Dominik Paris
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Ski alpin

Paris jubelt über Sieg und Super-G-Kristall

Dominik Paris hat nichts mehr anbrennen lassen und den Super-G-Weltcup eindrucksvoll für sich entschieden. Wie in der Abfahrt tags davor war der Italiener auch im letzten Super-G der Saison in Soldeu nicht zu schlagen. Paris setzte sich am Donnerstag 0,15 Sekunden vor dem Schweizer Mauro Caviezel durch. Rang drei für Vincent Kriechmayr (+0,44 Sek.) war zu wenig.

Für Österreichs Speed-Herren erfüllte sich der Traum von Edelkristall damit nicht. Kriechmayr, der 44 Punkte hinter Paris und 19 vor Aleksander Aamodt Kilde (NOR) als Weltcup-Zweiter in den finalen Super-G gestartet war, verpasste die Kugel in der Endabrechnung mit insgesamt 346 Punkten um satte 84 Zähler. Caviezel schob sich in der Disziplinenwertung noch auf den dritten Platz (324).

„Ich wollte schon ganz vorne mitkämpfen, aber es hat nicht gereicht. Ich war einfach zu langsam“, sagte Kriechmayr, der vor allem im oberen Streckenabschnitt wertvolle Zeit und die Chance auf die Kugel verloren hatte. Paris, der seinen 16 Weltcup-Sieg, den vierten in einem Super-G und den siebenten in dieser Saison feierte, sei ein verdienter Gesamtsieger. „Er hatte eine sensationelle Saison, unglaublich“, so Vizeweltmeister Kriechmayr.

Vincent Kriechmayr
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Der Traum von der kleinen Kristallkugel erfüllte sich für Vincent Kriechmayr nicht

Norwegische Vorherrschaft zu Ende

Super-G-Weltmeister Paris, der in Soldeu wie davor in Kvitfjell das Speed-Double holte, beendete mit der ersten Kristallkugel in dieser Disziplin und in seiner Karriere überhaupt auch die sieben Jahre dauernde Vorherrschaft der Norweger im Super-G-Weltcup durch Kjetil Jansrud, Aksel Lund Svindal (je drei kleine Kristallkugeln) und Kilde. Jansrud reichte Platz vier (0,58) in Soldeu zum vierten Gesamtrang (316), Kilde rutschte als Achter (1,23) im Super-G-Weltcup auf Rang fünf (299) zurück.

Die erste Kristallkugel sei eine Genugtuung, sagte Paris, der sich in der Abfahrtswertung dem Schweizer Beat Feuz hatte geschlagen geben müssen. Im Vergleich zu WM-Gold wiegt die Kugel für Paris emotional mehr. „Weil sie bedeutet, dass man mit allen Verhältnissen gut zurechtgekommen und der Beste ist. Eine Kugel bedeutet einem Skifahrer sicher am meisten“, sagte der 29-Jährige, dem das im Super-G als erst zweitem Italiener nach Peter Runggaldier 1995 gelang.

1. Dominik Paris (ITA)
2. Mauro Caviezel (SUI)
3. Vincent Kriechmayr (AUT)

Über das Rennen sagte Paris, der trotz einiger kleiner Schnitzer die Nase vorne hatte: „Ich habe einfach versucht zu gewinnen, mit allen möglichen Mittel. Es war schon anders als bei anderen Rennen, weil ich gewusst habe, dass ich mir keinen großen Fehler leisten durfte.“

Spektakuläre Vorstellung von Mayer

Eine spektakuläre Vorstellung lieferte Matthias Mayer, der den oberen Teil mit schwierigen Sprüngen am schnellsten absolvierte, gegen Ende des Rennens aber Linie und Faden verlor und mit letztlich 1,02 Sekunden Rückstand Sechster wurde. Im Super-G-Weltcup wurde der Kärntner mit insgesamt 295 Punkten als zweitbester Österreicher Sechster.

Im Ziel atmete Mayer durch und klagte über Schmerzen im Knie. „Der Sprung hat mich selbst überrascht, er ist extrem weit gegangen. Ich hatte Druck auf der Kante und habe mir gedacht, wenn es etwas weiter geht, macht es nichts, aber er ist extrem ins Flache gegangen“, sagte Mayer. „Ich lasse mir das Knie von der Ärztin durchschauen, zur Sicherheit. Aber ich bin den Lauf fertig gefahren, so tragisch wird es schon nicht sein.“

Reichelt bleibt ohne Saisonpodest

Für Routinier Hannes Reichelt ging die Saison ohne Podestplatz zu Ende. Der 38-Jährige kam 1,36 Sekunden hinter der Bestzeit über Platz elf nicht hinaus. Vor elf Jahren hatte sich Reichelt als bis dato letzter Österreicher die Kristallkugel im Super-G gesichert. Neun Hundertstel schneller als Reichelt war Christian Walder als Zehnter. Den 17. Platz (2,20) belegte der Niederösterreicher Christoph Krenn.