Jubel bei Manchester City
Reuters/Toby Melville
Fußball

ManCity Meister nach Herzschlagfinale

Manchester City hat am Sonntag seinen Titel in der Premier League verteidigt. Die „Citizens“ gewannen am 38. und letzten Spieltag nach 0:1-Rückstand gegen Brighton and Hove Albion noch mit 4:1 und sicherten sich zum sechsten Mal den englischen Meistertitel. In einem hochklassigen Titelkampf reichte Liverpool ein 2:0 gegen Wolverhampton nicht.

Dabei begann die Partie für den alten und neuen Champion denkbar schlecht. Brightons Glenn Murray (27.) ließ mit seinem Führungstreffer Liverpool und dessen Fans vom ersten Titel seit 1990 träumen, doch Sergio Agüero (28.), Aymeric Laporte (38.), Riyad Mahrez (63.) und Ilkay Gündogan (72.) drehten die Partie zugunsten Citys, das den notwendigen Sieg einfuhr.

Liverpool ging durch Sadio Mane in der 17. Minute in Führung und war daher rund 20 Minuten – bis zum Treffer von Laporte – Meister. Als der Ex-Salzburger in der 81. Minute aus nicht gepfiffener Abseitsposition das 2:0 köpfelte, war das Meisterrennen schon entschieden. Mit einem Punkt Rückstand musste sich Liverpool mit Rang zwei begnügen. Noch nie hatte ein englischer Vizemeister so viele Zähler wie die „Reds“, 97 Punkte reichten am Ende nicht aus.

Aus seiner Enttäuschung über die verpasste Chance auf die erste Meisterschaft seit 29 Jahren machte Liverpool-Coach Jürgen Klopp kein Geheimnis. „Zweiter ist nicht unbedingt das, was ich gern sein wollte. Aber ich sehe hier niemanden, der weint“, sagte der Deutsche. Sein Club hat am 1. Juni im Finale gegen Tottenham noch die Chance auf den Champions-League-Titel.

Erste Titelverteidigung seit 2009

City gelang als erstem Club seit Manchester United vor zehn Jahren in der englischen Liga die erfolgreiche Titelverteidigung, die Truppe von Josep Guardiola trug sich zum insgesamt sechsten Mal in die Meisterliste ein. Liverpool hingegen muss weiter auf den 19. Titel warten. Nur zweimal holte ein Team in der Premier-League-Geschichte mehr Punkte: ManCity in dieser (98) und in der vergangenen Saison (100).

„Wir haben hart gearbeitet. Ich muss natürlich auch Liverpool gratulieren. Mit diesem Team zu konkurrieren, das hat uns zu den Leistungen gepusht, die wir erreicht haben“, sagte Guardiola. Nach der erfolgreichen Titelverteidigung hat ManCity sogar die Chance auf das bisher noch nie gelungene nationale Triple. Der Ligacup wurde bereits eingefahren, am Samstag steigt das FA-Cup-Finale im Londoner Wembley-Stadion gegen Watford.

Tottenham auf viertem Platz

Der Kampf um Platz vier, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt, endete erwartungsgemäß zugunsten von Tottenham. Die Londoner erreichten daheim gegen Everton ein 2:2 und schlossen die Spielzeit dadurch einen Punkt vor dem Erzrivalen Arsenal ab, der trotz eines 3:1-Erfolgs in Burnley nur Fünfter wurde. Selbst bei einer knappen Niederlage wäre Tottenham dank der besseren Tordifferenz vor den „Gunners“ gelandet.

Fest steht damit auch, dass Red Bull Salzburg fix in der Champions-League-Gruppenphase steht. Weil mit Tottenham und Liverpool beide Champions-League-Finalisten das CL-Ticket für die kommende Saison über die Premier League lösten, darf sich der österreichische Meister nach bisher elf vergeblichen Anläufen auf das Debüt in der Gruppenphase der Königsklasse freuen.

Arnautovic trifft bei West-Ham-Sieg

Auch für Marko Arnautovic gab es ein Erfolgserlebnis. Der ÖFB-Teamspieler gewann mit West Ham United in Watford mit 4:1 und erzielte in der 71. Minute das dritte Tor für die „Hammers“, die ihren Gegner damit noch von Rang zehn verdrängten. Arnautovic brachte es in dieser Premier-League-Spielzeit auf zehn Treffer.

Der Sechste Manchester United dagegen lieferte im letzten Match einer verkorksten Saison noch einmal einen verkorksten Auftritt ab – das Heimspiel gegen Absteiger Cardiff City ging mit 0:2 verloren.

Southampton, der Verein des österreichischen Trainers Ralph Hasenhüttl, musste sich daheim gegen das abgeschlagene Schlusslicht Huddersfield Town mit einem 1:1 begnügen und wurde am Ende Tabellen-16. Den Klassenerhalt hatten die „Saints“ schon zuvor fixiert.

Premier League, 38. Runde

Sonntag, 12. Mai:
Brighton & Hove Manchester City 1:4
Liverpool Wolverhampton 2:0
Leicester Chelsea 0:0
Tottenham Everton 2:2
Burnley Arsenal 1:3
Manchester United Cardiff 0:2
Watford West Ham * 1:4
Southampton Huddersfield 1:1
Crystal Palace Bournemouth 5:3
Fulham Newcastle 0:4
* Arnautovic spielte durch und erzielte das Tor zum 3:1

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