Stefan Kraft (AUT)
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Nordische WM

Mixed-Quartett erobert wieder Silber

Eva Pinkelnig, Daniela Iraschko-Stolz, Philipp Aschenwald und Stefan Kraft haben zum Abschluss der Skisprung-Bewerbe der WM in Seefeld der Bilanz noch eine Silbermedaille hinzugefügt. Das österreichische Quartett holte am Samstag auf der Toni-Seelos-Schanze Rang zwei. Gold ging nach einem spannenden Duell einmal mehr an Deutschland.

Das rot-weiß-rote Mixed-Team musste sich vor 11.200 Fans den favorisierten Deutschen Katharina Althaus, Juliane Seyfarth, Markus Eisenbichler und Karl Geiger am Ende um 22,3 Punkte geschlagen geben. Für Deutschland war es der dritte Mixed-WM-Titel in Folge. Bei der WM 2019 gingen alle drei Team-Springen an die Deutschen, jeweils vor der Auswahl des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV).

Bronze holte sich mit dem Respektabstand von 51,5 Zählern auf das ÖSV-Quartett die norwegische Equipe Anna Odine Ström, Maren Lundby, Robert Johansson und Andreas Stjernen. Es war die bereits 23. Medaille für die norwegische Abordnung in Seefeld. Japan, vor zwei Jahren bei den Titelkämpfen in Lahti noch Dritter, musste sich diesmal mit Rang fünf begnügen.

ÖSV-Team springt zu Silber im Mixed-Bewerb

Eva Pinkelnig, Philipp Aschenwald, Daniela Iraschko-Stolz und Stefan Kraft sprangen am Samstag im Mixed-Teambewerb zu WM-Silber.

Favoriten zumindest „gekitzelt“

Österreich und Deutschland lieferten sich lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe, bei dem die Führung hin und her wechselte. Die Entscheidung zugunsten der Favoriten fiel im zweiten Durchgang. Aschenwald, der im ersten Durchgang noch bei 110 Metern gelandet war, sprang bei seinem zweiten Versuch um neun Meter kürzer. Großschanzen-Weltmeister Eisenbichler nutzte die Gelegenheit und zog mit 107 Metern davon. Danach wehrten die Deutschen die Angriffe von Iraschko-Stolz und Kraft ab und krönten sich so wie in den Team-Bewerben bei Damen und Herren auch im Mixed zu Weltmeistern.

„Es war lässig und hohes Niveau. Das war Werbung für unseren Sport. Noch eine Medaille, heute gibt es Party. Wir haben heute alle eine super Leistung gebracht. Wir haben bis zum Schluss den großen Favoriten gekitzelt“, freute sich Iraschko-Stolz stellvertretend für ihr Team im ORF-Interview. Für die 35-Jährige war es nach Team-Silber bei den Damen und Bronze im Einzel die dritte Medaille in Seefeld.

Atmosphäre beflügelt

Auch Kraft war mit der Ausbeute zufrieden. „Heute war das echt ein richtig schöner Abschluss. Drei Medaillen – wenn mir das im Sommer wer gesagt hätte, hätte ich es nicht geglaubt. Danke an das ganze Team, das mithilft“, sagte der Salzburger, der so wie seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter das Publikum lobte: „Die Stimmung war genial. Die Atmosphäre beflügelt mich. Es war echt cool, daheim zu springen.“

Daniela Iraschko-Stolz (AUT), Stefan Kraft (AUT), Eva Pinkelnig (AUT) und Philipp Aschenwald (AUT)
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Schlussspringer Kraft wurde von Iraschko-Stolz, Pinkelnig und Aschenwald (v. l.) gebührend empfangen

Pinkelnig, die mit zwei soliden Sprüngen auf 105,5 und 103,5 Meter den Grundstein zur Medaille gelegt hatte, freute sich ebenfalls über eine erfolgreiche WM. „Jetzt ist das einfach eine Draufgabe. Vizeweltmeister klingt schon gut. Ich bin noch nie im Mixed-Team gehupft. Den mit einer Medaille zu beenden, ist richtig cool“, sagte die Vorarlbergerin. Aschenwald ärgerte sich zwar über seinen zweiten Sprung („Ich habe am Tisch etwas liegen gelassen“), tröstete sich aber mit der zweiten Silbernen nach jener mit dem Team auf der Großschanze: „Jetzt bin ich richtig zufrieden.“

Nur Gold fehlt in der österreichischen Bilanz

Die Österreicher eroberten im vorletzten der 22 Bewerbe in Seefeld insgesamt die vierte Silberne und die neunte Medaille überhaupt. Die Skispringer steuerten in ihren sechs Bewerben fünfmal Edelmetall zur österreichischen Bilanz hinzu. Neben Silber in allen drei Team-Bewerben und Bronze von Iraschko-Stolz wurde auch Kraft auf der Normalschanze in Seefeld Dritter.

Einzig eine Goldmedaille blieb dem ÖSV-Team verwehrt. Die Chancen, dass im abschließenden 50-km-Langlauf der Männer am Sonntag (13.00 Uhr, live in ORF eins) ein Wunder passiert, sind gering. Mit Bernhard Tritscher und Mika Vermeulen sind nach dem Dopingskandal rund um Max Hauke und Dominik Baldauf nur zwei Österreicher am Start.

WM-Mixed-Springen in Seefeld

Endstand nach zwei Durchgängen:
1. Deutschland 1.012,2
Katharina Althaus 107,5 / 103,0
Markus Eisenbichler 104,5 / 107,0
Juliane Seyfarth 100,5 / 103,0
Karl Geiger 103,5 / 107,0
2. Österreich 989,9
Eva Pinkelnig 105,5 / 103,5
Philipp Aschenwald 110,0 / 101,0
Daniela Iraschko-Stolz 100,5 / 102,5
Stefan Kraft 96,5 / 104,5
3. Norwegen 938,4
Anna Odine Ström 97,5 / 102,5
Robert Johansson 106,5 / 103,5
Maren Lundby 99,0 / 105,5
Andreas Stjernen 91,5 / 102,0
4. Slowenien 930,8
Ursa Bogataj 102,5 / 101,0
Ziga Jelar 99,5 / 104,0
Nika Kriznar 98,5 / 108,5
Peter Prevc 95,5 / 100,5
5. Japan 928,6
Yuki Ito 100,5 / 95,0
Yukiya Sato 103,5 / 102,0
Sara Takanashi 91,0 / 99,5
Ryoyu Kobayashi 97,0 / 113,0
6. Polen 914,9
Kinga Rajda 91,5 / 97,0
Dawid Kubacki 112,0 / 110,0
Kamila Karpiel 91,5 / 97,0
Kamil Stoch 100,0 / 105,5
7. Russland 896,2
Anna Schpinewa 97,5 / 100,5
Dimitri Wassiliew 99,5 / 104,0
Sofia Tichonowa 96,0 / 98,5
Jewgeni Klimow 101,5 / 99,0
8. Italien 801,4
Elena Runggaldier 97,5 / 95,5
Sebastian Colloredo 93,0 / 97,5
Lara Malsiner 98,5 / 100,5
Alex Insam 86,5 / 94,5
Nicht für zweiten Durchgang qualifiziert:
9. Tschechien 374,4
Karolina Indrackova 91,0
Viktor Polasek 97,5
Stepanka Ptackova 92,0
Roman Koudelka 96,0
10. USA 364,9
Nina Lussi 86,0
Kevin Bickner 96,5
Nita Englund 90,0
Casey Larson 95,5
11. Finnland 354,8
Susanna Forsström 90,0
Jarkko Määttä 91,0
Julia Kykkänen 87,5
Antti Aalto 97,0
12. Rumänien 311,1
Andreea Trambitas 78,5
Hunor Farkas 81,0
Daniela Haralambie 100,0
Radu Pacurar 88,5
13. Kasachstan 256,8
Valentina Sderschikowa 88,5
Sabirschan Muminow 87,5
Veronika Schischkina DSQ
Sergej Tkatschenko 96,0