Manuel Martic (Rapid) und Florian Hart (Mattersburg)
GEPA/Philipp Brem
Bundesliga

Druck auf Rapid in Mattersburg

Zwei Runden vor der Teilung in Meister- und Qualifikationsgruppe haben Rechenspiele in der Bundesliga Hochkonjunktur. Rapid können diverse Tüfteleien relativ egal sein, denn für die Wien-Hütteldorfer gilt: Wenn man noch unter den Top Sechs landen will, müssen die Partien am Sonntag in Mattersburg und eine Woche später daheim gegen Hartberg mit großer Sicherheit gewonnen werden.

Der Anfang soll im Pappelstadion geschafft werden, wo der aus Mattersburg stammende Rapid-Trainer Dietmar Kühbauer seine Profikarriere ausklingen ließ. „Aber es wird uns nichts geschenkt werden, egal ob ich dort gespielt habe oder Mattersburger bin“, sagte der Ex-Teamspieler.

Kühbauer rechnet mit harter Gegenwehr der Burgenländer. „Sie wollen uns ein Bein stellen und ihre Restchance nützen“, sagte der Rapid-Coach. Die Mattersburger liegen als Neunter vier Punkte hinter Rang sechs, den siebentplatzierten Rapidlern fehlt ein Zähler auf einen Platz in der Meisterrunde. „Wir haben uns in eine gute Position gebracht. Bei einem Sieg wäre die Ausgangsposition nicht schlechter“, sagte Kühbauer.

Erfolgslauf soll weitergehen

Seine Mannschaft holte aus den drei Spielen auf nationaler Ebene in diesem Jahr drei Siege, zuletzt gelang ein 4:0 in St. Pölten. Dennoch warnte der Trainer der Hütteldorfer: „Wenn wir in Mattersburg anders Fußball spielen wollen als zuletzt, kann es schnell in die andere Richtung gehen. Wir müssen genauso fokussiert wie in den letzten Partien sein.“

Die Mattersburger seien ein unberechenbarer Gegner, nicht nur wegen ihrer Qualitäten bei Standardsituationen. „Sie haben zuletzt beim 1:0 in Innsbruck gezeigt, dass sie sehr gut Fußball spielen können, wenn man sie lässt“, meinte Kühbauer.

Sonnleitner als Schlüsselspieler

Die Stärken der Mattersburger sollen unter anderem durch Mario Sonnleitner in Schach gehalten werden, der in dieser Saison sowohl offensiv als auch defensiv als Kopfballspieler glänzte. „Kopfbälle bedeuten Härte, und Mario ist der Prototyp der Härte. Ich hoffe, dass er nicht nur hinten absichert, sondern auch vorne einnickt“, sagte Kühbauer über seinen Innenverteidiger.

Sonnleitner ist mit vier Ligasaisontoren Rapids derzeit erfolgreichster Schütze. „Es läuft für mich mit dem Toreschießen, aber der Fokus liegt auf dem Verteidigen“, sagte der Steirer und ergänzte: „Wir haben überhaupt noch nichts erreicht. Wir müssen gewinnen, um das Unmögliche möglich zu machen.“

Tipico-Bundesliga, 21. Runde

Sonntag, Beginn 17.00 Uhr:

Mattersburg – Rapid

Pappelstadion, SR Gishammer

Mögliche Aufstellungen:

Mattersburg: Kuster – Ortiz, Mahrer, Rath – Hart, Jano, Salomon, Renner – Pusic, Kvasina, Gruber

Rapid: Strebinger – Auer, Sonnleitner, Hofmann, Bolingoli – Martic, Schwab – Murg, Knasmüllner, Schobesberger – Pavlovic

„Schauen ausschließlich auf uns“

Mit einem Sieg und Schützenhilfe von Salzburg oder Hartberg könnte Rapid erstmals seit der sechsten Runde wieder unter den Top Sechs aufscheinen. Die Aussicht darauf wird Kühbauer allerdings nicht dazu verleiten, ständig die Spielstände der anderen gleichzeitig stattfindenden Partien zu checken. „Es wäre ein schwerwiegender Fehler, wenn wir durchgehend mit einem Ohrwaschl woanders sind. Wir schauen ausschließlich auf uns.“

Mattersburg mit geringen Chancen

Für Mattersburg ist der Meisterrundeneinzug ein eher unrealistisches Szenario. „Wir haben eine Miniminiminichance. Zunächst einmal müssten wir Ergebnisse liefern, und dann müsste bei den anderen der absolute Katastrophenzustand eintreten“, sagte Coach Klaus Schmidt. In erster Linie gehe es darum, Punkte für die Qualifikationsgruppe und damit gegen den Abstieg zu sammeln.

Rapid hingegen könnte in dieser Saison noch zu Höherem berufen sein, so Schmidt. „Kühbauer hat wieder Zug in die Mannschaft gebracht. Sie marschiert und spielt geradlinigen Fußball, das schlägt sich in den Ergebnissen nieder. Rapid wird wieder eine Nummer in Österreich, und das ist gut so. Ob es sich für die Meisterrunde ausgeht, wird man sehen, aber sie sind sicher auf einem guten Weg“, sagte Schmidt.