Alina Sagitowa
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Eiskunstlauf-WM

Sagitowa holt sich erstmals Gold

Alina Sagitowa hat sich bei der Eiskunstlauf-WM im japanischen Saitama am Freitag ihren ersten WM-Titel gesichert. Die 16-jährige Olympiasiegerin und Europameisterin setzte sich vor der Kasachin Elizabet Tursinbajewa und ihrer russischen Landsfrau Jewgenija Medwedewa durch.

Sagitowa erhielt vor 18.000 Zuschauern in der Saitama Super Arena vor den Toren Tokios 237,50 Punkte, Tursinbajewa kam auf 224,76. Die 19-jährige Kasachin gewann nicht nur die erste WM-Silbermedaille für ihr Land, sondern stand auch als erste Athletin der Welt in einer Kür den vierfachen Salchow fehlerfrei. Medwedewa, die 2016 und 2017 Weltmeisterin geworden war, kam auf 223,80.

Eiskunstläuferinnen auf dem Podest
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Sagitowa durfte sich über ihren ersten WM-Titel freuen

Die neue Weltmeisterin war bei der letzten WM nach einer verpatzten Kür nur Fünfte geworden und hatte danach eine durchwachsene Saison durchlebt. „Es waren harte Zeiten, und ich möchte dem Publikum und allen anderen, die mich unterstützt haben, danken“, sagte Sagitowa, nachdem sie ein paar Tränen zerdrückt hatte.

Die drei japanischen Läuferinnen Rika Kihira, Kaori Sakamoto und Satoko Miyahara schrammten vor Heimpublikum mit den Rängen vier bis sechs an den Medaillenrängen vorbei, wobei Kihira lediglich 0,31 Punkte auf Bronze fehlten.

Aufregung nach Trainingszwischenfall

Die wegen einer Trainingskollision in die Schlagzeilen gekommenen Mariah Bell (USA) und Lim Eun Soo (KOR) fielen von den Zwischenrängen sechs und fünf auf die Positionen neun und zehn zurück.

Die 16-jährige Südkoreanerin hatte ihre 22-jährige Konkurrentin beschuldigt, ihr im Training vor dem Kurzprogramm absichtlich am Bein eine Schnittwunde zugefügt zu haben. Erinnerungen an den Disput vor den Olympischen Spielen 1994 in Lillehammer kamen auf, als die „Eisfee“ Nancy Kerrigan vom Clan der „Eishexe“ Tony Harding eine Eisenstange zu spüren bekam. Der Weltverband (ISU) sprach unterdessen nach Konsultation beider Parteien Bell vom Vorwurf Kims frei.

Sophia Schaller hatte als 37. nach dem Kurzprogramm die Kür der besten 24 Athletinnen verpasst. Die 18-jährige Salzburgerin kam auf 48,72 Punkte – 0,3 weniger als vor drei Wochen in Den Haag, als sie ihr WM-Ticket fixiert hatte. Bei der EM im Jänner in Minsk hatte Schaller Platz 26 belegt.

Papadakis/Cizeron führen im Eistanz

Im ersten Teil des Eistanz-Bewerbs setzten sich die dreifachen französischen Weltmeister und Titelverteidiger Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron mit 88,42 Punkten durch. Victoria Sinizina/Nikita Kazalapow belegten mit 83,94 Zählern knapp vor ihren russischen Landsleuten und Vizeeuropameistern Alexandra Stepanowa/Iwan Bukin (83,10) den zweiten Platz. Die Medaillen werden am Samstag in der Kür vergeben. Den Abschluss bildet ebenfalls am Samstag die Kür der Herren.