Christoph Knasmüllner und Mert Müldür (SK Rapid Wien) klatschen ab
APA/Herbert P. Oczeret
Bundesliga

Rapid holt sich Moralinjektion

Nach dem enttäuschenden Grunddurchgang hat für Rapid zumindest die Qualifikationsgruppe der tipico-Bundesliga am Samstag mit dem 3:0 gegen eine allerdings schwache Admira wunschgemäß begonnen. Neben der Tabellenführung brachte der Sieg auch eine Moralinjektion für das ÖFB-Cup-Halbfinale am Mittwoch beim LASK.

„Wir haben nach vorne und nach hinten sehr kompakt agiert, das war der Schlüssel für den Erfolg. Wir hoffen, dass uns der noch eine Brust dazu gibt, aber wir dürfen das Spiel nicht zu hoch bewerten. Am Mittwoch erwartet uns eine ganz andere Qualität“, sagte Rapid-Kapitän Stefan Schwab.

Die Linzer sind der einzig verbliebene echte Titelkonkurrent von Red Bull Salzburg und sind gegen Rapid in Pasching Favorit. „Der LASK ist eine harte Nuss auswärts, aber bei uns geht der Pfeil im Frühjahr nach oben. Wir haben genug Selbstvertrauen, trauen uns zu, den LASK zu besiegen“, ist Schwab dennoch guter Dinge.

„Der Druck war nicht der Kleinste“

Auch Coach Dietmar Kühbauer weiß um die Stärke des kommenden Gegners. „Der LASK ist keine große Unbekannte. Sie sind unangenehm für jede Mannschaft, weil sie gutes Pressing spielen.“ Sein Team muss sich aber nicht verstecken, seit Wiederbeginn der Meisterschaft im Februar hat Rapid zehn von 15 möglichen Punkten geholt und kam auch im Cup weiter. „Es ist natürlich so, dass ich sehr zufrieden bin, auch weil der Druck für die Mannschaft nicht der Kleinste war“, sagte der Burgenländer.

Rapid besiegt Admira mit 3:0

Rapid ist in die Qualifikationsgruppe der Bundesliga mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen die Admira gestartet.

Als Belohnung gab es die Tabellenführung im unteren Play-off, die in der Endabrechnung die Chance auf den Europacup am Leben halten würde. „Auf dem können wir uns nicht ausruhen, es warten neun weitere schwere Aufgaben, die wir mit voller Konzentration angehen müssen“, so der am Samstag unterbeschäftigte Goalie Richard Strebinger. Die sechs Teams der Qualifikationsgruppe sind nur durch sechs Punkte getrennt. „Es war erst der erste Spieltag, ich schaue gar nicht auf die Tabelle. Unser Ziel muss es sowieso sein, jedes Spiel zu gewinnen“, erklärte Offensivspieler Thomas Murg.

Badji legt Talentprobe ab

Nach Toren von Christoph Knasmüllner (38.) und Philipp Schobesberger (53.) sorgte der zur Pause eingewechselte Aliou Badji (80.) für den Schlusspunkt. Der 21-Jährige spielte bei seinem fünften Einsatz im Rapid-Dress erstmals eine ganze Halbzeit und zeigte mit einem Tor und Assist auf. „Er hat ein gutes Spiel gemacht, mit seiner Hereinnahme ist noch mehr Tempo reingekommen“, lobte Kühbauer seinen Angreifer. Dieser war sehr glücklich. „Es war ein unglaublich gutes Gefühl“, betonte Badji.

Aliou Badji (Rapid) jubelt
GEPA/Christian Ort
Badji durfte sich über eine gelungene Vorstellung freuen

Für seinen Konkurrenten Andrija Pavlovic lief es hingegen nicht nach Wunsch. Der Serbe schoss einen Elfer (25.) über das Tor. „Er hat mich gefragt, und ich habe ihm die Verantwortung übergeben, weil ich wollte, dass er mit einem Tor Selbstvertrauen kriegt. Das ist leider schiefgegangen“, sagte Schwab dazu. Kühbauer konnte damit leben. „Sie sind erwachsen genug, um Entscheidungen selber zu treffen“, erklärte er.

Fans zeigen die kalte Schulter

Von dem verschossenen Elfer ließen sich die Wiener genauso wenig aus der Bahn werfen wie von einem Fanprotest. Der Großteil der Block-West-Abonnenten war erst zur zweiten Hälfte auf den Tribünen erschienen. „Es war nicht irritierend“, sagte Schwab. Und Strebinger ergänzte: „Das hat uns eigentlich nicht berührt.“

Zuvor hatte der harte Kern der Rapid-Fans zudem entschieden, Schwab in der Qualirunde nicht mit der Block-West-Binde spielen zu lassen. „Sie sind der Meinung, dass wir nicht damit spielen sollen, weil wir nicht im oberen Play-off sind. Damit ist die Geschichte erledigt“, sagte Schwab.

Erfolge für Wacker und Altach

Wacker Innsbruck schaffte mit einem 2:0 in Hartberg den Sprung auf den vorletzten Platz. Coach Thomas Grumser durfte sich in seinem dritten Spiel erstmals über Punkte freuen. „Wir waren über 90 Minuten die bessere Mannschaft, der Sieg war hochverdient“, war der 39-Jährige vollauf zufrieden.

Der dritte Sieger am Samstag war Altach. Die einen Punkt vor den Tirolern auf Rang vier liegenden Vorarlberger machten bei der Premiere von Neo-Trainer Alex Pastoor gegen Mattersburg aus einem 0:1 noch ein 2:1. „Wir haben sehr gut begonnen und auch nach dem 0:1 nicht den Spielplan verworfen. Es war wichtig, mit einem Sieg zu starten“, sagte der 52-jährige Niederländer.