Dominic Thiem (AUT)
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Tennis

Thiem peilt bisher größten Titel an

Dominic Thiem steht vor einer der wichtigsten Partien seiner Karriere. Der Niederösterreicher trifft am Sonntagabend (zweites Match nach 21.00 Uhr MEZ) in seinem insgesamt dritten Endspiel auf Masters-1000-Level im Finale von Indian Wells auf den Schweizer Superstar Roger Federer.

1.000 Punkte und ein Siegerscheck in Höhe von 1,354 Millionen Dollar (1,2 Mio. Euro) liegen in der kalifornischen Wüste für den Sieger bereit. Doch schon rein sportlich wäre für Thiem nach seinem sehr durchwachsenen Saisonbeginn der Turniersieg ein Meilenstein.

Bereits der Finaleinzug durch den 7:6 (7/3) 6:7 (3/7) 6:4-Erfolg am Samstag gegen den Weltranglisten-14. Milos Raonic (CAN) war für den 25-Jährigen, der ab Montag zumindest ATP-Fünfter, im Falle des Titels sogar -Vierter ist, sehr viel wert. In der zweithöchsten Turnierkategorie nach den Grand-Slam-Turnieren, bei denen er 2018 mit den French Open ein Endspiel zu Buche stehen hat, hat Thiem bisher noch kein Turnier gewonnen.

„Eine absolute Legende“

Und nun wartet das fünfte Duell mit Federer. Partien gegen den Schweizer sind für Thiem „immer noch etwas Besonderes. Er ist eine absolute Legende.“ An die bisher vier Begegnungen mit dem Weltstar, von denen jeder Spieler je zwei gewann, erinnert sich Österreichs Nummer eins gut. „Die ersten drei waren 2016. Ich bin mir sicher, dass Roger jetzt viel besser spielt als damals. Das war das Jahr, wo er ein paar Verletzungsschwierigkeiten gehabt hat, und dann nach Wimbledon eine Auszeit genommen hat.“

Dominic Thiem (AUT) und Roger Federer (SUI)
AP/Alastair Grant
Im Head-to-Head steht es vor dem Sonntag-Finale 2:2

Das bisher letzte Match vergangenen November bei den ATP Finals in London verlor Thiem mit 2:6 3:6. Er glaubt, dass beide Spieler damals nicht in Topverfassung waren. „Ich hoffe, dass wir das jetzt beide sind.“ Er verstehe sich sehr gut mit dem Eidgenossen. Aber: „Auch wenn wir uns alle sehr mögen, wollen wir nur eines, und das ist gewinnen, wenn wir gegeneinander spielen.“

Auch Federer erinnert sich

Federer selbst hatte nach seinem kampflosen Finaleinzug wegen der Verletzung von Rafael Nadal einen spielfreien Samstag. Der 37-jährige Superstar, der allein bei Major-Turnieren 20 Titel und insgesamt seit Kurzem bei 100 Turniersiegen hält, erinnert sich an alle vier Begegnungen mit dem Lichtenwörther.

„Eines haben wir auf Rasen in Stuttgart gespielt, das waren schwierige Bedingungen. Einmal war in Brisbane, da habe ich wunderbar gespielt. Und jetzt in der Halle in London, da hat er schlecht gespielt gegen mich. Und damals in Rom habe ich Knie- und Rückenprobleme gehabt, da war es logisch, dass ich verloren habe“, sagte Federer.

„Er ist ein super Typ“

Bei Thiem sieht er Ähnlichkeiten zu seinem Landsmann Stan Wawrinka. „Ich finde, er ist ein sehr interessanter Spieler. Er hat wie Stan eine einhändige Backhand mit viel Topspin und viel Power. Da hat er sehr viel Ähnlichkeit zu Stan für mich. Er braucht vielleicht noch mehr den Slice auch im Ballwechsel. Er hat manchmal die Tendenz, zu passiv zu werden. Aber ich bin ein großer Fan von ihm, er ist ein super Typ“, sagte der vierfache Familienvater.

Federer hat sich auch eine Zeit lang das Match gegen Raonic angesehen und ist über Thiems aktuelle Form gut informiert. „Wenn er mit einem Plan spielt, dann ist er sehr schwer zu breaken und zu schlagen. Mit all seinen Variationen ist er einfach ein super Spieler.“