„Es ist eine Folge der vielen Matches, die ich gespielt habe. Mein Körper hat mir gesagt, jetzt ist es genug“, sagte Andreescu. Die Kanadierin verbessert sich am kommenden Montag in der neuesten Ausgabe der Weltrangliste auf ihre bisher beste Position auf Platz 23. Ende Dezember 2018 war sie noch Nummer 152 gewesen.
Das Wichtigste für den Shootingstar: Die Ärzte versicherten, dass es nichts Schlimmes ist. Andreescu, die damit ihre Serie von zehn Siegen en suite nicht fortsetzen konnte, hat in diesem Jahr schon insgesamt 35 Matches gespielt. Ihre Bilanz steht nun bei 31:4 Siegen. Neben Indian Wells war sie auch in Auckland im Finale gestanden.
Die Verletzung sollte auch bei Angelique Kerber für ein schlechtes Gewissen sorgen. Andreescu hatte sich schon gegen die Deutsche in der dritten Runde immer wieder an der Schultern behandeln lassen müssen. Als die Kanadierin die Wiederholung des Indian-Wells-Finales dann doch gewann, musste sie sich beim Handshake am Netz hämische Kommentare der ehemaligen Nummer eins anhören. Kerber bezeichnete die 18-Jährige als „größte Dramaqueen aller Zeiten.“ Das Statement sorgte wenig überraschend für Aufregung in Sozialen Netzwerken.
Kampf um Platz eins
Die nach der Verletzung Andreescus ins Viertelfinale aufgestiegene Kontaveit trifft nun auf die in starker Form befindliche Taiwanesin Hsieh Su-wei, die nach dem Dreisatzsieg über die Weltranglistenerste Naomi Osaka am Montag auch die ehemalige Nummer eins Caroline Wozniacki aus Dänemark mit 6:3 6:7 (0/7) 6:2 aus dem Bewerb nahm.
Ins Viertelfinale eingezogen ist u. a. auch die als Nummer drei gesetzte Rumänin Simona Halep nach einem sicheren 6:3 6:3 über US-Altstar Venus Williams. Halep kann mit einem Titel in Miami oder einem Finaleinzug – wenn Petra Kvitova nicht triumphiert – wieder auf Platz eins zurückkehren. Für Kvitova gilt das Gleiche: Titel oder verlorenes Finale (außer gegen Halep) bringt die Tschechin auf Platz eins.
Federer gut erholt
Bei den Herren wurden am Montag die restlichen Achtelfinal-Paarungen ermittelt. Nach dem Ausfall von drei Top-Ten-Spielern (Alexander Zverev, Dominic Thiem, Kei Nishikori) sind nach dem topgesetzten Novak Djokovic (SRB) und Titelverteidiger John Isner (USA-7) auch in der unteren Tableauhälfte Roger Federer (SUI), Kevin Anderson (RSA) und der griechische Jungstar Stefanos Tsitsipas jeweils in zwei Sätzen weitergekommen.
Der 37-jährige Federer meinte nach dem 7:5 6:3 über den Serben Filip Krajinovic, dass er die Finalniederlage gegen Thiem in Indian Wells gut weggesteckt hat. „Heutzutage kann ich das schnell abhaken. Das war am schlimmsten, als ich noch ein Teenager war, da habe ich geweint und war so enttäuscht“, sagte der Superstar. „Heute sag ich mir, ich habe alles gegeben. Thiem hat sein Bestes gezeigt, ich vielleicht nicht. Das war es, es ist vorbei.“ Federer trifft nun auf den Russen Daniil Medwedew.
Ein anderes Generationenduell ist am Montag für die Jugend ausgegangen: Der 21-jährige US-Amerikaner Frances Tiafoe beendete David Ferrers Karriere in Übersee mit einem hart erkämpften 5:7 6:3 6:3. Der Spanier, der am 2. April 37 wird, beendet seine Karriere im Mai bei seinem Heimturnier in Madrid und hatte in Runde zwei mit einem Sieg über Alexander Zverev überrascht. Tiafoe trifft nun auf David Goffin (BEL), der herausragende Achtelfinal-Hit ist aber wohl das Duell der Youngsters Tsitsipas und Denis Shapovalov (CAN).
Marach im Doppel-Viertelfinale
Aus österreichischer Sicht ist nach dem frühen Thiem-Aus noch Oliver Marach im Rennen. Der 38-jährige Steirer brauste mit einem 6:1, 6:1 an der Seite von Mate Pavic (CRO) über Radu Albot/Nikolos Basilaschwili (MDA/GEO) ins Viertelfinale. In diesem treffen sie nicht vor Mittwoch allerdings auf die topgesetzten Lukasz Kubot/Marcelo Melo (POL/BRA).