Derzeit liegt das Team von Coach Josep Guardiola in der Premier League zwei Punkte hinter Tabellenführer Liverpool, hat aber das Derby – ein Nachtragsspiel der 31. Runde – in der Hinterhand. Sollten die „Citizens“ gegen die „Red Devils“ und danach die drei restlichen Partien gewinnen, wäre ihnen Platz eins nicht mehr zu nehmen.
Nur ein einziger Punkteverlust könnte hingegen fatale Auswirkungen für ManCity haben, denn Liverpools Restprogramm weist zumindest laut Papierform mit Huddersfield (daheim), Newcastle United (auswärts) und Wolverhampton (daheim) keine allzu großen Hürden mehr auf. Auf ManCity warten nach dem Derby noch Burnley (auswärts), Leicester City (daheim) und Brighton and Hove (auswärts).
Historische Chance auf englisches Triple
Der Meister hat die Chance, als erster englischer Club überhaupt das nationale Triple zu holen. Der Ligacup-Sieg wurde bereits eingefahren, im FA-Cup geht es im Finale gegen Watford. „Wenn wir das schaffen, können die Leute beginnen, darüber nachzudenken, ob wir zu den besten Mannschaften der Geschichte zählen“, sagte ManCity-Profi Phil Foden, am Samstag Torschütze beim 1:0-Heimsieg gegen Tottenham.
Dadurch wurde nicht nur eine „Revanche“ für das Champions-League-Out vier Tage zuvor genommen, sondern auch sichergestellt, dass man im Titelkampf nicht auf fremde Hilfe angewiesen ist. „Es liegt nur an uns. Wir müssen einfach alle restlichen Spiele gewinnen“, sagte Foden.
Angeschlagene „Red Devils“ kämpfen um CL-Ticket
Die „Citizens“ müssen gegen ManUnited auf den neuerlich verletzten Kevin de Bruyne verzichten, treffen aber auf einen angeschlagenen Gegner. Der Rekordchampion verlor sechs seiner jüngsten acht Pflichtspiele, zuletzt setzte es am Sonntag ein 0:4 bei Everton. Danach gab es von Paul Pogba heftige Kritik. „Wie wir alle, auch ich, gespielt haben, war respektlos gegenüber dem Club und den Fans“, meinte der französische Weltmeister und gelobte Besserung. „Der einzige Weg, uns zu entschuldigen, ist, gegen City alles zu geben.“
Für die „Red Devils“ geht es im Derby nicht nur um die Ehre, sondern auch um ein Champions-League-Ticket. Der Tabellensechste hält bei 64 Punkten, davor liegen Arsenal (66), Chelsea (67) und Tottenham (70), wobei die „Blues“ und „Spurs“ je ein Spiel mehr ausgetragen haben.
Liverpool drückt dem Erzrivalen die Daumen
Liverpools James Milner wünscht sich jedenfalls, dass der Erzrivale der „Reds“ am Mittwoch einem Platz unter den Top Vier näher kommt. „Zum ersten Mal in meinem Leben drücke ich Manchester United die Daumen“, kündigte der 33-Jährige an.
Sein Club hält nach 35 Spielen bei 88 Punkten – diese Zahl hätte seit 1999 zehnmal zum Meistertitel gereicht. Es könnte sogar das Szenario eintreten, dass Liverpool mit 97 Zählern Zweiter wird. In der gesamten Premier-League-Geschichte hat nur eine Mannschaft 97 oder mehr Punkte in einer Saison ergattert – ManCity (100) im Vorjahr.
Dennoch lebt die Chance Liverpools auf den ersten Meistertitel seit 1990 ebenso wie jene auf die Champions-League-Trophäe, wo es im Semifinale gegen den FC Barcelona geht. Manchester City wiederum könnte es als erste Mannschaft seit Manchester United 2009 schaffen, den Meistertitel erfolgreich zu verteidigen.