Michael Matt
APA/Helmut Fohringer
Ski alpin

Österreich rutscht als Team aus

Für Österreich hat es beim Weltcup-Finale in Soldeu im Teambewerb am Freitag eine herbe Niederlage gesetzt. Das rot-weiß-rote Quartett schied bereits im ersten Auftritt gegen Kanada aus. Den Sieg holte sich in einem packenden Finale die Weltmeisterequipe aus der Schweiz.

Katharina Truppe, Katharina Huber, Marc Digruber und Michael Matt gingen im neun Länder umfassenden Feld bereits im Viertelfinale unter. Das rot-weiß-rote Quartett musste sich den Kanadiern, die davor die Gastgeber aus Andorra im einzigen Achtelfinal-Duell mit 3:1 besiegt hatten, klar mit 0:4 geschlagen geben und landete am Ende auf dem enttäuschenden fünften Platz.

„Die Kanadier waren stark. Das muss man so hinnehmen. Ich habe den Start nicht so erwischt wie sonst und auch sonst Fehler gemacht und den Rhythmus nicht gefunden“, sagte Startläuferin Truppe stellvertretend für ihr Team. Bei der WM im schwedischen Aare hatte Österreich nach einer knappen Finalniederlage gegen die Schweiz noch die Silbermedaille gewonnen.

„Dafür gewinnen wir den Nationencup“

Beim Weltcup-Finale war Österreich in einem Teambewerb zuletzt 2015 in Meribel als Dritter auf dem Podest. 2016 in St. Moritz und 2017 in Aspen war man jeweils Fünfter, 2018 in Aare Vierter.

„Natürlich wollen wir gewinnen. Aber wir gewinnen zum 30. Mal in Folge den Nationencup, das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. So lange sind viele Läufer überhaupt noch nicht auf der Welt“, sagte ÖSV-Rennsportdirektor Hans Pum. Österreich wird sich die Nationenwertung zum insgesamt 40. Mal holen.

Schweiz dreht Finale

Auch der Sieg beim Weltcup-Finale ging an das eidgenössische Quartett. Aline Danioth, Wendy Holdener sowie Ramon Zenhäusern und Daniel Yule setzten sich in der Entscheidung gegen das norwegische Quartett Thea Louise Stjernesund, Mina Fürst Holtmann, Leif Kristian Nestvold-Haugen und Sebastian Foss-Solevaag aufgrund der besseren Zeiten durch. Holdener und Yule hatten dabei einen 0:2-Rückstand aus Sicht der Schweizer gutgemacht, u. a. weil der in Teambewerben enorm starke Zenhäusern überraschend Nestvold-Haugen unterlegen war.

Im entscheidenden Lauf zwischen Yule und Foss-Solevaag hatten die Schweizer auch Glück: Der Norweger verlor bereits früh einen Stock und war damit gegen seinen 26-jährigen Konkurrenten chancenlos. „Heute hat man gesehen, dass, wenn Ramon (Zenhäusern, Anm.) ausfällt, ein anderer einspringt“, sagte Kombi-Weltmeisterin Holdener und verwies im ORF-Interview auf den Schweizer Teamgeist, „wenn du siehst, wie wir am Start stehen, gibst du gleich auf. Daniels Konditrainer pusht mich so, dass ich ihn bremsen muss. Alle geben Vollgas, und das bringt positive Stimmung.“

Dritter Platz für Deutschland

Der dritte Platz ging an das deutsche Quartett, das sich im „kleinen Finale“ gegen Österreich-Bezwinger Kanada mit 3:2 durchsetzte. Der seltene Endstand kam dank eines „toten Rennens“ zwischen der Deutschen Christina Geiger und ihrer kanadischen Konkurrentin Erin Mielzynski zustande, die zeitgleich die Ziellinie überquerten. Anton Tremmel sorgte im entscheidenden Lauf gegen Trevor Philp schließlich für den Podestplatz der Deutschen.