Ermittlungen wegen Korruptionsverdachts um Doha-WM

In Frankreich haben Untersuchungsrichter Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Korruption im Zuge der Bewerbungen Dohas um die Leichtathletik-WM 2017 und 2019 eingeleitet. Am Mittwoch wurde bekannt, dass seit 28. März gegen Jusef al-Obaidli, den Chef der katarischen Mediengruppe Beln, wegen aktiver und gegen den Ex-IAAF-Präsidenten Lamine Diack wegen passiver Bestechung ermittelt wird.

Obaidli, der auch Präsident des Sportkanals Beln Sports France ist, steht dem Präsidenten des Fußballclubs Paris SG, Nasser al-Chelaifi, nahe. Letzterer wird in diesem Fall, bei dem auch die Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Tokio und 2016 an Rio de Janeiro geprüft wird, als Zeuge geführt. Obaidli hat die Vorwürfe kategorisch bestritten, sie seien „völlig unbegründet und inhaltslos“.

Die Richter prüfen unter anderem eine Überweisung von 3,5 Millionen Dollar im Jahr 2011 durch eine Firma Chelaifis an eine von Papa Massata Diack und dessen heute 85-jährigem Vater Lamine Diack geleitete Marketing-Gesellschaft. Damals befand sich Doha im Rennen um die Leichtathletik-WM des Jahres 2017 – die Zuerkennung erfolgte später für 2019 (27.9. bis 6.10.) – und die Sommerspiele 2020.