Dadurch ist sehr wahrscheinlich, dass die Steirer im neuen Europacup-Play-off gegen den Sieger des Duells Rapid gegen Mattersburg in Hin- und Rückspiel um den letzten Europacup-Platz kämpfen müssen. Der dortige Gewinner steigt in der zweiten Qualifikationsrunde zur Europa League ins internationale Geschehen ein.
Für die Grazer war vor 11.486 Zuschauern ein Treffer von Otar Kiteischwili (27.) zu wenig, sie gingen nach dem 0:1 gegen St. Pölten, 1:2 gegen WAC, 2:3 gegen LASK und 1:3 gegen die Austria auch im fünften Heimspiel der Meistergruppe als Verlierer vom Platz. Salzburg behielt dank der Tore von Patson Daka (10.) und Dominik Szoboszlai (65.) die Oberhand und fixierte den 24. Sieg im 31. Spiel.
Sturm unterliegt Salzburg
Mit der knappen 1:2-Niederlage im Heimspiel gegen Meister Salzburg hat Sturm Graz keine Chance mehr auf den dritten Rang.
Hierländer zurück
Bei den Grazern gab es zwei Änderungen gegenüber der Partie gegen die Austria vergangene Woche. Kapitän Stefan Hierländer ersetzte nach seiner Sperre den erkrankten Jakob Jantscher, Fabian Koch verteidigte anstelle des angeschlagenen Anastasios Avlonitis. Salzburgs Marco Rose mischte seine Truppe ordentlich durch. Im Vergleich zum 2:1-Heimsieg gegen Vizemeister LASK blieben nur noch Albert Vallci, Andre Ramalho und Zlatko Junuzovic in der Anfangsformation.
Meistergruppe, 9. Runde
Die Steirer starteten in der Merkur Arena bei leichtem Nieselregen wie aus der Pistole geschossen, Hierländer traf schon nach etwas mehr als einer Minute das Außennetz. Der erste Treffer fiel aber auf der anderen Seite. Nach einem weiten Walke-Abschlag und einem Spendlhofer-Fehler setzte sich Smail Prevljak auch dank Glücks gegen mehrere Grazer durch, kam im Strafraum zu Fall, bediente dabei aber Daka, der durch die Beine von Sturm-Tormann Jörg Siebenhandl vollendete.
Sturm zeigte sich nicht schockiert, hielt physisch gut dagegen und schaltete immer wieder schnell um. Markus Pink brachte einen Kopfball aus guter Position nicht aufs Tor (15.), Kiteischwili schoss knapp am Tor vorbei (17.). Salzburg kam aber auch der Vorentscheidung nahe: Nach einem Ramalho-Traumpass über die Abwehr misslang der Versuch von Takumi Minamino, den Ball an Siebenhandl vorbeizuspielen (20.).
Leistungsgerechter Ausgleich
Der Ausgleich war trotzdem leistungsgerecht, allerdings an Kuriosität kaum zu überbieten. Eine Todorovic-Rückgabe wollte Walke mit der Brust klären, der Ball sprang aber Enock Mwepu auf den Kopf und landete vor den Beinen von Kiteischwili, der aus kurzer Distanz den Ball ins Tor spitzelte. Salzburg hätte neuerlich vorlegen können, Walke parierte aber einen Minamino-Volley (40.).
Nach Wiederbeginn begegneten einander die beiden Teams weiterhin auf Augenhöhe, Pink rutschte hauchdünn an einer Hierländer-Hereingabe vorbei (49.). Die Salzburger waren effizienter. Rose hatte bei der Einwechslung von Szoboszlai ein „goldenes Händchen“. Der 18-jährige Ungar drückte den Ball bei seiner ersten Aktion nach nicht einmal einer Minute aus kurzer Distanz nach Wolf-Assist über die Linie.
Sturm blieb nur im Spiel, da bei einem Junuzovic-Weitschuss die Latte rettete (71.). Es war die letzte Aktion des Ex-Bremers, der durch Christoph Leitgeb ersetzt wurde. Der 34-jährige Mittelfeldspieler kam zu seinem vorletzten Einsatz im „Bullen“-Dress. Sein Vertrag wird nach zwölf gemeinsamen Jahren nicht mehr verlängert.
Risiko bleibt unbelohnt
Im Finish setzten die Hausherren alles auf eine Karte und wären beinahe auch belohnt worden. Bei einer Jakupovic-Hereingabe rettete Vallci knapp vor der Linie im Rutschen vor Pink (83.), Juan Dominguez knallte den Ball an die Stange (84.). Glück hatten aber auch die Grazer bei einem Lattentreffer von Prevljak (89.).
Salzburg hat sechs der jüngsten sieben Ligaspiele gegen Sturm gewonnen. Für den scheidenden Rose war es der 49. Ligasieg in seiner Salzburg-Ära, Nummer 50 könnte im Heimspiel gegen St. Pölten dazukommen. Sturm tritt kommenden Sonntag beim WAC an und muss gewinnen und darauf hoffen, dass die Austria beim LASK verliert, um noch auf Rang vier vorstoßen zu können.
Stimmen zum Spiel:
Roman Mählich (Sturm-Trainer): „Wir sind enttäuscht, weil wir ein wichtiges Spiel verloren haben. Die Leistung war aber wie auch schon vergangenen Sonntag in Ordnung. In der zweiten Halbzeit haben wir aber nicht mehr so konsequent gegen den Ball gearbeitet, auch der letzte Pass und die Genauigkeit müssen wir verbessern. Ich gebe zu, dass wir die Standards verbessern müssen, das ist heuer keine große Qualität von uns. Wir müssen uns jetzt schnell wieder aufrichten.“
Marco Rose (Salzburg-Trainer): „Wir wollen trotz der feststehenden Meisterschaft die letzten Spiele ordentlich absolvieren. Wir hatten eine gute Anfangsphase mit dem Tor, haben dann aber die Kontrolle verloren und verdient den Ausgleich hinnehmen müssen. Zweite Halbzeit war es ein sehr wildes Spiel. Es ist viel los gewesen, Stangenschüsse auf beiden Seiten. Wir haben das Spiel aber sauber und leidenschaftlich zu Ende gespielt und sind glücklich mit dem Sieg.“
Tipico-Bundesliga, Meistergruppe , neunte Runde
Sonntag:
Sturm Graz – Salzburg 1:2 (1:1)
Graz, Merkur Arena, 11.486 Zuschauer, SR Lechner
Torfolge:
0:1 Daka (10.)
1:1 Kiteischwili (27.)
1:2 Szoboszlai (65.)
Sturm: Siebenhandl – F. Koch (76./P. Huspek), Spendlhofer, Maresic, Mensah – Dominguez – Hierländer, Ljubic (81./Jakupovic), Kiteischwili, Lema (71./Grozurek) – Pink
Salzburg: Walke – Todorovic (80. Farkas), Ramalho, Vallci, Ulmer – Mwepu – Junuzovic (71. Ch. Leitgeb), Wolf, Minamino – Daka (64. Szoboszlai), Prevljak
Gelbe Karten: Lema, Mensah, Hierländer, Maresic bzw. Ramalho, Junuzovic, Vallci, Szoboszlai
Die Besten: Kiteischwili, Mensah, Lema bzw. Wolf, Junuzovic, Prevljak