Spieler von Rapid jubeln
GEPA/Christian Walgram
Bundesliga

Rapid holt klaren Sieg in Hartberg

Rapid ist in der Qualifikationsgruppe der Fußball-Bundesliga weiter nicht zu schlagen. Die Wiener holten am fünften Spieltag am Dienstagabend einen 4:2-Sieg in Hartberg. Nach einem teils vogelwilden Auftritt in Hälfte eins genügte den Hütteldorfern eine solide zweite Hälfte, um den vierten Erfolg im unteren Play-off einzufahren.

Die oststeirischen Gastgeber schwächten sich nach einem forschen Beginn selbst – mit einem skurrilen Eigentor. Torhüter Rene Swete und Verteidiger Michael Blauensteiner stiegen nach einem harmlosen Eckball von Christoph Knasmüllner gleichzeitig hoch, behinderten sich dabei gegenseitig – und Swete faustete den Ball nach hinten ins eigene Gehäuse. 14 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt, und die Hartberger hatten bereits eine Topchance durch Kresimir Kovacevic (zu schwacher Abschluss gegen Rapid-Torhüter Richard Strebinger) vergeben.

Ruhe ins Spiel der Gäste brachte der unverhoffte Treffer freilich nicht – im Gegenteil. Die Hartberger drückten auf den Ausgleich. Blauensteiner und Rejko Rep zwangen Strebinger zu einer Doppelparade. In der 28. Minute belohnte sich der Aufsteiger für seine Mühen – wenn auch unter tatkräftiger Mithilfe von Strebinger. Rep zog mit einem Freistoß aus knapp 30 Metern zentral ab, der Ball sprang vor dem Rapid-Schlussmann zweimal auf und rutschte ihm in der Folge zum Ausgleich durch die Handschuhe.

Rene Swete and Michael Blauensteiner (Hartberg)
GEPA/David Rodriguez
Skurrile Führung für die Gäste: Swete und Blauensteiner bugsieren den Ball in Gemeinschaftsarbeit ins eigene Tor

Steirer drücken auf den Führungstreffer

In der Folge ging es beinahe mit einer Führung für die Steirer in die Pause, weil Rapid-Linksverteidiger Boli Bolingoli-Mbombo den Ball ohne Not im Spielaufbau an Rep verlor. Der jedoch entschied sich gegen den aus dem Tor stürzenden Strebinger für einen Heber, doch dieser konnte den Ball mit den Fingerspitzen noch ins Aus drehen. Fazit: 1:1 nach Toren und Patzern zur Pause.

In der zweiten Hälfte zeigten sich die Rapidler nach einer Kabinenpredigt des an der Seitenlinie schon zuvor sichtlich unzufriedenen Dietmar Kühbauer deutlich solider. Mit Dejan Ljubicic wurde das Mittelfeld verstärkt, für ihn verließ Knasmüllner das Feld. Ein zählbares Ergebnis der taktischen Umstellung ließ nicht lange auf sich warten: Thomas Murg zog nach einem Doppelpass mit Stephan Auer am rechten Flügel nach innen und schob zum 2:1 ins lange Eck ein (48.). Der gleiche „signature move“ des Oberösterreichers ging wenig später nur knapp über die Latte.

Murg als Torschütze, Murg als Vorbereiter

In der 62. Minute trat Murg als Vorbereiter in Erscheinung: Er brachte eine lange Flanke noch unter Kontrolle und schickte Bolingoli, der per Kopf zum 3:1 einnickte. Danach hatten die Gäste endgültig die Kontrolle über das Spiel inne. Srdjan Grahovac und Max Hofmann mit einem Nachschuss hatten das 4:1 auf dem Fuß, scheiterten aber an dem am Boden liegenden Swete.

Rapid holt klaren Sieg in Hartberg

Rapid ist in der Qualifikationsgruppe der Fußballbundesliga weiter nicht zu schlagen.

In Minute 74 war er jedoch erneut chancenlos: Kapitän Stefan Schwab setzte Andrija Pavlovic an der Strafraumgrenze in Szene. Der Serbe erkannte, das Hartberg-Torhüter Swete zu weit vor dem Kasten stand und bezwang ihn mit einem gefühlvollen Heber unter die Latte.

Den Schlusspunkt setzten am Ende doch noch die Gastgeber: Nach einem Freistoß von Rep konnte Strebinger nur kurz abwehren, David Cancola schaltete am schnellsten und bugsierte den Ball acht Minuten vor dem Ende zum 2:4 über die Linie. Auf der Gegenseite schlugen noch zwei Versuche zum 5:2 fehl: Zunächst drehte Rapid-Joker Philipp Schobesberger den Ball an der rechten Stange vorbei, Sekunden später verfehlte Schwab mit einem wuchtigen Kopfball das Tor.

Thomas Murg und Stefan Schwab (Rapid)
GEPA/Christian Walgram
Rapid-Offensivspieler Murg glänzte als Torschütze und Vorbereiter

Stimmen zum Spiel:

Markus Schopp (Hartberg-Trainer): „Leider haben wir uns durch zwei Fehler zu Beginn beider Halbzeiten um die Früchte unseres guten Spiels gebracht. Rapid hat nach der Führung in der zweiten Halbzeit natürlich Klasse genug, um das auszunützen und den Sieg nach Hause zu spielen. Ich bin eigentlich bitter enttäuscht, weil wir individuelle Fehler gemacht haben, die oft besprochen worden sind. Diese Fehler, die immer wieder mit Toren bestraft werden, begleiten uns schon das ganze Frühjahr, das müssen wir endlich abstellen. Die Mannschaft hat aber gezeigt, was sie spielerisch draufhaut.“

Dietmar Kühbauer (Rapid-Trainer): „Wir haben uns durch das vermeidbare Tor vor der Pause das Leben schwergemacht. Es war wichtig, dass es im Fußball eine Pause gibt. Denn die Spieler haben dann gut umgesetzt, was in der Pause besprochen wurde. Nachher haben wir uns gut präsentiert. Vor der Pause waren wir zu statisch, nach der Pause ist wirklich von der Bewegung her viel mehr gegangen. Letztendlich haben wir uns gut präsentiert, deswegen haben wir verdient gewonnen.“

Tipico-Bundesliga, Qualigruppe, fünfte Runde

Dienstag:

Hartberg – Rapid 2:4 (1:1)

Hartberg, Profertil-Arena, 4.000 Zuschauer, SR Gishamer

Torfolge:
0:1 Swete (14./Eigentor)
1:1 Rep (28.)
1:2 Murg (48.)
1:3 Bolingoli-Mbombo (62.)
1:4 Pavlovic (74.)
2:4 Cancola (82.)

Hartberg: Swete – Blauensteiner, Huber, Rotter, Rasswalder (66./Rasswalder) – Kainz (77./Ilic) , Sittsam, Camara – Heil (66./Heil) – Kovacevic, Rep

Rapid: Strebinger – Auer, Sonnleitner, Hofmann, Bolingoli-Mbombo – Grahovac, Schwab – Murg, Knasmüllner (46./Ljubicic), Ivan (71./Schobesberger) – Pavlovic (78./Badji)

Gelbe Karten: Kainz, Cancola bzw. Bolingoli-Mbombo