzig eine Goldmedaille blieb dem ÖSV-Team verwehrt. Die Chancen, dass im abschließenden 50-km-Langlauf der Männer am Sonntag (13.00 Uhr, live in ORF eins) ein Wunder passiert, sind gering. Mit Bernhard Tritscher und Mika Vermeulen sind nach dem Dopingskandal rund um Max Hauke und Dominik Baldauf nur zwei Österreicher am Start.