Niki Kraus, Mitch Wahl, Trainer Petri Matikainen und Nick Petersen
GEPA/Daniel Götzhaber
Eishockey

„Herz und Charakter“ entscheiden für KAC

Der KAC hat am Mittwoch gleich den ersten Matchpuck in der Finalserie der Erste Bank Eishockey Liga (EBEL) genutzt und sich mit einem 3:2-Heimsieg n.V. gegen die Vienna Capitals zum 31. Mal zu Österreichs Meister gekrönt. „Wir sind keine Zaubertruppe, aber wir haben Herz und Charakter“, lautete der Kommentar von Routinier Thomas Koch. Für den 35-Jährigen war es bereits der neunte Meistertitel, der fünfte mit seinem Stammclub.

Adam Comrie verwandelte die ausverkaufte Stadthalle in Klagenfurt mit seinem Overtime-Treffer nach 74:31 Minuten reiner Spielzeit in ein Tollhaus, wollte sich danach aber nicht als Matchwinner feiern lassen. „Wir haben das heute als Gruppe gewonnen“, betonte der 28-jährige Kanadier und sprach von einem ganz besonderen Moment: „Dieses Gefühl wird nie weggehen, daran werden wir uns ewig erinnern.“

Auch Stürmer Stefan Geier, der nach 2009 und 2013 zum dritten Mal mit dem KAC den Titel holte, sprach von einem „unbeschreiblichen Gefühl“ und pries die Arbeit des gesamten Teams: „Ein Wahnsinn, was wir für eine Mannschaftsleistung gebracht haben. Jeder hat zu jedem gehalten, wir sind immer wieder zurückgekommen. Ich bin stolz, dass ich Teil dieser Mannschaft bin. Wir wollten es mehr als die Wiener und haben es letztlich geschafft.“

KAC ist Meister

Der KAC nutzte gegen die Vienna Capitals den ersten Matchpuck in der EBEL-Finalserie und krönte sich zum 31. Mal zu Österreichs Meister.

Mit starker Defensive zum Titel

Besonders wichtig für den KAC, der alle acht Heimspiele in der K.-o.-Phase gewann, war der sichere Rückhalt durch Tormann Lars Haugen. Der Norweger spielte in seinen 15 Play-off-Partien gleich viermal zu null und egalisierte damit den Vereinsrekord von Michael Suttnig. „Ich bin sprachlos, ein Traum ist wahr geworden“, stammelte Haugen nach dem Triumph. Der 32-jährige Goalie war das Herzstück einer starken Defensive der Klagenfurter, die nur zehn Gegentore in sechs Finalmatches zuließ.

Adam Comrie und Lars Haugen (beide KAC)
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Torschütze Comrie (l.) und Goalie Lars Haugen nach der Entscheidung im sechsten Spiel gegen die Capitals

Dem KAC genügten deshalb in Summe nur 13 Treffer, um sich am Ende mit 4:2 in der „Best of seven“-Serie gegen die Capitals durchzusetzen. Bei mehr als der Hälfte dieser Endspieltore war Nick Petersen beteiligt. Der 29-jährige Kanadier erzielte drei Treffer selbst und verbuchte zudem noch vier Assists. Er wird den Klagenfurtern ebenso wie die drei anderen Mannschaftsstützen Haugen, Comrie und Koch erhalten bleiben.

Matikainen endlich am Ziel

KAC-Headcoach Petri Matikainen lobte nach dem Titelgewinn, den jeder einzelne seiner Spieler in der Eishalle bis weit nach Mitternacht mit einer eigenen Ehrenrunde mit der Meistertrophäe auskosten durfte, auch die jungen Österreicher in seinem Team. So hätten sich etwa Marcel Witting (23 Jahre), Nikolaus Kraus (22) und Marco Richter (23) toll entwickelt.

Dem 52-jährigen Finnen war es in seiner Spielerkarriere verwehrt geblieben, mit dem KAC einen Meistertitel zu feiern. Zweimal – 1998 und 1999 – verlor er am Ende seiner Laufbahn mit den „Rotjacken“ die Finalserie. Bei seiner Rückkehr als Coach nach Klagenfurt wurde er nun gleich in seiner ersten Saison Champion. „Ich habe noch nie einen so detailversessenen Trainer gehabt“, lobte Koch die akribische Arbeit von Matikainen.