Die Österreicher waren nur in der ersten Rennhälfte wirklich im Medaillenrennen. Schlussläufer Eberhard riskierte, nachdem sich beim letzten Schießen eine Minichance auf Bronze aufgetan hatte, schoss aber gleich viermal daneben. Mit der Strafrunde war es endgültig vorbei. Am Ende fehlten dem ÖSV-Quartett zwei Minuten auf Norwegen und 56 Sekunden auf eine Medaille.
Norwegen war in der Besetzung Lars Helge Birkeland, Vetle Sjaastad Christiansen, Tarjei Bö und Johannes Thingnes Bö ohnehin nicht zu schlagen. Die Norweger holten 38 Sekunden vor Deutschland ihre bereits fünfte Goldmedaille dieser Titelkämpfe. Weltcup-Dominator Johannes Thingnes Bö, der sein viertes Östersund-Gold gewann, konnte im Finish bereits den Schongang einlegen, wartet zum Abschluss am Sonntag (16.00 Uhr, live in ORF eins) doch noch der Massenstart.
Bei den Österreichern übergab Leitner nach einem starken Rennen und nur einem Nachlader mit nur acht Sekunden Rückstand als Sechster. „Heute habe ich es auf den Punkt gebracht, heute war es perfekt“, sagte der ÖSV-Startläufer Leitner im ORF-Interview und zeigte sich mit seiner Leistung zufrieden.
Eder übergibt noch mit Medaillenchance
Eder blieb auf dem Schießstand zwar fehlerlos, auf der Loipe konnte der nicht ganz fitte Salzburger allerdings nicht mithalten. „Im Moment fehlt mir einfach die Kraft. Die Krankheit steckt im Körper. Hinten raus war es brutal, aber es war trotzdem ein super Rennen“, meinte Eder, der als Vierter mit Medaillenchance an Landertinger übergab.
Der Ex-Weltmeister drückte von Beginn an aufs Tempo, hatte beim Liegendschießen aber mit der Belastung zu kämpfen. „Ich habe in der ersten Runde richtig draufgedrückt, wollte das Loch zum Schweden schließen. Das ist mir fast gelungen, ich hatte aber leider mit der Belastung zu kämpfen.“ Die drei Nachlader auf dem Schießstand seien „nicht optimal“ gewesen. Dadurch verlor er den Anschluss an die Spitze und schickte Eberhard mit 1:18 Minuten Rückstand als Siebenten in die Loipe.
Frankreich schwächelt im Finish
Im Finish schwächelte plötzlich der auf Platz drei liegende Franzose Martin Fourcade. Der siebenmalige Gesamtweltcup-Sieger, der seiner Form hinterherläuft, schoss fünfmal daneben und musste zweimal in die Strafrunde. Eine Tür ging auf, statt Eberhard ging aber der Russe Alexander Loginow mit einer fehlerfreien Serie durch. „Ich wollte die kleine Chance nutzen, denn wenn es um Medaillen geht, muss man volles Risiko nehmen“, sagte Eberhard. „Mit einer sicheren Serie wären wir vielleicht Vierter geworden, aber das wäre auch egal gewesen.“
Der Massenstart-Bewerb ist für das ÖSV-Team nun die letzte Chance, nicht ohne zählbaren Erfolg die Heimreise aus Schweden antreten zu müssen. Die beste Platzierung der WM ist vorerst weiterhin Rang sieben von Lisa Hauser im Einzel-Bewerb über 15 km. In den Staffel-Bewerben blieben die erhofften Spitzenplatzierungen aus. In Einzel-Rennen sind in dieser Saison bisher nur Julian Eberhard und Simon Eder je einmal auf dem Podest gelandet.