Biathlet Felix Leitner
GEPA/Petter Arvidson
Biathlon

Leitner kratzt sensationell am Podest

Biathlet Felix Leitner hat seine gute Ausgangslage im Verfolgungsrennen beim Weltcup-Finale in Oslo am Samstag genutzt und ist nach einer sensationellen Leistung nur um 3,9 Sekunden am ersten Podestplatz seiner Karriere vorbeigeschrammt. Der 22-jährige Tiroler musste sich nur den norwegischen Brüdern Johannes Thingnes und Tarjei Bö sowie dem Deutschen Arnd Peiffer geschlagen geben und belegte Rang vier.

Der nach dem Freitag-Sprint von Position zehn gestartete Leitner, 2015 und 2016 dreimal Juniorenweltmeister, blieb auf der 12,5-km-Distanz als einziger Athlet des 55-köpfigen Feldes bei 20 Schüssen fehlerfrei und machte mit der insgesamt zweitbesten Laufzeit sechs Ränge gut.

Der Sprint-Vierte Julian Eberhard vergab seine Chancen gleich mit vier Fehlern beim ersten Schießen und fiel nach insgesamt sechs Strafrunden auf Platz 16 zurück. Simon Eder, im Weltcup als Achter bester Österreicher, schoss dreimal daneben und verbesserte sich vom 41. auf den 29. Rang. Dominik Landertinger verzichtete auf einen Start.

„In einem Flow drinnen“

Leitner legte nur einen Tag nach seinem ersten Top-Ten-Platz in eindrucksvoller Manier nach. Er sei „in so einem Flow drinnen“ gewesen, schilderte der Youngster, der nach dem letzten Schießen noch als Dritter auf die Loipe gegangen war. Dort fing ihn Routinier Peiffer noch ab. Leitners Zufriedenheit schmälerte das keineswegs. „Ich konnte immer mitlaufen und habe versucht, die Lücken zu schließen. Beim Schießen habe ich sauber gearbeitet, und ist es mir voll aufgegangen.“

Leitner in der Verfolgung stark

Beim Biathlon-Saisonfinale in Oslo sorgte der 22-jährige Tiroler Felix Leitner mit Rang vier für eine Überraschung im Verfolgungsrennen.

Johannes Thingnes Bö, der bereits als Weltcup-Gesamtsieger festgestanden war, holte nach dem Sprint- nun auch den Verfolgungs-Weltcup. Im Vordergrund stand am Samstag aber der 15. Saisonsieg des 25-Jährigen. Er ist damit alleiniger Rekordmann vor dem langjährigen Dominator Martin Fourcade (14). Der Franzose war nach verpatzter und frühzeitig abgebrochener Saison in Oslo nur Zaungast.

Hauser und Innerhofer stark

Bei den Damen zeigten die Österreicherinnen Lisa Theresa Hauser und Katharina Innerhofer in der 10-km-Verfolgung eine starke Leistung. Hauser arbeitete sich mit nur einer Strafrunde vom 26. auf den elften Rang vor. Innerhofer schob sich trotz dreier Fehler um zwölf Plätze vor und durfte sich als 21. über ihr bestes Saisonergebnis freuen.

„Ich bin mit meiner Schießleistung voll zufrieden. Auch läuferisch war es in Ordnung, obwohl es auf der Strecke sehr zäh war, weil ich in der zweiten und dritten Runde viel alleine laufen musste. Das kostet bei diesem Gegenwind extrem viel Kraft“, sagte Hauser.

Kuzmina in eigener Liga

Der Sieg ging an Anastasiya Kuzmina, die in einer eigenen Liga lief. Die slowakische Sprint-Siegerin traf alle 20 Scheiben und gewann nach schnellster Laufleistung mit 1:42,8 Minuten Vorsprung auf die Deutsche Denise Herrmann. Dritte wurde die Schwedin Hanna Öberg.

Die Entscheidung im Gesamtweltcup wurde erneut vertagt. Der führenden Italienerin Dorothea Wierer reicht im Massenstartrennen am Sonntag ein sechster Platz, um diesen aus eigener Kraft zu gewinnen. Ihre erste Verfolgerin und Teamkollegin Lisa Vittozzi liegt 23 Punkte zurück. Als Tageszwölfte holte sich Wierer immerhin bereits die kleine Kugel in der Verfolgung, für die sich Vittozzi nicht qualifiziert hatte.

Biathlon-Weltcup-Finale in Oslo

Herren-Verfolgung (12,5 km):
1. Johannes Thingnes Bö NOR 32:15,6 3*
2. Tarjei Bö NOR + 13,9 1
3. Arnd Peiffer GER 18,2 1
4. Felix Leitner AUT 22,1 0
5. Vetle Sjaastad Christiansen NOR 51,1 2
6. Lukas Hofer ITA 57,1 3
7. Benedikt Doll GER 57,4 3
8. Simon Desthieux FRA 57,6 3
9. Matwej Jelisejew RUS 1:02,0 2
10. Henrik L'Abee-Lund NOR 1:30,5 2
16. Julian Eberhard AUT 1:51,2 6
29. Simon Eder AUT 2:51,5 3

* Schießfehler = Strafrunden

Nicht am Start: Dominik Landertinger (AUT)

Damen-Verfolgung (10 km):
1. Anastasiya Kuzmina SVK 28:25,9 0*
2. Denise Herrmann GER + 1:42,8 2
3. Hanna Öberg SWE 2:01,1 1
4. Marte Olsbu Röiseland NOR 2:11,7 3
5. Linn Persson SWE 2:12,5 1
6. Tiril Eckhoff NOR 2:27,0 4
7. Franziska Preuß GER 2:31,8 3
8. Kaisa Mäkäräinen FIN 2:34,1 1
9. Clare Egan USA 2:43,8 3
10. Celia Aymonier FRA 2:55,2 4
11. Lisa Theresa Hauser AUT 2:55,4 1
12. Dorothea Wierer ITA 2:57,9 2
21. Katharina Innerhofer AUT 4:05,5 3
42. Christina Rieder AUT 5:21,2 2
52. Julia Schwaiger AUT 6:22,4 5
* Schießfehler = Strafrunden