Die Wienerinnen hatten am Donnerstag in der eigenen Halle bei ihrer ersten Finalteilnahme überhaupt das Hinspiel mit 22:18 (10:12) gewonnen. Im Rückspiel in der Südstadt verhalf auch der Heimvorteil den Niederösterreicherinnen nicht mehr, den Rückstand aufzuholen.
Hypo NÖ war im Grunddurchgang ungeschlagen geblieben und auch Cupsieger geworden, gewann aber erstmals seit 1976 nicht die Meisterschaft. Damals holte Union Admira Landhaus den Titel. Eine einzige Saisonniederlage am vergangenen Donnerstag bedeutete schließlich das Ende einer einzigartigen Ära im heimischen Sport.
Atzgersdorf beendet Hypo-Ära
Im Frauen-Handball ist eine Erfolgsgeschichte zu Ende gegangen. Erstmals seit 42 Jahren ist Hypo Niederösterreich nicht Meister geworden.
Die Freude bei Atzgersdorf war nach dem ersten Titel in der Vereinsgeschichte riesig. „Wir haben Sportgeschichte geschrieben, nach 42 Jahren Hypo NÖ an der Spitze des österreichischen Damen-Handballs abgelöst. Mitte der vergangenen Saison haben wir noch gegen den Abstieg gespielt … Es ist unglaublich!“, jubelte Obmann Christian Mahr. Die arrivierten Spielerinnen hätten die Jungen großartig herangeführt, auch im Training seien alle mit Begeisterung dabei. „Anders wäre dieser historische Erfolg nie möglich gewesen!“
„Sehr bitter“
Ganz anders war natürlich die Stimmung bei Hypo-NÖ-Coach Feri Kovacs: „Es ist schwierig, nach so einem Spiel Worte zu finden. Wir haben die ganze Saison gut gespielt, den Cup gewonnen. Eine verlorene Halbzeit (zweite Hälfte im ersten Finale, Anm.) war entscheidend. Das ist sehr bitter. Aber Gratulation an die Atzgersdorferinnen. Sie haben großartig gekämpft und sich diesen Meistertitel verdient.“
Die mittlerweile 41-jährige Torfrau Olga Sanko, die ihre Karriere beendet, war am Sonntag zum letzten Mal im Hypo-Dress zu sehen. Schon seit einer Woche steht auch fest, dass ein Kärntner Team dem Oberhaus bald angehören wird: Der SC Ferlach/Feldkirchen holte den Titel in der zweiten Liga.