Thomas Murg (Rapid) und Tobias Kainz (Hartberg)
GEPA/Christian Ort
Bundesliga

Rapid verpasst mit Remis Meistergruppe

Die Premiere der Meistergruppe in der tipico-Bundesliga findet ohne Rapid statt. Österreichs Rekordmeister verpasste am Sonntag in der 22. und letzten Runde des Grunddurchgangs mit einem 2:2-Heimremis gegen TSV Prolactal Hartberg den Sprung unter die Top Sechs und spielt daher die letzten zehn Runden der Frühjahrssaison nur in der Qualifikationsgruppe um die Plätze sieben bis zwölf.

Allerdings hätte Rapid auch ein Sieg wegen fehlender Schützenhilfe der Wiener Austria und der Admira nicht gereicht. Die letzten zwei noch offenen Tickets für die Meistergruppe lösten Puntigamer Sturm Graz mit einem 1:0-Erfolg gegen die Austria und der RZ Pellets WAC mit einem 2:2-Unentschieden gegen Flyeralarm Admira.

SV Mattersburg muss trotz eines 1:0-Sieges bei SKN St. Pölten wie Rapid in die Qualifikationsgruppe. Tabellenführer Red Bull Salzburg gewann bei Schlusslicht Wacker Innsbruck mit 2:0, Verfolger LASK bei Cashpoint SCR Altach mit 2:1. Wie die Salzburger und Linzer hatten auch die Austria und St. Pölten ihren Top-Sechs-Platz bereits sicher.

Rapid verpasst Meistergruppe

Die Meistergruppe der Bundesliga wird ohne Rapid über die Bühne gehen. Ein 2:2 gegen Hartberg war für die Hütteldorfer am Sonntag zu wenig.

Vor 19.200 Zuschauern im Allianz Stadion sorgten Stefan Schwab (5./Elfmeter) und Thomas Murg (29.) für eine schnelle 2:0-Führung für Rapid. In der zweiten Hälfte schlugen die Hartberger durch ein Eigentor von Maximilian Hofmann (54.) und einen Treffer von Michael Huber (57.) aber zurück. Die Hütteldorfer fielen durch das Remis sogar noch um zwei Punkte hinter Mattersburg auf Platz acht zurück.

Vielversprechender Beginn

Dabei hatte alles vielversprechend begonnen. Rapid startete engagiert, drückte die Steirer von Beginn an in die Defensive und stellte bereits in der fünften Minute auf 1:0. Goalie Rene Swete brachte Christoph Knasmüllner im Sechzehner zu Fall, den dafür verhängten Penalty verwandelte Schwab sicher.

Nach zehn Minuten konnte sich Hartberg halbwegs aus der Umklammerung befreien und wurde in der 13. Minute erstmals gefährlich, als Richard Strebinger einen Kopfball von Peter Tschernegg parierte. Dennoch stand die Partie weiter im Zeichen der Wiener, die sich in der 23. Minute zu Recht über ein aberkanntes Tor beschwerten – Hofmann war bei seinem Kopfballtreffer nicht wie vom Linienrichter angezeigt im Abseits gestanden.

Jubel von Stefan Schwab (Rapid)
GEPA/Philipp Brem
In der fünften Minute nährte Stefan Schwab mit einem verwerteten Elfmeter Rapids Hoffnungen auf die Meistergruppe

So mussten die grün-weißen Fans sechs Minuten länger auf das nächste Tor warten: Ein Schuss von Philipp Schobesberger von der Strafraumgrenze wurde vor die Beine von Murg abgefälscht, und der Flügelspieler hatte keine Probleme, zum 2:0 einzuschieben. Zu diesem Zeitpunkt waren die Hütteldorfer nur zwei Tore von der Meistergruppe entfernt, weil der WAC daheim gegen die Admira mit 1:2 zurücklag.

Zwei Gegentreffer in drei Minuten

In den ersten Minuten nach dem Seitenwechsel wurden dann aber die Hoffnungen Rapids beendet. Während der WAC ausglich und Sturm gegen die Austria in Führung ging, kassierten die Hütteldorfer binnen kurzer Zeit zwei Gegentreffer. In der 54. Minute wehrte Strebinger einen Schuss von Florian Flecker genau auf Hofmann ab, von dem sprang der Ball ins Tor. Drei Minuten später spielte Rajko Rep einen Idealpass auf Verteidiger Huber, der in Torjägermanier vollendete.

Danach war bei Rapid die Luft draußen. Verzweifelt versuchten die Wiener, wenigstens noch einen Sieg einzufahren. Brenzlig wurde es allerdings nur noch bei einem von Swete parierten abgefälschten Grahovac-Schuss (68.), bei einem Hofmann-Kopfball aus kurzer Distanz neben das Tor (74.) und vor allem bei einem Lattentreffer des eingewechselten Andrei Ivan (93.). Der Schlusspfiff wurde von den Rapid-Fans mit einem gellenden Pfeifkonzert quittiert.

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir sind sehr enttäuscht, wobei ein Sieg eh nicht geholfen hätte. Wir haben sehr gut begonnen, sind ein unglaubliches Tempo gegangen und hätten 3:0 führen können, dann wäre Hartberg nicht mehr zurückgekommen. Nach dem Hartberg-Doppelschlag haben wir die Kompaktheit verloren. Mit dem 2:2 waren die Spieler geknickt, das darf nicht passieren. Dass wir nicht im oberen Play-off sind, liegt nicht am Frühjahr. Wir haben es im Herbst verloren, wo wir die Doppelbelastung nicht verkraftet haben. Jetzt sieht man eine andere Mannschaft, trotzdem muss es noch besser werden. Wir dürfen nicht glauben, dass die Saison vorbei ist, wir sind Profis. Platz sieben muss unser Ziel sein.“

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Das Spiel hat für uns extrem unglücklich begonnen, aber das war ein bisschen dem geschuldet, dass wir vor zwei Jahren noch in der Regionalliga gespielt haben. Wir hatten dann aber gute Antworten, wollten unbedingt ins Spiel zurückkommen, und die zwei Tore waren das Resultat davon. Rapid hat dann alles probiert, aber wenn wir unsere Umschaltmomente genützt hätten, hätten wir auch als Sieger vom Platz gehen können.“

Stefan Schwab (Rapid-Kapitän): „Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt. In der zweiten Hälfte mussten wir dem hohen Tempo Tribut zollen, und Hartberg hat uns mit zwei Aktionen bestraft. Ein Sieg hätte uns auch nicht geholfen, aber das ist keine Ausrede. Wir müssen jetzt alle unseren Mann stehen und in den letzten zehn Runden alles raushauen. Wir haben es nicht verdient, oben dabei zu sein. Wenn man nach 22 Runden Achter ist, pfeifen die Fans zu Recht.“

Tipico-Bundesliga, 22. Runde

Sonntag:

Rapid Wien – Hartberg 2:2 (2:0)

Allianz Stadion, 19.200 Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:
1:0 Schwab (5./Elfmeter)
2:0 Murg (29.)
2:1 Hofmann (54./Eigentor)
2:2 Huber (57.)

Rapid: Strebinger – Müldür, Sonnleitner, Hofmann, Bolingoli – Grahovac, Schwab – Murg (77./Berisha), Knasmüllner (58./Ivan), Schobesberger – Pavlovic (58./Badji)

Hartberg: Swete – Blauensteiner, Huber, Siegl, Rasswalder – Flecker, Kainz (69./Skenderovic), Cancola (83./Sittsam), Tschernegg, Ilic (76./Sanogo) – Rep

Gelbe Karten: Bolingoli, Sonnleitner, Badji bzw. Swete, Flecker, Cancola, Blauensteiner

Die Besten: Schwab, Grahovac bzw. Flecker, Huber