Stefan Hierlaender (Sturm) und Emanuel Pogatetz (LASK)
GEPA/Wolfgang Grebien
Bundesliga

LASK will Sturms Schwächephase nutzen

Nur noch sechs Spiele ist Oliver Glasner LASK-Trainer, danach wartet auf ihn der VfL Wolfsburg in der deutschen Bundesliga als neue Herausforderung. Bis dahin will der Tabellenzweite „das Maximum rausholen“, wie es Mittelfeldspieler Reinhold Ranftl am Dienstag ausdrückte. Zum Beginn von Glasners Abschiedstour geht es am Mittwochabend (19.00 Uhr) im Heimspiel gegen Sturm Graz.

Die Steirer kassierten zuletzt Niederlagen beim Tabellenführer in Salzburg (1:3) sowie zu Hause gegen den WAC (1:2) und fielen dadurch auf Platz fünf zurück. „Sie hatten zuletzt Probleme, in der Offensive Chancen zu kreieren“, sagte Glasner, dessen Mannschaft am vergangenen Sonntag ein 2:2 bei der Wiener Austria erreicht hatte. „Wir haben nach vorne sehr gut umgeschaltet, aber zweimal in der Defensive nicht gut agiert“, meinte der 44-Jährige rückblickend auf das Gastspiel in der Bundeshauptstadt.

Während der LASK trotz der jüngsten vier sieglosen Partien (inklusive Cup-Halbfinale) bei sechs Punkten Vorsprung auf den drittplatzierten WAC noch immer voll auf Kurs Richtung Champions-League-Qualifikation liegt und laut Glasner nun „einen Heimsieg feiern“ will, rumorte es beim Gegner am Tag vor dem Match in Pasching. „Bei Sturm geht es immer sehr schnell“, sagte Sportchef Günter Kreissl am Dienstag. Denn immer, wenn es so wie jetzt in Graz nicht gut laufe, „setzt sehr schnell so eine Art Selbstzerfleischungsprozess ein, wo von allen Seiten geschossen wird“.

Meistergruppe, fünfte Runde

Mittwoch, 19.00 Uhr:

LASK – Sturm Graz

Pasching, TGW-Arena, SR Altmann

Mögliche Aufstellungen:

LASK: Schlager – Ramsebner, Trauner, Wiesinger – Ranftl, Holland, Michorl, Ullmann – Goiginger, Klauss, Joao Victor

Sturm: Siebenhandl – Ljubic, Spendlhofer, Maresic, Mensah – Hierländer, Dominguez, Lovric, Kiteishvili – Lema, Pink

Mählich warnt vor LASK-Gegenpressing

„Für Sturm Graz geht es um Europacup-Plätze. Sie agieren aus einer kompakten Defensive, ziehen sich weit zurück und machen die Räume eng. Da darf man nicht in Konter laufen“, sagte Glasner und warnte vor der Stärke der „Blackies“, die er „sehr aggressiv“ erwartete. Mählich pries dagegen das „schnelle Umschaltspiel“ und „gute Gegenpressing“ der Oberösterreicher. „Dafür braucht es eine geordnete Defensive, um bestehen zu können. Ich bin überzeugt, dass wir morgen gewinnen können“, sagte der Sturm-Coach.

Mählich war sich auch sicher, dass der am Dienstag kommunizierte Abgang von Glasner mit Saisonende „sicher keine Auswirkungen“ auf das Match haben werde. „Wir hatten diese Situation schon in Salzburg mit Marco Rose“, sagte der ehemalige ÖFB-Teamspieler und erinnerte an das 1:3 vor neun Tagen. LASK-Mittelfeldakteur Reinhold Ranftl freute sich wie der Rest der Mannschaft für Glasner. „Für uns ist das auch eine Auszeichnung, und ich vergönne es dem Trainer, das ist überragend für ihn.“

Roman Maehlich (Sturm)
GEPA/Thomas Bachun
Sturm-Trainer Mählich warnte nach dem verlorenen Pack-Derby vor dem LASK und dessen Umschaltspiel

Salzburg will gegen WAC zurück in die Erfolgsspur

Der bei Meister Salzburg vor dem Abschied stehende Rose peilt nach dem überraschenden Punkteverlust in St. Pölten mit einem Heimerfolg gegen den WAC die Rückkehr in die Erfolgsspur an. Gelingt das Vorhaben, wäre der Neunpunktevorsprung auf die Linzer gewahrt. Von zentraler Bedeutung ist für Rose, sich zu fokussieren. „Sie sind ein guter Gegner, spielen aggressives Pressing und haben gute Fußballer in ihren Reihen. Sie marschieren mit Tempo und können Wucht ausüben. Wir müssen auf den Punkt da sein und von der ersten Minute an aufmerksam ins Spiel gehen.“

Meistergruppe, fünfte Runde

Mittwoch, 19.00 Uhr:

Salzburg – WAC

Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, SR Heiß

Mögliche Aufstellungen:

Salzburg: Stankovic – Lainer, Ramalho, Onguene, Farkas – Samassekou – X. Schlager, Wolf, Szoboszlai/Junuzovic – Gulbrandsen, Dabbur

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Rnic, Gollner – M. Leitgeb – G. Nutz, Liendl, Wernitznig – Koita, Schmid

Alles andere als ein Sieg der „Bullen“ wäre freilich eine große Überraschung. Die letzten 15 Duelle gegen den WAC wurden nicht verloren, daheim ist man gegen die „Wölfe“ zudem überhaupt noch ungeschlagen. In der Red Bull Arena sind die Gastgeber außerdem seit 41 Ligaspielen und 61 Bewerbsmatches in Folge ohne Niederlage. Mehr als ein Zahlenspiel sind die Statistiken für Rose jedoch nicht. „In der Statistik gibt es immer eine Kehrtwende, siehe St. Pölten“, sagte der Deutsche und sprach damit das 1:1 in der NV-Arena an, als die Salzburger im elften Duell mit St. Pölten erstmals Punkte ließen.

Ilzer: „Brauchen außergewöhnliche Leistung“

Die Gäste können unterdessen nach dem Sieg im Pack-Derby gegen Sturm entspannt in Salzburg antreten. „Der hat unserem Gemüt gutgetan“, sagte Trainer Christian Ilzer. Sportlich sei die Herausforderung, beim Leader zu bestehen natürlich „riesig“, so der Steirer: „Wir brauchen eine außergewöhnlich Leistung.“ Sollte tatsächlich ein Erfolgserlebnis gegen die Salzburger herausschauen, würden die Kärntner ihrem großen Ziel wieder ein Stück näher kommen. Wie Ilzer und seine Spieler nach dem Erfolg in Graz bekräftigten, wolle man die Saison auf Platz drei abschließen. In diesem Fall wäre man fix in der Europa-League-Gruppenphase, sofern Salzburg am 1. Mai das Cupfinale gegen Rapid gewinnt.

„Veilchen“ warten auf zweiten Sieg des Jahres

Am Verteilerkreis nimmt die Wiener Austria den nächsten Anlauf auf den zweiten Sieg des Jahres nach dem 4:2-Heimerfolg am 3. März gegen Hartberg. Gegen St. Pölten soll das Ziel internatonaler Wettbewerb nicht aus den Augen verloren werden. Trainer Robert Ibertsberger stuft das Doppel gegen die Niederösterreicher am Mittwoch und am Sonntag auch als „richtungsweisend“ ein.

Robert Ibertsberger (FK Austria)
GEPA/Philipp Brem
Austria-Trainer Ibertsberger gibt die Marschrichtung für seine „Veilchen“ gegen St. Pölten vor

„Es heißt Siege einzufahren, damit wir unsere Ziele weiter verfolgen können“, sagte Ibertsberger. Als Tabellensechster liegt seine Mannschaft außerhalb der Europacup-Startplätze. Mit einem Heimerfolg gegen St. Pölten könnte jedoch der Sprung auf Platz vier gelingen. Die dort rangierenden Niederösterreicher haben in der Meistergruppe bereits einmal, beim 1:0 bei Sturm Graz, voll angeschrieben.

Meistergruppe, fünfte Runde

Mittwoch, 19.00 Uhr:

Austria – St. Pölten

Wien, Generali-Arena, SR Eisner

Mögliche Aufstellungen:

Austria: Pentz – Klein, Schoissengeyr, Igor, Martschinko – Sax, Jeggo, Matic, Prokop – Monschein, Edomwonyi

St. Pölten: Riegler – Luan, Ambichl, Petrovic – Ingolitsch, R. Ljubicic, Mislov, Luxbacher, Haas – Vucenovic, Balic

Hemmen soll die Austrianer die Ausgangslage nicht. Druck, so Ibertsberger, verspüre man bei den Violetten ohnehin immer. „Jetzt ist die Situation so, dass uns nur noch Siege weiterhelfen. Aber ich sehe das positiv, wir wissen, was zu tun ist“, sagte der 42-Jährige. Am vergangenen Sonntag holte die aktuell sechs Runden sieglose Austria nach dem 1:1 beim WAC mit einem 2:2 gegen den LASK das zweite Remis in Folge.

Austria ohne Madl und Grünwald

„Dass eine gewisse Offensivkraft auf dem Platz sein muss, ist klar“, sagte Ibertsberger. Das dürfe jedoch nicht auf Kosten der Balance mit der Defensive gehen. Dort fehlt mit Michael Madl der Abwehrchef aufgrund einer Sperre. Auch Alexander Grünwald muss nach seiner fünften Gelben Karte der Saison pausieren. Nach einer Sperre wieder dabei ist hingegen Stürmer Bright Edomwonyi.

St. Pölten reist ebenfalls mit zwei Unentschieden im Gepäck in die Generali Arena. Gegen den LASK (0:0) und Salzburg (1:1) blieben die „Wölfe“ unerwartet unbesiegt. Ihnen fehlen in Wien mit Rene Gartler und Martin Rasner ebenfalls zwei Spieler aufgrund von Sperren. Aufgrund der Verletzungen von Pak Kwang Ryong, Issiaka Ouedraogo, Dominik Hofbauer und George Davies ist vor allem St. Pöltens Offensivabteilung schwer dezimiert.

Popovic: „Nur mit 100 Prozent, 99 sind zu wenig“

Trainer Ranko Popovic wollte nicht jammern. Sein Team will mit einem disziplinierten Auftritt erneut Zählbares. „Um etwas mitzunehmen, müssen wir sehr viel gut machen. Es geht nur mit 100 Prozent, 99 sind zu wenig“, so Popovic. Dass St. Pölten in der Meistergruppe defensiver als in den ersten Frühjahresrunden agiert, sei klar. „Wir haben damit gerechnet, in die Meistergruppe zu kommen. Da konnte ich mir erlauben, etwas zu entwickeln. Jetzt geht es darum, Punkte zu holen“, sagte Popovic. Nur mit hohen Bällen nach vorne werde seine Elf dennoch nicht agieren. „Wir sind vielleicht etwas defensiver orientiert, aber wollen in Ballbesitz schon kontrolliert nach vorne kommen.“