Lisa Theresa Hauser
AP/Jessica Gow
Biathlon-WM

Österreich enttäuscht in Single-Mixed-Staffel

Norwegen hat am Donnerstag bei der Biathlon-WM in Östersund die Single-Mixed-Staffel gewonnen. Marte Olsbu Röiseland und Johannes Thingnes Bö setzten sich trotz sechs Fehlschüssen vor Italien (+ 8,0) und Schweden (15,7) durch. Das ÖSV-Duo Lisa Theresa Hauser/Simon Eder hielt lange mit, fiel im Finish aber noch auf Platz acht zurück.

Knackpunkt war das zweite Stehendschießen von Hauser, die bis dahin fehlerlos unterwegs war. Zwei Nachlader kosteten der 25-jährigen Tirolerin unmittelbar vor dem zweiten Wechsel aber viel Zeit und den Anschluss an die Spitzengruppe. Eder, der mit 18,2 Sekunden in die Loipe ging, konnte den Rückstand im Anschluss nicht mehr aufholen und wurde noch von Frankreich, Russland und der Ukraine überholt. Am Ende fehlten dem ÖSV-Duo 49,8 Sekunden auf Sieger Norwegen und 34,1 auf das Podest.

Superstar Bö leistete sich bei der WM-Premiere des Bewerbs im Stehendschießen zwar ungewohnte Fehler, setzte seinen Triumphzug in Mittelschweden allerdings eindrucksvoll fort und holte seine bereits vierte Medaille, die dritte in Gold (Mixed-Staffel, 10-km-Sprint, Single-Mixed-Staffel). Lediglich in der Verfolgung über 12,5 km musste sich der Weltcup-Dominator hinter dem Ukrainer Dmitri Pidruschni mit Silber begnügen.

„Die Beine sind sehr schwer geworden“

„Das ist schon brutal, da muss man schauen, dass man bei den Wechseln seine Sachen zusammen hat. Das hat aber gut funktioniert“, sagte Eder im ORF-Interview. „Ich bin mit viel Selbstvertrauen in meine zweite Runde gegangen, aber da sind die Beine schon sehr schwer geworden. Da muss man schauen, was der Grund war. Es hat nicht gereicht in den Beinen. Aber mit fünf Nachladern können wir uns nicht viel vorwerfen. Zum Schluss wollte ich noch riskieren. Schade, das ist schon enttäuschend.“

Auch bei Hauser war die Enttäuschung groß. „Es war von Anfang an ein ganz anderes Rennen. Die Denise (Hermann, Anm.) ist von Anfang an brutal weggegangen. Es war von Anfang an brutal“, sagte die Tirolerin, der auch ein kleines Missgeschick passierte, als sie nach dem Schießen auf dem Ski der noch liegenden Anastasia Merkuschina ausrutschte. „Da fährt das Laktat gleich noch mehr ein, ich war heute wirklich am Ende. Die zwei Fehler in der letzten Serie dürfen einfach nicht passieren.“

ÖSV-Duo mischt zu Beginn um Medaillen mit

Das ÖSV-Duo, das nach den Podestplätzen in Pokljuka und Soldier Hollow zum Favoritenkreis zählte, mischte zunächst voll im Kampf um die Medaillen mit. Nach zwei makellosen Schießserien übergab Startläuferin Hauser als Vierte mit einem Rückstand von nur 2,2 Sekunden an Eder. Der 36-jährige Salzburger benötigte liegend einen Nachlader, hielt sich aber im Stehendanschlag trotz schwieriger Bedingungen schadlos.

Erste Fehler von Hauser

In ihrem letzten Schießen macht Lisa Hauser ihre ersten Fehler und benötigt zwei Nachlader.

Mit 9,1 Sekunden Rückstand auf die Ukraine brachte der Routinier Österreich auf Rang drei und damit erstmals auf Medaillenkurs. Nach einem fehlerlosen Liegendschießen verlor Hauser mit zwei Nachladern im Stehendanschlag wertvolle Sekunden auf die Spitzengruppe. Eder ging schließlich als Fünfter mit 18,2 Sekunden Rückstand auf Norwegen ins Finale. Trotz einer fehlerlosen Liegendserie verlor der Salzburger Zeit auf die Spitzengruppe. In der Finalserie riskierte Eder alles, benötigte zwei Nachlader, was am Ende Platz acht für Österreich bedeutete.

Biathlon-WM in Östersund

Single-Mixed-Staffel (4 x 3 km + 1,5 km):
1. Norwegen Marte Olsbu Röiseland / Johannes Thingnes Bö 35:43,2 0/6*
2. Italien Dorothea Wierer / Lukas Hofer + 13,4 0/5
3. Schweden Hanna Öberg / Sebastian Samuelsson 20,0 0/8
4. Deutschland 30,5 0/6
5. Ukraine 41,5 0/5
6. Russland 52,7 0/5
7. Frankreich 1:06,5 0/10
8. Österreich Lisa Theresa Hauser / Simon Eder 1:08,2 0/5
9. Tschechien 1:34,1 0/4
10. Lettland 1:34,3 0/6
* Strafrunden/Nachlader