Der Kärntner Karl Korentschnig war bei der Heim-WM 1996 in Wien der bisher letzte Hauptschiedsrichter aus Österreich. Als Linesman waren Christian Kasper (2008, 2009, 2010) und Manuel Hollenstein (2011) im Einsatz. „Das ist eine lange Zeit, das ehrt mich. Mein Hauptziel ist, dass ich kontinuierlich bei der A-WM pfeifen darf“, sagte Nikolic, der ab Dienstag in Bratislava das zweitägige Vorbereitungs- und Schulungsprogramm des Weltverbands absolviert.
An internationaler Erfahrung hat der 29-Jährige schon einiges. Nikolic hat Partien der U18- und U20-WM geleitet, war in der AHL, der zweiten Liga in Nordamerika, im Einsatz und hat in dieser Saison in Finnland, Tschechien, Deutschland und der CHL gepfiffen.
Zwei WM-Testspiele gepfiffen
In der WM-Vorbereitung absolvierte er zwei Testspiele (Schweiz – Lettland und Österreich – Dänemark). „Das war gut, damit ich auf das Niveau hinkomme. Man merkt, dass es taktischer ist, schneller, ein bisschen weniger körperbetont als bei uns. Mit dem Tempo habe ich keine Probleme, für uns ändert sich nicht viel“, sagte der Tiroler.
Für die WM hat sich Nikolic Tipps von erfahrenen Kollegen geholt. Auch vom US-Amerikaner Mark Lemelin, der in der EBEL, NHL und im Olympiafinale im Einsatz war und mit dem Tiroler das Schweizer Testspiel gepfiffen hat. Seine Conclusio: „Die NHL-Spieler kennen viele Tricks, ich muss schauen, dass ich nicht darauf hereinfalle. Und man merkt sich die Vornamen, weil man die Spieler gerne mit dem Vornamen anredet und nicht mit Herr ‚Whatever‘“, gab Nikolic Einblick. Man versucht, Vertrauen aufzubauen und sich Respekt zu erarbeiten.
„Kritik bekommt man mit“
Mit Kritik umgehen muss er aber unabhängig von der Klasse der Spieler. Wie zuletzt im EBEL-Finale. „Fehler passieren, das ist menschlich. Ich schaue mir die Spiele nachher immer an, da lernt man am meisten. Kritik bekommt man mit, man weiß, ob sie berechtigt ist oder nicht. Da muss man Selbstvertrauen haben, wenn man in der EBEL pfeift“, erklärte Nikolic, der rund 400 Ligaspiele geleitet hat.
Diskussionen gab es aber auch danach, vor allem weil er in Klagenfurt im selben Lokal die Saison ausklingen ließ, in dem KAC-Spieler den Titel feierten. „Es mag vielleicht blöd ausschauen, wir haben uns nichts dabei gedacht“, gestand er und betonte: „Wir haben keine Freundschaft mit Spielern. Wir sind Profis genug, bevorzugen oder benachteiligen niemanden.“