Vor 26.101 Zuschauern in der ausverkauften Volkswagen-Arena hatte Frankfurt-Legionär Luka Jovic (12. Minute) die Gäste in Führung geschossen. Wechselspieler Leon Goretzka, der 13 Minuten davor aufs Feld gekommen war, gelang nur noch der Ausgleich (69.). In einer unnötig hitzigen Schlussphase sah der Serbe Milan Pavkov nach einem Foul an Leroy Sane noch die Rote Karte (93.).
Für Deutschland war es der letzte Formtest vor der EM-Qualifikation. Zum Auftakt wartet auf den Weltmeister von 2014 am Sonntag (20.45 Uhr, live in ORF eins) der schwere Gang nach Amsterdam, wo es gegen das aufstrebende Team der Niederlande geht.
„Mit zweiter Halbzeit zufrieden“
„Es war schade, dass wir so früh in Rückstand geraten sind. Man hat gemerkt, dass die Automatismen in der ersten Halbzeit nicht so funktioniert haben. In der zweiten Halbzeit hat die Mannschaft ein sehr gutes Signal ausgesendet. Am Ende fehlte die Konsequenz im Abschluss. Mit der Mentalität der Mannschaft und dem Druck in der zweiten Halbzeit war ich zufrieden“, sagte Löw.
Torschütze Goretzka sah es ähnlich, merkte aber auch an: „Es war zu wenig. Wir müssen mehr aus unseren Torchancen machen. Bei den Spielanteilen sollten wir schon gewinnen“, haderte Goretzka und blickte zugleich auf das nächste Spiel: „Gegen die Niederländer braucht man keine Extramotivation.“
Auftakt nach Maß für Serben
Löw begann mit einer jungen Elf, beim „Neubeginn“ ohne die drei aussortierten Ex-Weltmeister standen acht Akteure unter 25 Jahren in der Anfangsformation. Im Tor begann Manuel Neuer. Die Deutschen starteten forsch, Serbien traf aber aus der ersten Möglichkeit: Torjäger Jovic stand in seinem ersten Einsatz für die Südeuropäer von Beginn an nach einem Eckball goldrichtig.
Für die Deutschen hatte Timo Werner dann zwei gute Chancen auf das 1:1, in der 37. Minute brachte der Leipzig-Stürmer den Ball aus wenigen Metern nicht im Gehäuse unter. Auf der Gegenseite offenbarte die deutsche Abwehr Lücken, Adem Ljajic schoss alleine vor Neuer über die Latte. Mit dem Pausenpfiff gab es auch Pfiffe von den Rängen.
Goretzka erlöst die Gastgeber
Nach dem Seitenwechsel kam Marc-Andre ter Stegen für Neuer. Der Barcelona-Torhüter sollte unterbeschäftigt bleiben. Deutschland hatte Chancen, alleine die Effizienz blieb lange mangelhaft.
Sane, der ins Spiel gekommene Marco Reus und Ilkay Gündogan vergaben, ehe der ebenfalls eingewechselte Goretzka den Ausgleich fixierte. Der nun spielfreudige Sane hätte seiner Elf den Sieg noch bescheren können, blieb aber weiter glücklos bzw. scheiterte am serbischen Schlussmann Marko Dmitrovic.