Osagie Bright Edomwonyi (A.Wien) und Manfred Gollner (WAC)
GEPA/Christian Walgram
Bundesliga

Austria wahrt Chance auf EL-Gruppenphase

Die Wiener Austria hat am Sonntag in der Meistergruppe der tipico-Bundesliga mit einem 2:0-Heimsieg gegen RZ Pellets WAC die Chance auf Rang drei und damit ein Ticket für die Gruppenphase der UEFA Europa League gewahrt. Puntigamer Sturm Graz kann nach einem 1:2 gegen Meister Red Bull Salzburg nicht mehr Dritter werden, der SKN St. Pölten ist nach einem 0:1 gegen Vizemeister LASK endgültig aus dem Rennen um die Europacup-Plätze.

Die Austria zeigt im Finish der Saison Siegesqualitäten. Mit dem Heimsieg gegen den WAC holten die Violetten den dritten Sieg in den jüngsten vier Spielen. Vor der letzten Runde der Meistergruppe fehlt den Wienern nur noch ein Zähler auf die Wolfsberger. Kommenden Sonntag treten die Favoritner beim LASK an, der WAC empfängt zu Hause das noch um den vierten Rang kämpfende Sturm Graz.

Die Wolfsberger ließen die erste Chance aus, die Teilnahme an der Gruppenphase der Europa League zu fixieren. Tore der „Notnägel“ Bright Edomwonyi (55.) und Alexandar Borkovic (67.) bescherten der nach Seitenwechsel verbesserten Austria den ersehnten Heimsieg. Die Hausherren beendeten das Spiel nach Gelb-Rot für James Jeggo in der 60. Minute zu zehnt.

Austria schlägt direkten Konkurrenten

Die Wiener Austria feiert einen 2:0-Heimsieg gegen den WAC und darf weiter von der EL-Gruppenphase träumen.

Brisanz an der Seitenlinie

Das Bild an der Seitenlinie offenbarte vor Anpfiff eine gewisse Brisanz. WAC-Coach Christian Ilzer gilt als heißer Kandidat auf die Nachfolge seines Gegenübers Robert Ibertsberger. Ausgerechnet bei der Austria hätte der Steirer den größten Erfolg seiner bisherigen Trainerkarriere einfahren können. Die Partie begann auch durchaus verheißungsvoll für die gegen die Austria zuvor viermal in Folge ungeschlagenen Kärntner.

Der WAC agierte kompakt und ließ der Austria wenig Platz zur Entfaltung. Bei Gegenstößen ging es schnell nach vorne. Auffälligster WAC-Akteur war Sekou Koita, der Angreifer suchte in den ersten 20 Minuten mehrmals den Abschluss und war nur schwer zu kontrollieren.

Edomwonyi für Monschein

Bei der Austria begann Edomwonyi anstelle des gesperrten Christoph Monschein im Sturm, der Nigerianer mühte sich vorerst aber vergebens. Die Wiener brachten bei ihren Aktionen zu wenige Akteure in den Gefahrenbereich. Größter Schreckmoment für Alexander Kofler im WAC-Tor war ein Rückpass von Michael Sollbauer. Kurz vor dem Pausenpfiff fand Uros Matic an der Strafraumgrenze Platz vor, schoss aber deutlich vorbei (40.).

Nach vorerst überschaubaren Offensivbemühungen startete die Austria Spielhälfte zwei mit mehr Elan. Zweimal reklamierten die Wiener Elfmeter: Ein vermeintliches Handspiel von Sollbauer war kein Strafstoß, dann fiel auch Dominik Prokop für Schiedsrichter Oliver Drachta zu schnell. Eine Minute später war der violette Jubel freilich groß. Cristian Cuevas fand Edomwonyi per Flanke am Fünfer, der Kopfball saß.

Osagie Bright Edomwonyi (A.Wien) erzielt ein Tor
GEPA/Christian Ort
Bright Edomwonyi brachte die Austria per Kopf auf die Siegerstraße

Jeggo fliegt vom Platz

Mitten im Hoch schwächte sich die Austria jedoch wieder einmal selbst. Jeggo, bereits in der siebenten Minute mit Gelb verwarnt, ging im Mittelkreis übermotiviert ans Werk und sah folgerichtig Gelb-Rot. In der Generali Arena griff Nervosität um sich. Noch ehe die Austria ins Wanken kam, konnte sie aber erfolgreich nachsetzen.

Der anstelle des verletzten Christian Schoissengeyr aufgebotene Borkovic profitierte nach einem Eckball von einer Unachtsamkeit des Gegners und brachte den Ball im zweiten Versuch an Kofler vorbei. Eine passende Antwort hätte der eingewechselte Romano Schmid geben können, der Fernschuss der Bremen-Leihgabe zischte am Kreuzeck vorbei (68.). So stürmte der WAC bis zum Schluss erfolglos Richtung Austria-Gehäuse.

Stimmen zum Spiel:

Robert Ibertsberger (Trainer Austria): „Wir gehen auf jeden Fall verdient als Sieger vom Platz. In der ersten Halbzeit haben wir uns nicht gefunden und die Räume nicht bespielt. Das haben wir in der zweiten Halbzeit viel besser gemacht. Das 1:0 war für die Mannschaft ein extremer Befreiungsschlag. Leider sind wir dann wieder in Unterzahl geraten. Aber wir haben das gut verteidigt und eine Standardsituation genutzt. Wir haben uns die Chance (auf den Europacup, Anm.) selbst erarbeitet. Die Mannschaft brennt, das in Pasching zu finalisieren.“

Christian Ilzer (Trainer WAC): „Es war ein verdienter Sieg der Austria über das Spiel gesehen. Für uns hat es von der Qualität nicht gereicht, um das Spiel zu gewinnen. Für ein 0:0 hätte es reichen können. Das hätte für unser großes Ziel gereicht. Das muss ich der Mannschaft ankreiden, dass wir das nicht geschafft haben. Es gab noch nie eine Kärntner Mannschaft in den Top Vier. Das ist uns nun gelungen. Aber im Moment überwiegt der Ärger über die Niederlage. Den ersten Matchball haben wir vergeben, aber wir haben noch einen zweiten.“

Tipico-Bundesliga, Meistergruppe, neunte Runde

Sonntag:

Austria Wien – WAC 2:0 (0:0)

Wien, Generali Arena, 11.252 Zuschauer, SR Drachta

Torfolge:

1:0 Edomwonyi (55.)
2:0 Borkovic (67.)

Austria: Lucic – Madl, Borkovic, Igor – Klein, Jeggo, Matic, Cuevas – Grünwald (82./Demaku), Edomwonyi (75./Turgeman), Prokop (65./Ebner)

WAC: Kofler – Novak (85. Steiger), Sollbauer, Gollner (78./Gölles), Schmitz – Wernitznig, M. Leitgeb, Liendl, Ritzmeier (61./Schmid) – Friesenbichler, Koita

Gelb-Rote Karte: Jeggo (60./wiederholtes Foulspiel)

Gelbe Karten: Matic, Demaku

Die Besten: Madl, Edomwonyi, Grünwald bzw. Liendl, Koita