Die Karatekämpferinnen Bettina Plank
Karate Austria/Gerhard Grafoner
Olympia

Karate kämpft um Verbleib im Programm

Österreich ist am Montag dank Bettina Plank und Stefan Pokorny mit Silber bzw. Bronze von den Europameisterschaften im spanischen Guadalajara heimgekehrt. Nicht nur deshalb ist die rot-weiß-rote Hoffnung auf eine Teilnahme bei der olympischen Premiere bei den Spielen 2020 groß. Doch die Wettkämpfe in Tokio könnten gleichzeitig die letzten sein.

Paris, 2024 Ausrichter der Olympischen Spiele, hat Karate nicht in die Liste seiner wenigen zu bestimmenden Sportarten aufgenommen. Ein Umstand, den das Exekutivkomitee des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in der vergangenen Woche vorerst einmal goutiert hat.

Im Karate-Lager kam die Pariser Entscheidung unerwartet, auch da Frankreich eine Topnation in diesem Sport ist. Allerdings wird das IOC erst frühestens Ende 2020 endgültig über das Programm der Spiele in fünf Jahren entschieden. Als Alternative von Karate scharrt Breakdance in den Startlöchern.

Brief an das IOC

Seit den Neunzigern hatte Karate intensiv für die Aufnahme ins olympische Programm gearbeitet, nun will man das Herausstreichen natürlich nicht einfach akzeptieren. Nach der Pariser Entscheidung wird in Sozialen Netzwerken unter „#Karate2024“ mobil gemacht. „Es war natürlich bei der EM ein großes Thema“, erklärte ÖKB-Generalsekretär Ewald Roth der APA. Schon davor sei empfohlen worden, bei Nationalen Olympischen Komitees (NOK) und Regierungsstellen vorstellig zu werden.

Die Karatekämpferinnen Bettina Plank
Karate Austria/Gerhard Grafoner
Intensive Kämpfe wie jene der EM-Silbernen Plank könnte es bei Olympia nur einmal geben

Dementsprechend sei auf Initiative des Österreichischen Verbands ein von Sportminister Heinz-Christian Strache und ÖOC-Präsident Karl Stoß unterzeichneter Brief an das IOC abgeschickt worden, in dem es um die Aufnahme von Karate und Klettern ins reguläre olympische Programm ging. „Auf das arbeiten wir hin“, sagte Roth. In Tokio werden beide Sportarten nur provisorisch dabei sein, Klettern wohl auch 2024. Ein Status als reguläre Olympia-Sportart würde das Schicksal aus den Pariser Händen nehmen.

Hoffnung nicht sehr groß

Roth gab aber zu, dass die Hoffnung Karates auf einen Olympiaauftritt 2024 derzeit nicht sehr groß sei. Aktuell müsse sowieso der erste Fokus auf der Qualifikation für die nächstjährigen Spiele liegen, schon zu Ostern steht ein Premier-League-Turnier in Rabat auf dem Programm. Es folgen Turniere in Istanbul, Schanghai, Montreal und die European Games in Minsk. Für Ende August wurde ein Trainingslager in Japan fixiert. Die Qualifikationsphase für Olympia endet am 6. April 2020.