Romano Schmid (WAC) und Dario Maresic (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Sturm muss sich daheim WAC beugen

Puntigamer Sturm Graz hat im Rennen um die Europacup-Plätze einen schweren Rückschlag erlitten. Die Steirer unterlagen im Meistergruppenheimspiel der tipico-Bundesliga dem Pellets WAC nach Führung mit 1:2.

Die nun vier Punkte vor den Grazern auf Rang drei liegenden Kärntner drehten das Spiel mit einem Doppelschlag durch Sekou Koita (73.) und einen Elfmeter von Michael Liendl (78.) innerhalb von vier Minuten. Der WAC, der am Ostersonntag den zweiten Sieg in den jüngsten zwölf Runden feierte, fügte der von Roman Mählich betreuten Sturm-Mannschaft die dritte Niederlage im vierten Meistergruppenspiel zu.

Es war ein Selbstfaller nach der ersten Hälfte: Denn Stefan Hierländer hatte die Grazer gegen lange Zeit harmlose Gäste mit einem Elfmeter plangemäß in Führung gebracht (25.). Die 9.400 Zuschauer sahen erst nach 17 Minuten den ersten Schuss aufs Tor – es war ein ungefährlicher Fernschuss von Sturms Michael John Lema.

Sekou Koita (Wolfsberg), Stefan HierlŠnder (Sturm), Michael Liendl (Wolfsberg) und Lukas Schmitz (Wolfsberg)
GEPA/Hans Oberlaender
Liendl besorgte per Elfmeter den Siegestreffer für den WAC

Goalie Kofler verschuldet Elfer

Zuvor hatte es nur eine Strafraumszene gegeben, in der Schiedsrichter Manuel Schüttengruber nach einem Foul von Tasos Avlonitis an WAC-Stürmer Koita weiterspielen ließ (7.). Auf der Gegenseite gab es den Strafstoß, den Hierländer mit einem zentral geschossenen Versuch verwertete (25.). WAC-Goalie Alexander Kofler hatte zuvor Lema von den Beinen geholt.

Die von zahlreichen Pass- und Technikfehlern geprägte erste Hälfte offenbarte danach kaum Höhepunkte. Die dadurch entstehende Langeweile wurde zwar hin und wieder von zaghaften Angriffsbemühungen der Grazer durchbrochen, die ihr Hauptaugenmerk aber klar auf die Verhinderung von WAC-Torchancen legten. Das durchaus erfolgreich, denn die Kärntner blieben in der ersten Hälfte ohne einen einzigen Schuss aufs Tor. Das sollte sich nach dem Seitenwechsel und der Hereinnahme von Kevin Friesenbichler (statt Sprangler) ändern.

Sturm unterliegt WAC

Sturm Graz musste vor eigenem Publikum nach Führung noch eine 1:2-Niederlage gegen den Wolfsberger AC einstecken.

Umschwung nach der Pause

Zuerst wurde aber neuerlich Sturm gefährlich: Sturms Stoßstürmer Markus Pink, der zu seinem ersten Startelfeinsatz unter Mählich gekommen war, verarbeitete eine Mensah-Flanke artistisch, doch Kofler war auf dem Posten (55.). Danach wurde es im Grazer Strafraum brenzlig: Avlonitis blockte noch einen Volleyschuss von Ex-Grazer Romano Schmid (59.). Unmittelbar daraufhin legte Christopher Wernitznig den Ball aus Einschussposition am Tor vorbei (60.).

Kurz nachdem Kofler gegen Pink das 2:0 verhinderte (69.), knackte der WAC die hoch stehende Sturm-Hintermannschaft: Salzburg-Leihgabe Koita ließ Ljubic stehen und traf an Jörg Siebenhandl vorbei zum nicht unverdienten Ausgleich. Der WAC drückte, Avlonitis brachte Friesenbichler im Zuge eines Eckballs ungeschickt zu Fall. Liendl verwertete den fälligen Strafstoß souverän im rechten Eck (77.). Der Doppelschlag zeigte Wirkung – die offensiv erneut ideenlosen Grazer kamen bis zuletzt zu keinem nennenswerten Abschluss. Mehr als ein Tor pro Match ist dem Vizemeister seit acht Spielen (3:0 gegen Admira) nicht mehr gelungen.

Stimmen zum Spiel:

Roman Mählich (Sturm-Trainer): „Es war ein verdienter Sieg des WAC. Wir haben Probleme, Chancen herauszuspielen und diese zu verwerten. Wenn die Partie zu kippen droht, lassen wir uns verunsichern. Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Meisterschaft. Wir hätten gefährlicher sein müssen, den Gegner einschüchtern müssen. Es fehlt uns an Ordnung und Souveränität. Es fehlt auch an der Kreativität, dem letzten Pass beziehungsweise einer guten Flanke. Wir sind nicht dort, wo wir uns alle gerne sehen würden.“

Christian Ilzer (WAC-Trainer): „Es ist ein Riesenerfolg, hier in Graz zu gewinnen. In der zweiten Halbzeit habe ich einen überragenden WAC gesehen. In der ersten Halbzeit haben wir noch einige Fehler gemacht. Wir haben in der Pause beschlossen, alles auf eine Karte zu setzen. Wir haben uns dann mehr zugetraut. Wir wollen den dritten Platz ins Lavanttal holen.“

Tipico-Bundesliga, Meistergruppe, vierte Runde

Sonntag:

Sturm – WAC 1:2 (1:0)

Graz, Merkur Arena, 9.400 Zuschauer, SR Schüttengruber

Torfolge:
1:0 Hierländer (25./Elfmeter)
1:1 Koita (73.)
1:2 Liendl (77./Elfmeter)

Sturm: Siebenhandl – F. Koch, Avlonitis, Maresic, Mensah (58./Schrammel) – Dominguez (62./Kiteishvili) – Lema (78./Jantscher), Hierländer, Ljubic, Grozurek – Pink

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Schmitz – M. Leitgeb – Sprangler (46./Friesenbichler), Liendl, Wernitznig – Koita (86./G. Nutz), Schmid (70./Hodzic)

Gelbe Karten: Ljubic, Dominguez, Avlonitis bzw. Schmitz

Die Besten: Keiner bzw. Liendl, Koita