Peter Schröcksnadel und Anton Giger
GEPA/Andreas Pranter
Ski alpin

Skiverband stellt sich völlig neu auf

Nach dem für Sommer angekündigten Rücktritt von ÖSV-Sportdirektor Hans Pum wird es beim Österreichischen Skiverband (ÖSV) prominente Neubesetzungen geben. Zudem wurde mit dem Posten „Organisation und Struktur Alpin“ ein neues Betätigungsfeld geschaffen.

Für diesen Posten wird Patrick Riml verantwortlich sein. Der Tiroler war zuletzt sieben Jahre als Alpindirektor des US-Teams engagiert, davor drei Jahre in derselben Funktion beim kanadischen Skiteam. Als Nachfolger Pums wurde am Mittwoch Toni Giger bekanntgegeben, der seit 2010 und seinem Abgang als ÖSV-Alpinchef der Herren als Leiter der Abteilung für Entwicklung, Forschung und Innovation tätig war.

Neuer Alpinchef der Damen und Nachfolger von Jürgen Kriechbaum wird Christian Mitter. Der Steirer war in den vergangenen drei Jahren als Norwegischer Herren-Cheftrainer aktiv. Kriechbaum wird im ÖSV bleiben und Aufgaben im Nachwuchsbereich bzw. in der gezielten Talenteförderung übernehmen.

Schröcksnadel stellt die Weichen

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel treibt sein Vorhaben damit zügig voran, die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen und damit sorglos in den Ruhestand treten zu können. „Kurz vor der WM in Are habe ich öffentlich bekannt gegeben, dass ich daran denke für den Skiverband eine geeignete Nachfolgestruktur und einen geeigneten Nachfolger zu finden“, wurde der 77-Jährige in einer ÖSV-Aussendung zitiert.

Umstrukturierung beim ÖSV

Neben Toni Giger werden auch zwei zuletzt im Ausland erfolgreiche Österreicher im Verband für die heimischen Asse verantwortlich sein.

Der ÖSV sei ein großer Verband mit 450 Athleten, 250 Trainern und Betreuern. Einen solchen Verband zu führen sei laut Schröcksnadel eine große Verantwortung und keine einfache Angelegenheit. „Meine Aufgabe wird es auch sein, die Struktur im ÖSV so zu gestalten, dass der große sportliche und wirtschaftliche Erfolg weiterhin gesichert ist“, so der Tiroler.

Diese Umstrukturierungsmaßnahmen erfolgen laut Schröcksnadel im sportlichen und auch im administrativen Bereich. Jetzt wurde ein erster zukunftsweisender Schritt gesetzt. „Im Alpinbereich ist es zudem gelungen, die weltbesten Trainer für den ÖSV zu verpflichten“, sagte Schröcksnadel, der sich über einen möglichen Nachfolger weiter bedeckt hält. Sein langjähriger Weggefährte und Freund Pum äußerte sich über mögliche Ambitionen als ÖSV-Präsident nicht.

Große Herausforderung für Giger

Giger war mit seiner neuen Funktion als ÖSV-Leiter für Leistungssport zufrieden. „Die Zeit unter Pum war sehr erfolgreich. Von da her ist es eine große Herausforderung für mich, in diese Fußstapfen treten zu dürfen. Wir haben in den letzten Jahren den Rennservice und Technologiebereich aufgebaut, den ich teilweise weiterführen werde", sagte 56-Jährige, der in seiner ersten Amtshandlung Riml in die neue Cheffunktion für Organisation und Struktur im alpinen Skirennlauf beförderte.

Patrick Riml, Anton Giger und Christian Mitter
ÖSV/Erich Spiess
Riml, Giger und Mitter sollen den ÖSV in eine erfolgreiche Zukunft führen

Riml sei vor allem für die Optimierung der Rahmenbedingungen verantwortlich und werde dadurch auch die sportlichen Leiter unterstützen, weil das alpine Training im Hinblick auf Trainingszeiten, Pistenbeschaffenheit und Sicherheit eine besondere Herausforderung darstelle. Wegen seiner langjährigen Erfahrung werde Riml auch als Berater tätig sein. „Analysen, Teamstrukturen, Trainerbestellungen und Einsatzplanungen – Patrick wird sehr wertvoll für uns sein“, so Giger.

Riml und Mitter bringen neuen Elan

„Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen des Präsidenten und von Giger, dass ich so eine Aufgabe im Österreichischen Skiverband übernehmen kann. Das ist der beste Verband der Welt. Nach 20 Jahren in Nordamerika freut es mich riesig, wieder zurück in Österreich zu sein. Der Aufgabenbereich ist sehr speziell definiert. Wichtig ist auch, weltweit bezüglich Trainingsorte ein perfektes Set-up zu haben, um jederzeit das Maximum herausholen zu können“, sagte Riml.

Mitter brauchte für das Angebot eines neuen Engagements als Cheftrainer der ÖSV-Damen nur wenig Bedenkzeit. Die Entscheidung war schnell getroffen. „Wir sind erst seit knapp einer Woche im Gespräch. Es ist eine Ehre und super Aufgabe, die ich unbedingt annehmen wollte. Jetzt geht es darum, sich schnell einen Überblick zu verschaffen. Damit habe ich bereits begonnen. Es ist eine hohe Dichte da, mit vielen Podestfahrerinnen. Auch dahinter ist großes Potenzial vorhanden“, sagte Mitter.