Rückenansicht von Christian Klem (Wacker)
GEPA/Amir Beganovic
Bundesliga

Innsbruck mit dem Rücken zur Wand

In der Qualifikationsgruppe der tipico-Bundesliga hat sich nach fünf von zehn absolvierten Runden schon etwas die Spreu vom Weizen getrennt. Während sich Rapid und Mattersburg an der Spitze abgesetzt haben, steckt Wacker Innsbruck im Tabellenkeller fest. Noch setzt man auf dem Tivoli auf das Prinzip Hoffnung, die Erfolgsquote macht aber wenig Mut.

Nach dem 0:4-Debakel am Dienstag im Westderby gegen Cashpoint SCR Altach fehlen dem Schlusslicht zwei Zähler auf TSV Prolactal Hartberg, das seine Negativbilanz beim 2:4 gegen Leader Rapid ebenfalls prolongierte. Der FC Flyeralarm Admira, der sich dem zweitplatzierten SV Mattersburg 0:2 geschlagen geben musste, liegt fünf Runden vor Schluss sechs Punkte vor den Tirolern. Für Wacker zeichnet sich ein Showdown im Heimspiel gegen Hartberg in der übernächsten Runde (5. Mai) ab.

„Wir sind immer noch da, alles ist noch möglich. Wir müssen einfach an uns glauben“, sagte Zlatko Dedic, der zunächst wieder auf der Bank hatte Platz nehmen müssen. Die vierte Niederlage in Serie, noch dazu vor trauriger Heimkulisse (2.782 Zuschauer), konnte aber auch der Stürmer-Routinier später nicht verhindern. „Es hilft nichts, wenn wir jetzt anfangen, uns selbst leidzutun, oder aufgeben“, meinte Trainer Thomas Grumser.

Matthaeus Taferner and Alexander Gruendler (Wacker)
GEPA/Andreas Pranter
Fünf Runden hat Innsbruck Zeit, das Ruder im Abstiegskampf noch herumzureißen

Wacker glaubt noch an Turnaround

Obwohl das Abstiegsgespenst bereits seit drei Spieltagen in Innsbruck Quartier bezogen hat, wollen sich die Tiroler ihrem Schicksal nicht wehrlos ergeben. „Jetzt geht es darum, dass wir noch eine Spur enger zusammenrücken. Und die Überzeugung herbringen, dass wir es schaffen können“, betonte Grumser. Dabei ist die Bilanz unter seiner Leitung desaströs: In den sieben Spielen seit der Ablöse von Karl Daxbacher hat Wacker sechs Niederlagen kassiert.

Doch so düster sahen die Verantwortlichen die Lage am Dienstagabend nicht. „Wenn wir so auftreten wie heute in der ersten Halbzeit, können wir demnächst auch das Glück erzwingen“, sagte Grumser, während Sport-Geschäftsführer Alfred Hörtnagl nach wie vor „ganz fest“ an den Turnaround glaubt. „Weil wir trotz dieser Niederlage knapp dabei sind. Wir versuchen nach außen ruhig zu bleiben“, so Hörtnagl, der nach einer ansprechenden ersten Hälfte ein fast euphorisches Halbzeitfazit zog.

Bruchlandung nach Hoffnungsschimmer

"So, wie wir heute auftreten, so wollen wir Fußball spielen“, hatte Hörtnagl gegenüber dem TV-Sender Sky gemeint. Er sollte seine Meinung revidieren müssen. Denn nach einem Eckballgegentreffer zerfiel Wacker innerhalb von 13 Minuten komplett und fing sich noch drei Tore. „Wenn man im Abstiegskampf drinnen ist, dann fehlt manchmal auch das Quäntchen Glück, das man braucht. Wir werden weiter versuchen zu beißen, näher zusammenzurücken, richtig an diese erste Halbzeit anzuschließen und das Glück auf unsere Seite zu ziehen. Das kann man nur, wenn man als Einheit auftritt“, meinte er im Anschluss.

Altach gewinnt Westderby in Innsbruck

Cashpoint SCR Altach hat am Dienstag das Westderby bei FC Wacker Innsbruck mit 4:0 (0:0) für sich entschieden.

Altach dürfte sich indes ein drohendes Herzschlagfinale im Abstiegskampf dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte bereits erspart haben. Die unter Neo-Coach Alex Pastoor weiter ungeschlagenen Vorarlberger, die am Tivoli „nur dank Tormann Martin Kobras“ (Pastoor) mit 0:0 in die Halbzeitpause gingen, schafften einen Neunpunktepolster zwischen sich und den Letzten. Noch verbat Pastoor sich und seiner Truppe den Blick auf die Tabelle. „Von der Attitüde her soll sich da nichts ändern. Wir sollen und müssen noch fünf Endspiele spielen.“