Tiger Woods
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Golf

Woods schafft bei Masters Sensation

Golfsuperstar Tiger Woods hat zum fünften Mal beim Masters in Augusta triumphiert und damit den 15. Major-Sieg seiner Karriere erreicht. 14 Jahre nach seinem letzten Erfolg beim Traditionsturnier im Augusta National Golf Club setzte sich der US-Amerikaner am Sonntag mit insgesamt 275 Schlägen gegen die Konkurrenz durch.

An der Magnolia Lane, wo 1997 die große Karriere mit einem Sieg begonnen hatte, gewann der 43-Jährige mit einem Schlag Vorsprung auf seine Landsleute Dustin Johnson, Xander Schauffele und Brooks Koepka (alle 276 Schläge). Nach sechs Birdies und vier Bogeys und 70 Schlägen am Schlusstag auf dem schwierigen Par-72-Kurs schloss Woods das Elf-Millionen-Dollar-Turnier mit 13 unter Par ab.

Der frühere Weltranglistenerste, der seit seinem bisher letzten Major-Sieg bei den US Open 2008 mit persönlichen und gesundheitlichen Problemen (Rückenoperationen) zu kämpfen gehabt hatte, startete in Augusta mit einer 70er-Runde, brachte sich mit 68 und 67 zurück ins Rennen und durfte nach der vierten Runde jubeln.

Mit Tränen in den Augen zum letzten Loch

Mit Tränen in den Augen absolvierte Woods die mit zwei Schlägen Vorsprung in Angriff genommene letzte Spielbahn und ließ sich zum fünften Mal in das „Green Jacket“ einkleiden, den traditionellen Siegespreis neben dem 1,9-Millionen-Dollar-Scheck für den Erfolg 2019. „Es ist überwältigend, was passiert ist“, sagte Woods bei der Siegerehrung, bevor ihm Vorjahressieger Patrick Reed in das berühmte grüne Sakko half.

Comebacksieg von Tiger Woods

Tiger Woods hat mit dem Sieg beim prestigeträchtigsten Golfturnier der Welt, dem Masters in Augusta, ein sensationelles Comeback hingelegt.

Die frenetischen Fans feierten den Publikumsliebling mit lauten „Tiger“-Sprechchören, als er auf der 18. und letzten Spielbahn den entscheidenden Putt zum Sieg einlochte. Als erste Gratulanten fielen ihm seine beiden Kinder Sam und Charlie und seine Mutter Kultida um den Hals. US-Präsident Donald Trump sowie dessen Vorgänger Barack Obama gratulierten via Twitter.

Spannendes Finale

Die Finalrunde war an Spannung kaum zu überbieten, vor allem auf den letzten sieben Löchern wechselte die Führung ständig. Auf der zwölften Spielbahn schlug Woods, der mit zwei Schlägen Rückstand auf die Spitze in die Schlussrunde gestartet war, erstmals zu. Seine bis dahin härtesten Konkurrenten Francesco Molinari und Tony Finau versenkten auf dem nur 144 Meter kurzen Par-3 beide ihre Abschläge im Wasser. Woods gelang das Par und er spielte sich so erstmals in die geteilte Führung.

Tiger Woods
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Woods war nach seinem Triumph völlig überwältigt

Mit einem Birdie auf der 15. Spielbahn übernahm die langjährige Nummer eins der Welt drei Löcher vor Schluss zum ersten Mal die alleinige Spitze des Feldes. Auf der 16. Bahn baute er mit einem weiteren Birdie seinen Vorsprung aus. Die Führung gab er bis zum Ende nicht mehr aus der Hand. Bitter verlief der Schlusstag hingegen für Molinari, der als Führender in den Schlusstag gegangen war. Der 36-jährige Turiner rutschte mit einer 74er-Runde noch auf den geteilten fünften Platz zurück.

In überragender Form

Woods’ bisherige 14 Siege bei großen Turnieren (Masters, PGA Championship, US Open, British Open) wiesen eine Gemeinsamkeit auf. Der Ausnahmegolfer lag jedes Mal vor der letzten Runde allein oder ex aequo an der Spitze. Bei keinem Triumph musste er im Gegensatz zu heuer auf den letzten 18 Löchern Schläge gutmachen. Woods zeigte sich im Augusta National Golf Club aber in einer überragenden Form, wie er sie auch vor seinen schlechten Jahren – von 2014 bis Ende 2017 war er die meiste Zeit verletzt – nicht oft ausgespielt hat.

US Masters in Augusta

Endstand nach vier Runden:
1. Tiger Woods USA 70 68 67 70 275
2. Xander Schauffele USA 73 65 70 68 276
. Dustin Johnson USA 68 70 70 68 276
. Brooks Koepka USA 66 71 69 70 276
5. Jason Day AUS 70 67 73 67 277
. Webb Simpson USA 72 71 64 70 277
. Tony Finau USA 71 70 64 72 277
. Francesco Molinari ITA 70 67 66 74 277
9. Patrick Cantlay USA 73 73 64 68 278
. Jon Rahm ESP 69 70 71 68 278
. Rickie Fowler USA 70 71 68 69 278
12. Bubba Watson USA 72 72 67 69 280
. Justin Thomas USA 73 68 69 70 280
. Matt Kuchar USA 71 69 68 72 280
. Justin Harding RSA 69 69 70 72 280
. Ian Poulter ENG 68 71 68 73 280
17. Aaron Wise USA 75 71 68 67 281
18. Patton Kizzire USA 70 70 73 69 282
. Phil Mickelson USA 67 73 70 72 282
. Adam Scott AUS 69 68 72 73 282
Weiters:
21. Rory McIlroy NIR 73 71 71 68 283
. Jordan Spieth USA 75 68 69 71 283
29. Bryson DeChambeau USA 66 75 73 70 284
36. Patrick Reed USA 73 70 74 69 286
. Tommy Fleetwood ENG 71 71 70 74 286
51. Martin Kaymer GER 73 74 72 71 290
62. Bernhard Langer GER 71 72 75 78 296