An der Magnolia Lane, wo 1997 die große Karriere mit einem Sieg begonnen hatte, gewann der 43-Jährige mit einem Schlag Vorsprung auf seine Landsleute Dustin Johnson, Xander Schauffele und Brooks Koepka (alle 276 Schläge). Nach sechs Birdies und vier Bogeys und 70 Schlägen am Schlusstag auf dem schwierigen Par-72-Kurs schloss Woods das Elf-Millionen-Dollar-Turnier mit 13 unter Par ab.
Der frühere Weltranglistenerste, der seit seinem bisher letzten Major-Sieg bei den US Open 2008 mit persönlichen und gesundheitlichen Problemen (Rückenoperationen) zu kämpfen gehabt hatte, startete in Augusta mit einer 70er-Runde, brachte sich mit 68 und 67 zurück ins Rennen und durfte nach der vierten Runde jubeln.
Mit Tränen in den Augen zum letzten Loch
Mit Tränen in den Augen absolvierte Woods die mit zwei Schlägen Vorsprung in Angriff genommene letzte Spielbahn und ließ sich zum fünften Mal in das „Green Jacket“ einkleiden, den traditionellen Siegespreis neben dem 1,9-Millionen-Dollar-Scheck für den Erfolg 2019. „Es ist überwältigend, was passiert ist“, sagte Woods bei der Siegerehrung, bevor ihm Vorjahressieger Patrick Reed in das berühmte grüne Sakko half.
Comebacksieg von Tiger Woods
Tiger Woods hat mit dem Sieg beim prestigeträchtigsten Golfturnier der Welt, dem Masters in Augusta, ein sensationelles Comeback hingelegt.
Die frenetischen Fans feierten den Publikumsliebling mit lauten „Tiger“-Sprechchören, als er auf der 18. und letzten Spielbahn den entscheidenden Putt zum Sieg einlochte. Als erste Gratulanten fielen ihm seine beiden Kinder Sam und Charlie und seine Mutter Kultida um den Hals. US-Präsident Donald Trump sowie dessen Vorgänger Barack Obama gratulierten via Twitter.
Spannendes Finale
Die Finalrunde war an Spannung kaum zu überbieten, vor allem auf den letzten sieben Löchern wechselte die Führung ständig. Auf der zwölften Spielbahn schlug Woods, der mit zwei Schlägen Rückstand auf die Spitze in die Schlussrunde gestartet war, erstmals zu. Seine bis dahin härtesten Konkurrenten Francesco Molinari und Tony Finau versenkten auf dem nur 144 Meter kurzen Par-3 beide ihre Abschläge im Wasser. Woods gelang das Par und er spielte sich so erstmals in die geteilte Führung.
Mit einem Birdie auf der 15. Spielbahn übernahm die langjährige Nummer eins der Welt drei Löcher vor Schluss zum ersten Mal die alleinige Spitze des Feldes. Auf der 16. Bahn baute er mit einem weiteren Birdie seinen Vorsprung aus. Die Führung gab er bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Bitter verlief der Schlusstag hingegen für Molinari, der als Führender in den Schlusstag gegangen war. Der 36-jährige Turiner rutschte mit einer 74er-Runde noch auf den geteilten fünften Platz zurück.
In überragender Form
Woods’ bisherige 14 Siege bei großen Turnieren (Masters, PGA Championship, US Open, British Open) wiesen eine Gemeinsamkeit auf. Der Ausnahmegolfer lag jedes Mal vor der letzten Runde allein oder ex aequo an der Spitze. Bei keinem Triumph musste er im Gegensatz zu heuer auf den letzten 18 Löchern Schläge gutmachen. Woods zeigte sich im Augusta National Golf Club aber in einer überragenden Form, wie er sie auch vor seinen schlechten Jahren – von 2014 bis Ende 2017 war er die meiste Zeit verletzt – nicht oft ausgespielt hat.