Lisa Theresa Hauser (AUT)
GEPA/Mathias Mandl
Biathlon

Missgeschick kostet Hauser WM-Topplatz

Ein kurioses Missgeschick hat Lisa Theresa Hauser am Freitag bei der Weltmeisterschaft in Östersund im Sprint um einen Topplatz gebracht. Die Tirolerin traf im Bewerb über 7,5 km zwar zehnmal ins Schwarze, musste aber trotzdem fünfmal in die Strafrunde. Grund: Hauser hatte beim Stehendanschlag auf die falschen Scheiben gezielt.

Hauser visierte nach fehlerfreiem Liegendschießen und dem achten Zwischenrang beim Stehendschießen die Zielscheiben auf der Bahn neben ihr an. Erst beim Verlassen des Schießstands wurde der 25-Jährigen ihr Fehler bewusst. Mit ihrem Malheur wurde Hauser auf dem Weg zu einem möglichen Top-Ten-Platz aus der Bahn geworfen und belegte nur den 70. Platz. Die 25-Jährige verpasste damit auch einen Start in der Verfolgung am Sonntag (13.45 Uhr, live in ORF Sport +).

Die Tirolerin nahm das Missgeschick beim Stehendanschlag im ORF-Interview gefasst auf. „Das Positive ist auf alle Fälle, dass ich ein Rennen, einen Sprint mit null-null gehabt hätte, dass meine Laufleistung wirklich gut war“, sagte Hauser, „ich hätte mich gut gefühlt, und auf der Schlussrunde wären sicher noch viele Sekunden drinnen gewesen, wenn ich wirklich um einen Spitzenplatz mitgekämpft hätte. Von dem her kann ich da wirklich aufbauen.“ Ihren nächsten Einsatz hat Hauser im Einzel über 15 km am Mittwoch.

Duo ebenfalls abgeschlagen

In der Verfolgung ist Österreich daher nur mit Katherina Innerhofer und Julia Schwaiger vertreten. Das Duo hatte im Sprint mit den Spitzenplätzen auch ohne Missgeschick nichts zu tun. Innerhofer landete mit zwei Fehlern als beste ÖSV-Läuferin auf dem 49. Platz, Schwaiger klassierte sich mit ebenfalls zwei Fehlern auf Rang 55.

„Läuferisch ist leider nicht mehr gegangen. Zwei Schießfehler sind leider auch zu viel“, sagte die 23-jährige Schwaiger im ORF-Interview. Besser als ihre Landsfrauen kann es aus ÖSV-Sicht am Samstag (16.30 Uhr, live ORF eins) das Quartett Julian Eberhard, Dominik Landertinger, Felix Leitner und Simon Eder machen. Eder wurde für dieses Rennen nach überstandener Erkrankung also rechtzeitig fit.

Gold für Slowakin Kuzmina

Die Österreicherinnen verloren mehr als zweieinhalb Minuten auf die neue Weltmeisterin Anastasiya Kuzmina. Die Slowakin mit russischen Wurzeln setzte sich trotz eines Fehlers mit 9,7 Sek. Vorsprung vor der am Schießstand makellosen Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold. Bronze ging mit 12,6 Sekunden Rückstand an die ebenfalls fehlerfrei gebliebene Laura Dahlmeier. Die Deutsche hatte im Kampf um Platz drei gegenüber der schwedischen Lokalmatadorin Hanna Öberg lediglich um 0,6 Sek. die Nase vorne.

Anastasiya Kuzmina (SVK)
APA/AFP/Jonathan Nackstrand
Kuzmina machte ihre eine Strafrunde in der restlichen Loipe mehr als wett

Bei schwierigen Windbedingungen mussten viele der Favoritinnen in die Strafrunde. So passierten der bis dato Weltcup-Führenden Lisa Vitozzi (21.) drei Schießfehler, ihrer Landsfrau Dorothea Wierer (10.) und der Finnin Kaisa Mäkäräinen (12.) jeweils zwei sowie der Norwegerin Marte Olsbu Röiseland (25.) sogar deren vier. Wierer übernahm mit dem zehnten Platz jedoch die Führung im Gesamtweltcup, zu dem auch die WM-Rennen zählen.

Sprint (7,5 km):
1. Anastasiya Kuzmina SVK 22:17,5 1*
2. Ingrid Landmark Tandrevold NOR + 9,7 0
3. Laura Dahlmeier GER 12,6 0
4. Hanna Öberg SWE 13,2 1
5. Mona Brorsson SWE 21,7 1
6. Denise Herrmann GER 23,9 2
7. Marketa Davidova CZE 26,5 1
8. Jekaterina Jurlowa-Percht RUS 31,4 1
9. Tiril Eckhoff NOR 32,6 2
10. Dorothea Wierer ITA 33,2 2
49. Katharina Innerhofer AUT 2:10,9 2
55. Julia Schwaiger AUT 2:23,4 2
70. Lisa Theresa Hauser AUT 2:55,6 5
* Schießfehler = Strafrunden