Hannes Wolf (Salzburg), James Holland und Philipp Wiesinger (LASK)
GEPA/Mathias Mandl
Bundesliga

LASK bittet Salzburg aufs Parkett

Showdown in der tipico-Bundesliga – Verfolger LASK empfängt am Sonntag am zweiten Spieltag der Meistergruppe Tabellenführer Red Bull Salzburg in der TGW-Arena in Pasching. Mit einem Sieg würden die Linzer bis auf einen Punkt an den Serienmeister heranrücken und das Titelrennen damit erstmals seit Jahren wieder spannend machen. In den weiteren Partien gastieren Sturm bei der Austria und der WAC bei St. Pölten.

Beim LASK wurde der Ball vor dem Spitzenduell flachgehalten. „Wir stellen uns vor, Salzburg vor Probleme zu stellen, doch es wird eine schwierige Aufgabe“, sagte LASK-Trainer Oliver Glasner. „Wir lassen uns nicht einlullen. Wir wissen, wer und was auf uns zukommt.“ Die Salzburger haben in dieser Saison erst ein Ligaspiel verloren. Durch die Punktehalbierung ist ihr Vorsprung aber auf vier Zähler geschrumpft.

Sechs Ligaspiele in Serie hat der LASK zuletzt gewonnen, seit 13 Ligaspielen ist er ungeschlagen – 14 wäre ein neuer Clubrekord in der Bundesliga. Glasner muss aber ausgerechnet im Spitzenspiel seine gesamte rechte Seite vorgeben. Verteidiger Christian Ramsebner und Mittelfeldmann Reinhold Ranftl fehlen gesperrt. Glasner: „Es gibt mehrere Varianten, ich habe die eine oder andere im Kopf. Ich treffe die Entscheidung locker, weil ich das 100-prozentige Vertrauen in die Spieler habe, die nachrücken.“

Meistergruppe, zweite Runde

Sonntag, 17.00 Uhr:

LASK – Salzburg

Pasching, TGW-Arena, 17.00 Uhr, SR Harkam

Mögliche Aufstellungen:

LASK: A. Schlager – Wiesinger, Trauner, Pogatetz – Frieser, Holland, Michorl, Ullmann – Goiginger, Klauss, Joao Victor

Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Onguene, Ulmer – X. Schlager, Samassekou, Wolf, Junuzovic – Gulbrandsen, Dabbur

Glasner bleibt Spielsystem treu

An seinem System und an seiner Spielweise will Glasner festhalten. „Die Überzeugung ist immer gleich bei uns, wobei es diesmal eher schwierig als einfach wird.“ Im jüngsten Heimduell im Oktober hatten die Linzer den Meister an den Rand einer Niederlage gebracht (3:3). „Ich denke, dass es diesmal ein Abnützungskampf wird mit hoher Intensität“, meinte Glasner. „Auch Schiedsrichterentscheidungen werden wichtig sein.“

Die Linzer hatten die Enttäuschung der Cupniederlage am Mittwoch gegen Rapid (3:4 i. E.) zu verdauen. Das ist laut Glasner gut gelungen – sowohl im körperlichen als auch im mentalen Bereich. Salzburg-Trainer Marco Rose erwartet vom Gegner nach dem unglücklichen Cupabend sogar eine Trotzreaktion. „Wenn man sich ungerecht behandelt fühlt, setzt das noch einmal Kräfte frei.“

„Pressing gegen Pressing tut weh“

Auch Rose schwor sein Team auf einen harten Kampf ein. „Wichtig ist, dass wir auch Schmerzen ertragen. Pressing gegen Pressing tut weh“, so der Deutsche. „Das wird sicher auch ein Abnützungskampf, für den müssen wir bereit sein.“ Beide Teams hätten in dieser Saison bisher auf hohem Niveau performt. Rose: „Beide sind sehr konstant in ihren Leistungen, es ist ein richtiges Spitzenspiel.“

An eine Vorentscheidung im Titelkampf glaubt Rose allerdings nicht, selbst wenn sein Team wieder auf sieben Zähler davonziehen würde. „Die Konstellation ist klar: Der LASK wird alles probieren, die Chance in der Meisterschaft zu wahren, eng an uns ranzukommen und Druck aufzubauen. Wir werden trotzdem alles daran setzen, den Abstand komfortabel zu gestalten. Unabhängig davon, wie das Spiel ausgeht, es wird keine Vorentscheidung geben.“

Meistergruppe, zweite Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

Austria – Sturm

Generali Arena, 14.30 Uhr, SR Jäger

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Madl, Schoissengeyr, Igor – Klein, Jeggo, Matic, Martschinko – Sax, Edomwonyi, Prokop

Sturm: Siebenhandl – F. Koch, Avlonitis, Spendlhofer – Hierländer, Lovric, Ljubic, Mensah – Lema, Kiteishvili – Grozurek

Duell der Gebeutelten in Wien

Für Sturm Graz und die Austria geht es im Duell der Gebeutelten um Wiedergutmachung nach zuletzt empfindlichen Niederlagen. Für Austria-Trainer Robert Ibertsberger stecken die Grazer „fast in der gleichen Situation wie wir“. Und auch Sturm-Trainer Roman Mählich erkannte die Parallele des holprigen Saisonverlaufs: „Auch bei ihnen läuft es diese Saison nicht ganz rund.“

Beide Mannschaften halten vor dem zweiten Meistergruppenspiel bei 15 Punkten und drohen den Anschluss an den begehrten dritten Platz, der einen Europa-League-Fixplatz bedeuten könnte, zu verlieren. Der wird derzeit von St. Pölten (18) gehalten, das den WAC (15) empfängt.

Die Austria will am Ende von Ibertsbergers erstem Heimspiel als Cheftrainer jedenfalls „ein Zeichen gesetzt“ haben. „Richtig anzuschreiben ist das Wichtigste für uns. Nicht nur mit einem Punkt, sondern auch wirklich mit einem Dreier anschreiben.“ Er stellte seine Mannschaft auf einiges an Ballbesitz ein. „Wir gehen davon aus, dass wir mehr mit dem Ball machen müssen, und Sturm sich eher aufs Konterspiel verlagern wird.“

Unter Ibertsberger noch ohne Sieg

Unter Ibertsberger hat die Austria beide bisherigen Partien verloren. Doch gerade beim Salzburg-Debakel (1:5) zuletzt sah der Kurzzeitcheftrainer die Leistung der Mannschaft über weite Strecken nicht schlecht. „Es waren Kleinigkeiten, die uns um einen Achtungserfolg gebracht haben. Da geht es um Nuancen. Eine Mannschaft wie Salzburg bestraft diese eiskalt“ – Sturm dagegen „nicht so extrem“. Zudem haben die Steirer derzeit Schwächen beim Abschluss: In 23 Spielen gelangen nur 26 Treffer.

Sinnbildlich dafür stand das 0:1 gegen St. Pölten zuletzt, bei dem Sturm bei Spielkultur und Angriffsspiel vieles schuldig blieb – für Mählich, der rückblickend von „keinem guten Tag, auch nicht von mir“, sprach, letztlich auch eine Frage der Kaderqualität. „Wir haben derzeit keine Mannschaft, die jeden Gegner in Grund und Boden spielen wird. Ich bin aber überzeugt, dass wir mit der Austria mithalten können, wenn wir wieder unsere Leistung abrufen“, sagte Mählich und schloss personelle Experimente nicht aus.

Meistergruppe, zweite Runde

Sonntag, 14.30 Uhr:

St. Pölten – WAC

NV-Arena, 14.30 Uhr, SR Spurny

Mögliche Aufstellungen:

St. Pölten: Riegler – Meisl, Luan, Drescher – Ingolitsch, Luxbacher, Mislov, R. Ljubicic, Haas – Pak, Gartler

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz – Wernitznig, M. Leitgeb, Liendl, Ritzmaier – Friesenbichler, Koita

Bleibt St. Pölten in Erfolgsspur?

Im dritten Spiel duellieren sich mit St. Pölten und WAC die beiden nominellen Außenseiter der Meistergruppe. Die Niederösterreicher gehen als Tabellendritter mit drei Punkten Vorsprung auf die Verfolger ins Rennen. Wolfsberg könnte aufschließen – dafür wäre aber der erste Sieg nach langer Durststrecke nötig. Neun Runden ist der WAC ohne vollen Erfolg. „Das ist eine Serie, die keiner mehr will. Das ist etwas, das nagt an uns“, sagte Trainer Christian Ilzer. „Die Serie wollen wir auf jeden Fall einmal brechen.“

St. Pölten gelang der Befreiungsschlag bereits vergangene Woche mit dem Sieg bei Sturm. „Das war mehr eine Bestätigung für die Arbeit, die wir gemacht haben“, meinte SKN-Coach Ranko Popovic, der dadurch selbst wieder etwas fester im Sattel sitzt. Bei der Mannschaft habe sich aber wenig geändert. „Wir waren nicht glücklich, als die Ergebnisse ausgeblieben sind, aber wir haben immer gewusst, was zu tun ist.“

Popovic lobte, dass sein Team auch in der angespannten Situation vor dem Sieg in Graz (ein Punkt in fünf Runden) die Ruhe bewahrt habe. Mit der Tabellensituation wollte er sich vorerst nicht beschäftigen. „Wenn die Leistung passt, dann passen die Resultate, und dann ist der Stand am Ende klar“, sagte der Serbe. In der Meistergruppe sei man privilegiert, es geht um internationale Startplätze. „Wir wollen so lange wie möglich auf dieser Linie sein.“