Dominic Thiem
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Tennis

Lajovic wirft Thiem in Monte Carlo raus

ÖTV-Star Dominic Thiem ist beim mit 5,58 Millionen Euro dotierten Masters-1000-Turnier in Monte Carlo im Achtelfinale ausgeschieden. Der 25-jährige Niederösterreicher musste sich dem Serben Dusan Lajovic am Gründonnerstag mit 3:6 3:6 geschlagen geben und ging im sechsten Duell mit dem Weltranglisten-48. erstmals als Verlierer vom Platz.

Trotz einer makellosen Bilanz in den bisherigen fünf Duellen erwies sich Lajovic als der erwartet schwere Gegner. Bereits beim letzten Aufeinandertreffen im Vorjahr im Semifinale in Lyon musste der spätere Turniersieger Thiem über drei Sätze gehen und hart um den Einzug in das Endspiel kämpfen. Und auch im Fürstentum tat sich der Niederösterreicher schwer und musste sich dem Belgrader nun erstmals beugen.

„Er war einfach besser. Ich hatte kleine Chancen, aber die sind mir aus meinen Händen geglitten. Alles in allem geht die Niederlage in Ordnung“, resümierte der Niederösterreicher. „Das ist eben ein Masters-Turnier. Eine ein bisschen schlechtere Leistung reicht, um draußen zu sein.“ Bereits am Freitag steigt Thiem in den Flieger Richtung Barcelona, wo in der kommenden Woche das ATP500-Turnier auf dem Programm steht. „Ich bin für Barcelona topmotiviert und schaue, dass ich so schnell wie möglich wieder in den Turniermodus komme“, kündigte Thiem an.

Thiem scheitert früh in Monte Carlo

Dominic Thiem muss sich beim ATP-1000-Turnier in Monte Carlo im Achtelfinale geschlagen geben.

Thiem leistet sich zu viele Fehler

Gegen das variantenreiche und druckvolle Grundlinienspiel von Lajovic fand Thiem im ersten Durchgang zunächst überhaupt kein Rezept. Der 28-Jährige zwang Österreichs Nummer eins komplett in die Defensive und lag nach 20 Minuten und zwei Breaks bereits mit 5:0 voran. Gleich im ersten Game musste Thiem sein Service zu null abgeben, erst bei 0:3 und 0:30 gelang dem ÖTV-Star sein erster Punkt bei eigenem Aufschlag, der erste Game-Gewinn erst zum 1:5.

Lajovic wackelte bei eigenem Aufschlag nur bei Eigenfehlern, die erste brenzlige Situation wehrte er zu Beginn bravourös ab, bei der zweiten Breakchance kam Thiem dank eines Doppelfehlers des Serben auf 2:5 heran. Gleich im darauffolgenden Game stand allerdings schon wieder der Niederösterreicher bei eigenem Aufschlag mit dem Rücken zur Wand, konnte aber drei Satzbälle abwehren. Nach 41 Minuten machte Lajovic den Sack aber zu und servierte zur 1:0-Satzführung aus.

Kurze Hoffnung auf Trendwende

Im zweiten Durchgang konnte Thiem vorlegen und hatte offensichtlich auch besser in der Partie gefunden. Der Weltranglistenfünfte war nicht mehr so oft zum Reagieren gezwungen und konnte dadurch vermehrt auch seine eigenen Stärken ausspielen. Vor allem beim Return schraubte der 25-Jährige seine Erfolgsquote nach oben und nahm Lajovic auch den Aufschlag zur 3:1-Führung ab, kassierte aber postwendend das Rebreak.

Dusan Lajovic (SRB)
Reuters/Eric Gaillard
Lajovic erwies sich als der erwartet schwere Gegner und zeigte gegen Thiem kaum Schwächen

Während der Serbe aber auch weiterhin konstant spielte, schlichen sich bei Thiem immer wieder vermeidbare Fehler ein. Lajovic schaffte das nächste Break zur 4:3-Führung, zog bei eigenem Aufschlag trotz einer 40:0-Führung Thiems noch den Kopf aus der Schlinge und wehrte alle drei Breakbälle ab. Nun war der Widerstand von Österreichs Nummer eins offenbar gebrochen. Thiem musste gegen den Matchverlust aufschlagen und lag schnell mit 0:40 zurück. Zwei Breakbälle konnte er noch abwehren, den dritten nutzte Lajovic nach 92 Minuten zum Matchgewinn.

Aus auch im Doppel

Für Thiem war wenig später auch im Doppel im Achtelfinale Endstation. Gemeinsam mit seinem Vorgänger als österreichische Nummer eins, Jürgen Melzer, musste sich der 25-Jährige im Achtelfinale dem als Nummer zwei gesetzten polnisch-brasilianischen Gespann Lukasz Kubot und Marcelo Melo mit 3:6 4:6 geschlagen geben.

Auch in den vergangenen Jahren war es für Thiem in Monaco nicht so gut gelaufen. 2014 und 2015 scheiterte der zwölffache ATP-Sieger gleich in Runde eins, 2016 und 2017 im Achtelfinale, und im Vorjahr stieß der Niederösterreicher erstmals ins Viertelfinale vor. In diesem war er nach einem Sieg über den Serben Novak Djokovic dem späteren Turniersieger Rafael Nadal glatt mit 0:6 2:6 unterlegen. „Es gibt hier ein paar Sachen, die irgendwie komisch sind für mich. Der Platz ist langsam, der Aufschlag kein großer Vorteil“, sagte Thiem.

Erste Etappe auf dem Weg nach Paris

Das Masters-Turnier in Monte Carlo war für Thiem der Auftakt in die europäische Sandplatzsaison mit dem Highlight French Open Ende Mai in Paris. Vor dem zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres, bei dem der Niederösterreicher im Vorjahr bis ins Finale vorgestoßen und dort erst an Nadal gescheitert war, stehen für ihn unter anderem mit Madrid (ab 5. Mai) und Rom (12. Mai) noch zwei weitere 1000er-Turniere auf dem Programm. Außerdem tritt Thiem auch noch in Barcelona (ab 22. April) und bedarfsweise auch in München und unmittelbar vor den French Open in Lyon an.

Punktemäßig hat sich Thiem mit seinem ersten 1000er-Titel in Indian Wells Anfang März immerhin schon etwas Druck genommen. Immerhin hat er aus 2018 ein Finale von Madrid (600 Punkte) und natürlich in Roland Garros 1.200 Zähler vom Endspiel zu verteidigen. Zudem hat er unmittelbar vor Paris im Vorjahr das ATP-250-Turnier in Lyon gewonnen. Dafür hat Thiem in Rom, wo er sich ähnlich wie in Madrid sehr wohlfühlt, viel Spielraum, war er dort doch im Vorjahr gleich zum Auftakt ausgeschieden.