Sebastian Rode (Eintracht)
Reuters/Kai Pfaffenbach
Europa League

Frankfurt mit Kraftakt im Halbfinale

Eintracht Frankfurt bleibt nach einem Kraftakt im Rückspiel des Viertelfinales gegen Benfica Lissabon weiter im Rennen um den Titel in der UEFA Europa League. Der Club von Trainer Adi Hütter erzwang am Donnerstag das Glück und bügelte mit einem 2:0 (1:0)-Heimsieg die 2:4-Pleite aus dem Hinspiel gegen die Portugiesen aus.

Filip Kostic (36.) und Sebastian Rode (67.) sorgten vor 48.000 Zuschauern dafür, dass die Frankfurter dank der Auswärtstorregel doch noch die erhoffte Wende schafften. Die Eintracht, bei der Verteidiger Martin Hinteregger nach seiner Oberschenkelblessur zuschauen musste, steht damit erstmals seit dem Gewinn des UEFA-Cups 1980 wieder unter den besten vier eines Europacup-Bewerbes. Dort wartet der FC Chelsea. Die Londoner setzten sich nach dem 1:0 auswärts im Hinspiel daheim gegen Slavia Prag mit 4:3 durch.

Allerdings hatte der Sieg von Hütters Frankfurter einen Schönheitsfehler: Kostic war bei seinem Abstauber nach Stangenschuss von Mijat Gacinovic zum 1:0 davor in Abseitsposition gestanden. Trotz Protesten der Benfica-Spieler gab Schiedsrichter Daniele Orsato aus Italien den Treffer. Pech für Benfica: Der Videobeweis kommt in der Europa League nur im Finale zum Einsatz. Der Coach des portugiesischen Rekordmeisters Bruno Lage protestierte ebenfalls lautstark und wurde vom Referee auf die Tribüne verbannt.

Sebastian Rode (Eintracht)
APA/dpa/Uwe Anspach
Rode (l.) zerstörte mit seinem Schuss vom Sechzehner die Semifinal-Hoffnungen von Benfica

Der Jubel der Frankfurter wurde durch die glückliche Fügung aber nicht getrübt. „Es ist unfassbar, diese pure Freude. Hier wird einiges passieren heute, da bin ich mir sicher“, sagte Sportvorstand Fredi Bobic. „Jetzt haben wir Chelsea vor der Brust, es geht nicht härter“, sagte Bobic. „Es macht uns stolz, dass wir Deutschland als einziges Team vertreten.“ Im ersten der zwei Semifinal-Spiele, die am 2. bzw. 9. Mai über die Bühne gehen, müssen die Frankfurter allerdings auf Stürmer Ante Rebic wegen einer Gelb-Sperre verzichten.

Trio gibt sich keine Blöße

Das zweite Semifinale bestreiten Arsenal und der FC Valencia. Die „Gunners“ aus London ließen nach dem 2:0-Sieg daheim auch im Rückspiel bei Salzburgs Stolperstein SSC Napoli mit einem 1:0-Sieg nichts anbrennen und stehen damit in den Top Vier. Alexandre Lacazette zerstörte gegen Ende der ersten Hälfte (39.) die Hoffnungen der Neapolitaner, das 0:2 aus dem Hinspiel noch wettzumachen.

Alexandre Lacazette (Arsenal) erzielt ein Freistoßstor
APA/AFP/Andreas Solaro
Lacazette schoss Napoli mit einem präzisen Freistoß endgültig k. o.

Kaum Spannung bot das innerspanische Duell zwischen Valencia und Villarreal. Die „Fledermäuse“, die schon das Hinspiel 3:1 gewonnen hatten, gaben sich auch zu Hause keine Blöße, siegten dank Lato (13.) sowie Daniel Parejo (54.) sicher mit 2:0 und stehen erstmals seit der Europa-League-Saison 2014 wieder in einem europäischen Halbfinale.

Wenig überraschend setzte sich auch Chelsea durch, das mit einem 1:0-Vorsprung Slavia Prag empfing. Dank Treffern von Pedro (5., 27.), Olivier Giroud (17.) bzw. eines Eigentors von Simon Deli (10.) hatten die „Blues“ schon zur Pause alles entschieden und konnten sich sogar drei Gegentore durch Tomas Soucek (26.) und Petr Sevcik (51., 55.) leisten.