Dominic Thiem (AUT)
GEPA/Matthias Hauer
Tennis

Thiem geht ohne Bresnik neue Wege

Dominic Thiem hat vor dem ersten großen Sandplatz-Tennisturnier der Saison noch einmal zur Situation rund um seinen Langzeitcoach Günter Bresnik Stellung genommen. „Tennismäßig ist eine Trennung da, das ist definitiv“, sagte der 25-Jährige vor dem Auftakt des ATP-Masters in Monte Carlo und erklärte, einen neuen Weg eingeschlagen zu haben.

„Für mich ist es kein Neuanfang“, sagte Thiem. Die Situation sei für ihn schon in Rio de Janeiro im Februar klar gewesen. „Sie war in Rio schon genauso, wie sie jetzt ist, nur damals hat es halt die Öffentlichkeit nicht gewusst, damals habe nur ich es gewusst“, sagte Thiem. „Es ist für mich selbst keine wirklich andere Situation. Aber ich fühle mich sehr wohl so, wie es jetzt ist. Ich fühle mich sowohl auf dem Platz als auch abseits wohl. Das ist das Wichtigste. Deshalb hoffe ich, dass ich eine gute Sandplatzsaison spielen werde.“

Der Weltranglistenfünfte, der seit rund 15 Jahren von Bresnik betreut wird, verschließt allerdings nicht alle Türen zum bald 58-jährigen Niederösterreicher, der ja auch als Manager für Thiem agiert. „Aber ich will natürlich, dass er in meinem Team bleibt, weil ich habe ihm alles zu verdanken. Meine ganze Tenniskarriere. Und er ist einer der besten Trainer, die es gibt, das ist auch ganz klar“, so Thiem und ergänzte, „deshalb hoffe ich, dass er bei mir im Team bleibt. Aber zur Zeit habe ich tennismäßig einen neuen Weg eingeschlagen.“

Kein Zurück zu Bresnik

Die Gräben ziwschen Thiem und seinem Langzeittrainer dürften tiefer sein als ursprünglich angenommen.

Einen neuen Weg, den er auf der Tour aktuell mit dem Chilenen Nicolas Massu sowie Fitnesscoach Duglas Cordero und Physio Alex Stober geht. Belasten werde ihn das aber nicht. „Es ist jetzt nicht so schlimm, wie alle denken. Es ist eine ziemlich normale Situation, wenn man mal eine Pause einlegt oder wenn man sich trennt nach so langer Zeit. Das passiert bei jedem, das passiert bei Pärchen, bei Tennisspielern und deren Coaches. Deshalb ist das nicht so schlimm, und ich werde mich gut zurechtfinden“, erklärt Thiem.

Dominic Thiem (AUT) und Guenter Bresnik
GEPA/Matthias Hauer
Dominic Thiem (l.) hat „tennismäßig“ neue Wege eingeschlagen

Den ersten Schritt in die europäische Sandplatzsaison macht Thiem im Einzel und Doppel, für das er mit Marrakesch-Sieger Jürgen Melzer eine Wildcard erhalten hat, im Fürstentum. „Das Turnier ist wunderschön, ich freue mich darauf. Ich habe zwei wirklich gute Trainingswochen gehabt in Wien auf Sand und auch hier schon ein paar gute Tage. Natürlich werde ich versuchen, vom ersten Punkt an voll da zu sein“, hoffte Thiem an einem verregneten Sonntag in Monte Carlo.

Nadal gilt es zu schlagen

Für das dritte 1000er-Turnier des Jahres sieht Thiem Rafael Nadal als den Mann, den es zu schlagen gilt. „Solange Rafa auf Sand spielt, ist immer er der Topfavorit auf jeden Titel. Das Feld von Herausforderern ist für ihn größer geworden ist, weil Djokovic wieder richtig gut spielt. Der kann ihn immer schlagen. Dann hoffe ich natürlich, dass ich wieder gut spielen werde“, so Thiem. Zudem habe Alexander Zverev im Vorjahr „eine sensationelle Sandplatzsaison gespielt. Mit ihm ist sicher wieder zu rechnen.“

Thiem hat als Nummer vier zum Auftakt ein Freilos. In der zweiten Runde trifft der Niederösterreicher auf den Slowaken Martin Klizan, der sich gegen den Qualifikanten Federico Delbonis aus Argentinien mit 7:6 (7/3) 7:5 durchsetzte. Gegen den vier Jahre älteren Klizan (ATP-50.) hat Thiem eine Bilanz von 1:3. Das jüngste Duell hat er im Vorjahr gewonnen, davor aber u. a. zweimal in Kitzbühel gegen den dortigen Sieger von 2018 verloren.