Bernardo Silva (Manchester City) und Abdoulaye Doucoure (Watford)
APA/AFP/Lindsey Parnaby
FA-Cup

ManCity greift nach historischem Triple

Im Schatten der drohenden Konsequenzen wegen vermeintlicher Verstöße gegen das Financial Fair Play (FFP) kann Manchester City am Samstag einen historischen Erfolg fixieren. Mit einem Sieg im FA-Cup-Finale im Wembley-Stadion über Watford würden die „Citizens“ als erster englischer Club das Triple aus Meisterschaft, FA-Cup und Ligacup holen.

Am vergangenen Sonntag entschied City den spektakulären Titelkampf in der Premier League gegen Liverpool im Fernduell mit einem Punkt Vorsprung auf die „Reds“ für sich. Bereits im Februar wurde mit einem Finaltriumph im Elfmeterschießen über Chelsea der Ligacup gestemmt. „Wir sind hungrig nach weiteren Trophäen“, sagte ManCity-Mittelfeldspieler Bernardo Silva.

Seine Mannschaft gilt im Duell mit dem Elften der abgelaufenen Premier-League-Saison als klarer Favorit. Der Meister hat die jüngsten zehn Bewerbspartien gegen Watford allesamt gewonnen (Tordifferenz 32:6) und ist gegen die „Hornets“, bei denen Sebastian Prödl wohl wieder nicht zum Einsatz kommen wird, seit 15 Vergleichen unbesiegt.

Trainer von Manchester City, Pep Guardiola
Reuters/Phil Noble
City-Coach Guardiola will sich nicht mit dem Meistertitel und Ligacup-Triumph zufriedengeben

Watford winkt erster großer Titel

Für Watford wäre ein Sieg gleichbedeutend mit dem größten Triumph in der Vereinsgeschichte. Der 1881 gegründete Club hat bisher noch keinen wichtigen Titel gewonnen. Mittelfeldspieler Etienne Capoue hofft auf eine Sensation. „Jeder glaubt, wir haben keine Chance, jeder glaubt, dass Manchester City ohne Probleme siegen wird. Niemand glaubt an uns, und das könnte ein Vorteil für uns sein“, vermutete der Franzose.

City strebt unterdessen im elften Finale den sechsten FA-Cup-Triumph an. Zuletzt holten die „Citizens“ 2011 die Trophäe und beendeten damals eine 35-jährige Durststrecke. Die weiteren vier Erfolge datieren aus den Jahren 1904, 1934, 1956 sowie 1969. „Gewinnen macht süchtig“, sagte City-Coach Josep Guardiola. „Jeder Erfolg macht das Leben besser und einfacher. Falls wir nicht gewinnen, wird sich an meinem Leben und meinen Zielen allerdings auch nichts ändern.“

Manchester City droht böses Erwachen

Einen Paukenschlag könnte es allerdings dennoch geben. Dem Club droht nämlich ein Ausschluss von den europäischen Bewerben, es könnte aber auch zu einem Punkteabzug, Transfersperren oder einer Geldstrafe kommen. 2014 war City bereits wegen Financial-Fair-Play-Verletzungen eine Geldstrafe aufgebrummt worden. In einem Statement von Manchester City hieß es am Donnerstag, der Club sei „enttäuscht, aber nicht überrascht von der plötzlichen Ankündigung“.

Mittlerweile prüft allerdings auch die Premier League vermeintliche Verstöße des Clubs gegen die Finanzbestimmungen der Liga, die jedoch weniger streng sind als jene der UEFA. Dennoch ist im Regelbuch der Premier League auch der Abzug von Punkten als Sanktionsmöglichkeit festgehalten. Das könnte in letzter Konsequenz dazu führen, dass Manchester City seinen soeben erst gewonnen Meistertitel verliert.

Die Untersuchungen waren nach Enthüllungen der Plattform Football Leaks gestartet worden. Interne E-Mails und Clubdokumente, die Football Leaks vorliegen, sollen zeigen, wie ManCity systematisch die Regeln umgangen habe. Gelder, die als Einnahmen durch Sponsoren aus Abu Dhabi – darunter mit Etihad Airways die nationale Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate – deklariert wurden, sollen in Wirklichkeit von Clubbesitzer Mansur bin Sayed al-Nahjan gezahlt worden sein.