„Ich will meine Karriere im Alexandra Palace bei einer letzten WM beenden“, ließ „Barney“ nach seiner verheerenden 1:7-Pleite gegen den Weltranglistenersten Michael van Gerwen wissen. Am Donnerstagabend, unmittelbar nach seinem letzten Premier-League-Spiel, hatte das noch so geklungen: „Ich habe eine Entscheidung getroffen – ich bin jetzt fertig. Ich will diese Schmerzen nicht mehr.“
„Schämte mich auf der Bühne“
Van Barneveld begründete das Wirrwarr um seinen Abschied mit seinen Gefühlen. „Ich schämte mich auf der Bühne vor meiner Familie, meinen Freunden und der ‚Barney Army‘. Ich hatte das Gefühl, dass ich alle im Stich gelassen habe und dass der Schmerz sehr schwer zu bewältigen war“, sagte der Niederländer, der die jüngsten Ereignisse in seinem Privatleben als „Achterbahnfahrt der Gefühle“ beschrieb.
Van Barneveld ist fünfmaliger Weltmeister, doch die schwierigen Jahre haben zuletzt sichtbar am einstigen Dauerrivalen von Phil „The Power“ Taylor gezehrt. Die überwältigenden Gefühle vom mit über 10.000 Zuschauern bestens besuchten Heimspiel in Rotterdam sorgten für einen Kurzschluss. „In der Hitze des Gefechts wollte ich mich nie wieder so fühlen, aber ich habe realisiert, dass ich nicht aus der Emotion heraus sprechen sollte“, betonte van Barneveld nun.
Manager relativierte schon Donnerstag
Sein Abend hatte mit Tränen beim Einmarsch begonnen und mit tiefster Enttäuschung nach der 1:7-Niederlage gegen Daryl Gurney am Mittwoch auch gegen seinen Landsmann van Gerwen eine weitere sportliche Demontage gebracht. Schon häufiger hatte van Barneveld aus der Emotion heraus gehandelt. So war sein Manager Jaco van Bodegom schon wenige Minuten später bemüht, „Barneys“ endgültig klingende Worte zu relativieren.
„Ich habe gerade mit ihm gesprochen, und wir sind übereingekommen, dass es besser ist, ein paar Tage lang den Kopf freizubekommen und über die Zukunft nachzudenken. Ich hoffe, es haben alle Verständnis dafür“, schrieb der Manager über den Twitter-Account von van Barneveld. Nach einer Nacht war der Kopf offenbar wieder frei – und das Abschiedsjahr soll noch einmal bis Dezember fortgesetzt werden.
Diesen Plan hatte der Niederländer im November angekündigt, um bei der WM im Alexandra Palace in London seinen Abschied zu feiern. Doch mit seinen zuletzt immer schwächeren Leistungen gerät auch das Ticket für den Jahreshöhepunkt immer mehr in Gefahr.
Darts Premier League 2019
Weiterer Spielplan:
- 4. April: Belfast
- 11. April: Liverpool
- 18. April: Cardiff
- 25. April: Birmingham
- 2. Mai: Manchester
- 9. Mai: Sheffield
- 16. Mai: Leeds
- 23. Mai: London, Final Four