Cristiano Ronaldo (Juventus) schießt ein Tor gegen Atletico Madrid
AP/Antonio Calanni
Champions League

Juve dank Ronaldo im Viertelfinale

Cristiano Ronaldo hat Juventus Turin doch noch ins Viertelfinale der Champions League geführt. Der portugiesische Superstar erzielte beim 3:0 (1:0) am Dienstagabend gegen Atletico Madrid alle drei Treffer für den italienischen Rekordmeister. Im zweiten Spiel des Abends ging Schalke 04 mit 0:7 bei Manchester City unter.

Das Hinspiel hatte Madrid mit 2:0 gewonnen. Ronaldo traf in der 27., 48. und schließlich per Foulelfmeter in der 86. Minute und krönte damit die Turiner Aufholjagd. Insgesamt hat der Portugiese in der Champions League sein Torkonto auf 124 erhöht. Für Atletico endete eine lange Serie, hatten die Madrilenen doch in den vergangenen mehr als sieben Jahren nicht mehr auf italienischem Boden verloren.

Nach dem Erfolg kann die Allegri-Elf weiter vom ersten Triumph in der Königsklasse seit 1996 träumen, Ronaldo selbst vom sechsten Gewinn insgesamt und dem vierten in Serie. „Dieses Ergebnis ist ein Antrieb für die Zukunft. Wir sind stark und haben das auch gezeigt. Das ist die Mentalität, die man braucht, um die Champions League zu gewinnen“, so der Dreifachtorschütze. „Ganz einfach ein episches Match. Der beste Weg, um mein 500. Spiel im Juve-Dress zu feiern“, freute sich Giorgio Chiellini.

Juve von Beginn an tonangebend

Juve stand mit dem Rücken zur Wand und trat dementsprechend auf, man übernahm von Beginn an die Initiative. In der vierten Minute wurde noch ein Treffer von Chiellini wegen eines Fouls von Ronaldo an Goalie Jan Oblak zu Recht nicht anerkannt. Von Ronaldo war erstmals in der 27. Minute so richtig etwas zu sehen, und schon zappelte der Ball im Netz.

Cristiano Ronaldo (Juventus) schießt ein Kopfballtor gegen Atletico Madrid
Reuters/Alberto Lingria
Ronaldo machte wieder einmal den Unterschied aus

Nach Maßflanke von Federico Bernardeschi setzte sich der Portugiese im Luftduell mit Diego Godin durch und köpfelte wuchtig ein. Bernardeschi hätte gleich nachlegen können, bei seinem Freistoß fehlte nicht viel (32.). Ein Ronaldo-Kopfball ging daneben (43.), ein Versuch von Chiellini wurde von Oblak gut pariert (45.). Atletico hatte offensiv wenig zu bieten, kurz vor dem Pausenpfiff sorgte aber Alvaro Morata mit einem Kopfball erstmals für richtige Gefahr.

Elfmeter bringt Entscheidung

Gleich nach Wiederbeginn traf Ronaldo per Kopf nach Flanke von Joao Cancelo. Oblak war zwar dran, dank Torlinientechnologie wurde der Treffer aber gegeben. Der Rückstand aus dem Hinspiel war damit ausgeglichen. Die Italiener gaben sich damit aber nicht zufrieden und suchten eher die Entscheidung als die Spanier. Chancen waren aber Mangelware, deshalb war nach einer vergebenen Topchance von Moise Kean (82.) am Ende ein Elfmeter entscheidend. Angel Correa brachte Bernardeschi im Strafraum zu Fall, und Ronaldo ließ sich die Chance vom Punkt nicht entgehen.

Schalke schlittert in Debakel

Im zweiten Dienstag-Match hatte Manchester City leichtes Spiel und fixierte gegen Schalke 04 nach dem 3:2 in Deutschland mit einem 7:0 den höchsten Europacup-Sieg der Clubgeschichte. Beim zehnten Pflichtspiel-Heimerfolg en suite erzielte Sergio Agüero einen Doppelpack (35./Elfmeter, 38.). Der 30-jährige Argentinier traf damit in seinen bisherigen 36 Pflichtspieleinsätzen 27-mal. Zum ersten Mal gelang ihm in vier Spielen in der „Königsklasse“ in Folge ein Treffer. Die weiteren Tore erzielten Leroy Sane (43.), Raheem Sterling (57.), Bernardo Silva (71.), Phil Foden (78.) und Gabriel Jesus (84.).

Jubel von Manchester Citys Sergio Agüero
Reuters/Action Images/Lee Smith
Manchester City war gegen Schalke haushoch überlegen

Schon im Vorfeld hatte kaum jemand an ein Schalker Wunder geglaubt, entsprechend entwickelte sich auch die Partie in Manchester. Die Engländer waren drückend überlegen. Die schnelle Führung verhinderte noch die Stange bei einem Abschluss von Agüero im Fünfer (14.). In der 35. Minute gab es nach einem Zweikampf von Jeffrey Bruma mit Bernardo Silva im Strafraum einen Elfmeter, den Agüero mit einem Lupfer in die Mitte in Panenka-Manier souverän verwandelte.

Einseitige Angelegenheit

Schon drei Minuten später fixierte der Argentinier seinen Doppelpack mit einem Schuss durch die Beine von Ralf Fährmann ins kurze Eck nach Sterling-Vorarbeit mit der Ferse. Dem noch nicht genug, erhöhte Sane nach Ideallochpass noch vor dem Seitenwechsel auf 3:0. Nach der Pause ging es so weiter: Nach Sane-Zuspiel vollendete Sterling zum 4:0. Bei dieser – wie bei einigen Entscheidungen zuvor auch – spielte der Videoschiedsrichter eine wichtige Rolle. Sane bereitete auch den fünften Treffer von Bernardo Silva und den sechsten Treffer von „Joker“ Foden mustergültig vor. Für den Schlusspunkt sorgte Jesus mit einem haltbaren Schuss von der Strafraumgrenze.

Für die „Citizens“ war es der 17. Sieg in den jüngsten 19 Bewerbsspielen. Die Schalker fanden hingegen nicht aus ihrem Tief heraus, nachdem sie in der Liga zuletzt drei Niederlagen am Stück kassiert hatten und sieben Partien sieglos sind. Guido Burgstaller blieb im Angriff wirkungslos, sein ÖFB-Teamkollege Alessandro Schöpf fehlte weiterhin verletzungsbedingt.

„Man kann sich vorstellen, wie ich mich fühle. Schrecklich. Wir haben 30 Minuten gut gespielt, hatten aber nach dem 0:1 einen extremen Leistungsabfall“, resümierte Schalke-Trainer Domenico Tedesco. Bei einem 0:2 hätte man die Leistung analysieren können. „Bei so einer Niederlage ist es aber besser, das Spiel so schnell wie möglich zu vergessen. Die nächsten Wochen werden hart“, sagte der Schalke-Coach. Wie lange er noch im Amt bleiben darf, ist mehr denn je offen.