Jubel bei Liverpool
AP/Kerstin Joensson
Champions League

Liverpool wirft die Bayern raus

Der FC Liverpool und der FC Barcelona haben am Mittwoch das Viertelfinale in der Champions League komplettiert. Die „Reds“ feierten nach dem 0:0 im Hinspiel bei Bayern München einen 3:1-Sieg und sorgen damit erstmals seit 2006 für ein Viertelfinale ohne deutschen Club. In Barcelona führte Lionel Messi sein Team zu einem klaren 5:1-Erfolg gegen Olympique Lyon und damit zum zwölften Mal in Serie unter die acht besten Teams.

Die Bayern, bei denen David Alaba durchspielte, scheiterten hingegen nach sieben Viertelfinal-Teilnahmen in Folge wieder einmal vorzeitig. Sadio Mane erzielte zwei Tore (26., 84.) für die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp, der vorentscheidende Treffer gelang Virgil van Dijk (69.) nach einem Eckball. Die Bayern, die sich über weite Strecken der Partie ideenlos und offensiv harmlos präsentierten, schafften durch ein Eigentor von Joel Matip (39.) nur den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Mane tanzt die Bayern aus

Die Bayern wollten ihre ansteigende Form gegen Liverpool unter Beweis stellen. Die Gastgeber begannen forsch, die Engländer standen tief in der eigenen Spielhälfte und mussten den frühen Ausfall von Kapitän Jordan Henderson (Fußverletzung) hinnehmen. Der erste Treffer ging dennoch auf das Konto der „Reds“. Mane ersprintete einen weiten Ball, schüttelte Rafinha ab, ließ den übermotivierten Bayern-Torhüter Manuel Neuer bei dessen 100. Spiel in der Champions League ins Leere laufen und verwertete mit einem gefühlvollen Heber.

Torschuss von Mané
Reuters/Andrew Boyers
Sadio Mane hatte einen großen Anteil am Aufstieg der „Reds“ ins Viertelfinale

Die Bayern ließen sich dadurch wenig beirren. Der Ausgleich gelang dann glücklich: Wieder war es eine weite Vorlage, Serge Gnabry entwischte seinem Gegenspieler und brachte den Ball scharf zur Mitte, wo ihn Matip ins eigene Tor lenkte. Der von seiner Sehnenreizung wiedergenesene Alaba versuchte sich kurz vor der Pause noch per Freistoß, zirkelte den Ball aber zu zentral auf Liverpool-Goalie Alisson.

Liverpool stellt Weichen auf Aufstieg

Gefordert blieben die Bayern, Liverpool genügte das Remis. Beim Tabellenzweiten der Premier League lauerte das Sturmtrio Mohammed Salah, Roberto Firmino und Mane auf Fehler der Hausherren. Den Weg zum Aufstieg ebnete der Klopp-Elf jedoch eine Standardsituation: Der im Hinspiel noch gesperrte Abwehrchef Van Dijk stellte nach einem Eckball seine Kopfballstärke unter Beweis. Mane, der eine Flanke von Salah einnickte, beseitigte dann alle Zweifel am Sieger.

„Wir haben heute verdient verloren. In zwei Spielen war Liverpool die bessere Mannschaft. Wir haben heute unsere Grenzen aufgezeigt bekommen“, musste Bayern-Trainer Niko Kovac nach der Partie eingestehen. Nach Dortmund (gegen Tottenham) und Schalke (Manchester City) verabschiedete sich damit auch der dritte deutsche Bundesligist im Achtelfinale gegen einen englischen Club.

Messi mit zwei Toren und zwei Assists

Bei Barcelona glänzte indes Messi mit zweiten Toren und zwei Assists. Die Katalanen dominierten im Camp Nou und bearbeitete Lyons Abwehr mit Nachdruck. Messi zwang Lyon-Goalie Anthony Lopes bereits nach wenigen Minuten zu einer Flugeinlage, nach einer Viertelstunde war es schließlich ein Vergehen von Jason Denayer an Luis Suarez, das dem Argentinier die Chance vom Elferpunkt ermöglichte. Messi verwertete in Panenka-Manier mittig aufs Tor geschupft zu seinem 107. Treffer in der Königsklasse (17.).

Lionel Messi
Reuters/Juan Medina
Lionel Messi war von Lyons Verteidigern nicht unter Kontrolle zu bringen

Spaniens einzig verbliebener Club im Bewerb wusste auch danach zu überzeugen. Suarez entwischte seinen Gegenspielern, legte uneigennützig für Coutinho auf und verhalf dem von den Fans zuletzt gescholtenen Brasilianer zu einem Erfolgserlebnis (31.). Lyons Lopes musste nach einem Zusammenstoß dann vom Feld. Die wieder mit ihrem Topangreifer Nabil Fekir angetretenen Franzosen schafften es bis zur Pause selten, Barcelona ein wenig in Bedrängnis zu bringen.

Messi hatte zwei Minuten nach Wiederanpfiff die Entscheidung am Fuß, sein Lupfer wurde aber noch vor der Linie geklärt. Lyon war harmlos, schaffte aus einem Eckball aber das 1:2. Lucas Tousarts Treffer (58.) wurde aufgrund einer möglichen Abseitsstellung erst nach dreiminütiger VAR-Analyse gegeben. Dass Barcelona nicht mehr zittern musste, war wieder dem Star der Katalanen zu verdanken. Messi (78.) traf zunächst nach einer Einzelleistung und leistete bei den Toren von Pique (81.) und Dembele (86.) jeweils die Vorarbeit.