Die Tirolerin Hauser musste beim abschließenden Bewerb bei 20 Schüssen im Gegensatz zu vielen prominenteren Konkurrentinnen nur zweimal in die Strafrunde. Am Ende hatte die 25-Jährige nur 48,7 Sekunden Rückstand auf Siegerin Hanna Öberg. Die Schwedin setzte sich mit 1,3 Sekunden vor der Norwegerin Tiril Eckhoff durch. Beide verzeichneten so wie Hauser zwei Fehlschüsse. Platz drei ging an die US-Amerikanerin Clare Egan, die nur einmal in die Strafrunde musste.
Öberg, heuer in Östersund Weltmeisterin im Einzel, sicherte sich mit ihrem Erfolg in Oslo auch den Sieg im Massenstart-Weltcup. In der Gesamtwertung ging der Titel dank Dorothea Wierer an Italien. Die Südtirolerin behauptete in Oslo mit Rang zwölf unmittelbar hinter ihrer schärfsten Konkurrentin und Teamkollegin Lisa Vittozi die Spitze. Anastasyia Kuzmina aus der Slowakei wurde in der Gesamtabrechnung Dritte. Hauser belegte als beste Österreicherin den 17. Platz.
Topplätze für Österreich bei Biathlon-Massenstart
Mit den Massenstart-Bewerben in Oslo ist der Biathlon-Weltcup zu Ende gegangen. Österreich konnte zwei Topplatzierungen verzeichnen: Lisa Hauser wurde Fünfte, Julien Eberhard Vierter.
Fehler in Loipe ausgebügelt
Die Tirolerin, die als einzige ÖSV-Athletin beim letzten Saisonbewerb am Start war, ließ sich von den starken Windböen im Schatten der Holmenkollen-Schanze vor allem beim Stehendschießen nicht beirren. Beide Fehler unterliefen der 25-Jährigen beim Liegendanschlag. „Das letzte Rennen einer Saison ist immer hart, aber da geht es wahrscheinlich allen Athletinnen gleich. Im Prinzip war es eine Quälerei über 12,5 Kilometer“, so Hauser.
Ihre Serviceleute hätten aber das richtige Material gefunden, so Österreichs aktuelle Nummer eins im Biathlon. „Ich hatte Bombenski, danke an das Serviceteam“, sagte Hauser in Richtung ihrer Betreuer. „Wenn am Ende trotz zweier Fehler ein fünfter Platz herausschaut, ist das natürlich einmalig. Besser geht’s nicht.“
16. Saisonsieg für Dominator Bö
Bei den Herren ging der Sieg im letzten Rennen an Saisondominator Johannes Thingnes Bö. Der Norweger stellte mit seinem 16. Saisonsieg einen neuen Weltrekord auf und gewann neben dem Gesamtweltcup (1.262 Punkte) auch alle vier Disziplinenwertungen (Einzel, Verfolgung, Sprint und Massenstart).
Bö blieb in Oslo ohne Schießfehler und gewann vor den beiden Deutschen Arnd Peiffer (+19,2 Sekunden/0 Schießfehler) und Benedikt Doll (38.0/2). Eberhard hatte als Vierte mit drei Strafrunden 42,3 Sekunden Rückstand. Simon Eder (1:37,1/2) belegte den 14. Platz, Felix Leitner (2:29,2/3) kam als 24. ins Ziel. In der Gesamtwertung wurde Eder (701 Punkte) unmittelbar vor Eberhard (695) Achter.
Schnellste Laufzeit für Eberhard
Eberhard wagte nach makellos absolviertem erstem Liegendschießen einen Fluchtversuch, Bö ließ sich aber nicht abschütteln. Spätestens nach dem zweiten Schießen übernahm der Norweger das Kommando. Eberhard war aber dennoch einer der bestimmenden Aktiven dieses Saisonausklangs. Trotz seiner Extrarunden kam er noch bis auf 4,3 Sekunden an das Podest heran, das dank der schnellsten Laufzeit im 30-köpfigen Feld.
Dazu war er unmittelbar hinter Bö Drittschnellster am Schießstand, ganz oben in dieser Liste stand der bekannt schnelle Schütze Eder. „Ich wollte heute noch einmal meine Laufstärke ausspielen“, sagte Eberhard, „und habe gewusst, dass ich bei diesen schweren Bedingungen einen Trumpf in der Hand habe. Am Schießstand war die Leistung sehr solide.“ Eder: „Leider hat mir die Krankheit eine super Saison gekostet. Jetzt ist es eine gute Saison geworden, die Medaille hat halt gefehlt.“