Benjamin Nissner (Capitals) and Thomas Hunderpfund (KAC)
GEPA/Mario Kneisl
Eishockey

KAC mit einer Hand am Meisterpokal

Der KAC hat den vielleicht vorentscheidenden Schritt zum Meistertitel in der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) gemacht. Die Klagenfurter entschieden am Ostermontag das fünfte Finalspiel bei den spusu Vienna Capitals mit 2:0 (0:0 2:0 0:0) für sich und erspielten sich mit dem ersten Auswärtssieg in der „Best of seven“-Serie den ersten Matchpuck.

Die Entscheidung in einem erneut packenden Titelduell fiel dabei Mitte des zweiten Drittels innerhalb von 123 Sekunden. Zunächst zog Stefan Geier nach einem Missverständnis der Capitals im Angriffsdrittel auf und davon und schlenzte den Puck vorbei an Tormann Jean Philippe Lamoureux zur 1:0-Führung ins Netz (31.). Kurz darauf traf Thomas Hundertpfund zum 2:0 (33.). Einen Riesenanteil am Auswärtserfolg hatte auch KAC-Goalie Lars Haugen mit 34 Paraden.

Die sechste und vielleicht schon letzte Partie der Finalserie, bei der sich Rekordmeister KAC bereits den 31. Titel der Vereinsgeschichte sichern kann, steigt am Mittwoch (20.20 Uhr) in Klagenfurt. Bei einem Auswärtserfolg der Capitals würde die Serie zum alles entscheidenden Showdown noch einmal nach Wien wandern. Die Entscheidung der EBEL-Saison 2018/19 fiele dann am Samstag (17.00 Uhr) in der Erste Bank Arena in Kagran.

Glanzparaden auf beiden Seiten

Das erste Drittel verlief torlos, sowohl der KAC als auch die Vienna Capitals konnten je eine zweiminütige Powerplay-Möglichkeit nicht nützen. In der Anfangsphase des zweiten Abschnitts musste Johannes Bischofberger für zwei Minuten auf die Bank, auch dieses Powerplay für Wien verlief torlos und die 7.022 Zuschauer mussten weiter auf den ersten Treffer warten. Zu einer der besten Chancen kam anschließend der Wiener Alex Wall, der von Stock und Stange abgeprallte Puck verfehlte das Ziel. In der actionreichsten Phase der Partie zeichneten sich die beiden Torhüter mehrmals aus.

Jubel vom KAC
GEPA/Mario Kneisl
Ein Doppelschlag entschied die Partie im zweiten Drittel zugunsten der Klagenfurter

Nach einer Rauferei und einem Doppelausschluss, bei dem die Capitals erfolglos übertriebene Härte gefordert hatten und in Folge mit der Schiedsrichterentscheidung haderten, spielte sich der KAC innerhalb von rund zwei Minuten die entscheidenden Momente heraus. Geier marschierte solo durch und netzte zum 1:0 ein (31.), Hundertpfund legte mit dem 2:0 und seinem 100. Ligator nach (33.). Die Caps hatten ihre Konzentration verloren, wirkten ungeordnet. Caps-Coach David ‚Dave‘ Cameron hatte in der Drittelpause mit dem Schiedsrichterteam viel zu diskutieren.

Penalty-Killing als Schlüssel zum Erfolg

20 Minuten blieben den Wienern noch, die Partie zu drehen, aus einer erneuten Powerplay-Möglichkeit wurde aber kein Kapital geschlagen. Das Penalty-Killing und die Defensive des KAC funktionierten auch in der Schlussphase, als die Hausherren eine neuerliche Überzahl nicht nützen konnten und Torhüter J.P. Lamoureux längst draußen hatten. Erstmals wurde damit ein Finalspiel dieser Serie nicht mit einem Eintorunterschied entschieden.

Stimmen zum Spiel:

Petri Matikainen (Trainer KAC): „Das war ein exzellentes Eishockeyspiel von beiden Teams, das am Ende wir gewonnen haben. Darüber freuen wir uns, aber das bringt uns nicht von unserem Weg ab, den wir eingeschlagen haben. Heute war ein guter Tag, und morgen werden wir wieder von vorne beginnen und hart dafür arbeiten, dass es ebenfalls ein guter Tag wird. Heute waren wir diszipliniert, haben die Intensität mit vier Linien hochgehalten und defensiv, gestützt auf unseren Goalie, stark gespielt.“

Dave Cameron (Trainer Vienna Capitals): „Wir haben viele Chancen kreiert, aber es waren viele falsche Entscheidungen der Schiedsrichter heute. Im ersten Drittel hätte Schneider das Tor machen können, aber die Strafe kam nicht. Ich bin sehr unzufrieden mit der Leistung der Schiedsrichter. Schneider hätte das Tor schießen können, wenn er nicht gefoult worden wäre. Dann ist es schwierig für meine Mannschaft. Wir sprechen viel darüber, aber die Schiedsrichter finden dann immer einen Weg, Ausreden zu finden.“

Erste Bank Eishockey Liga, Finale

Spiel fünf, Sonntag:

Vienna Capitals – KAC 0:2

(0:0 0:2 0:0)

Wien, Erste Bank Arena, 7.022 Zuschauer

Tore: Geier (31.), Hundertpfund (33.)

Strafminuten: 12 + 10 Disziplinar Rotter bzw. 12

Stand in der „Best of seven“-Serie: 2:3