Rafael Nadal mit French Open Pokal 2018
Reuters/Pascal Rossignol
French Open

Nadal geht auf das Dutzend los

Ab Sonntag geht es in der größten Sandkiste der Welt wieder rund. In Roland Garros von Paris steht das zweite Grand-Slam- und das wichtigste Sandplatzturnier des Tennisjahres auf dem Programm. Der große Favorit heißt wieder einmal Rafael Nadal. Der Spanier hat die Chance, hier das zwölfte Mal zu gewinnen und damit das Dutzend voll zu machen.

Bereits elfmal konnte Nadal das Major-Turnier in der französischen Hauptstadt für sich entscheiden. Im Vorjahr setzte sich der Sandplatzkönig gegen Dominic Thiem mit 6:4 6:3 6:2 durch. Die Vorzeichen sind heuer aber anders. Vor einem Jahr reiste Nadal mit Titeln in Monte Carlo, Barcelona und Rom im Gepäck nach Paris, diesmal steigerte der 32-Jährige seine Form erst bei der Generalprobe in der italienischen Hauptstadt deutlich.

Der neunte Titel in Rom, wo Nadal im Finale den Serben Novak Djokovic in die Knie zwang, hat den Spanier aber bei den Buchmachern in der Liste der Favoriten wieder ganz nach oben gehievt. In Paris und im „Best of five“-Modus war Nadal, der am 3. Juni seinen 33. Geburtstag feiert, in der Vergangenheit sowieso eine Macht. Das Dutzend, sprich der zwölfte Titel in Roland Garros, ist das logische Ziel des Spaniers.

Thiem führt Verfolger an

Die Liste von Nadals schärfsten Konkurrenten wird von Thiem angeführt. Die österreichische Nummer vier der ATP-Herren, die neben dem Finaleinzug auch in den Jahren davor immer im Semifinale stand, zählt hinter Nadal zum engsten Favoritenkreis. Thiems Vorteil: Er ist erstmals in den Top Vier gesetzt. Auf einen der Top Drei Djokovic, Nadal und Roger Federer würde Österreichs Nummer eins frühestens im Semifinale treffen. Federer kehrt erstmals seit vier Jahren nach Roland Garros zurück. Wenn der 37-jährige Schweizer körperlich durchhält, darf ihm zumindest ein Halbfinale zugetraut werden.

Rafael Nadal und Dominic Thiem nach dem French Open Finale 2018
Reuters/Gonzalo Fuentes
Im Vorjahr behielt Nadal (r.) gegen Thiem im Finale noch die Oberhand

„Nadal ist ohne Zweifel der Topfavorit“, meinte Djokovic vergangenen Sonntag nach der Finalniederlage in Rom. „Aber ich denke, es wird ein gutes Turnier. Dominic Thiem spielt wirklich gutes Tennis. Er kann wirklich jeden schlagen, besonders auf Sand“, erinnerte der Serbe, der Thiem im Madrid-Halbfinale auf dem Weg zum Titel zweimal im Tiebreak niedergerungen hatte. Thiem selbst hatte in Barcelona triumphiert und dabei im Halbfinale Nadal geschlagen. Zudem hat Djokovic Fabio Fognini, den Monte-Carlo-Champion, auf der Rechnung.

Djokovic mit seltener Chance

Djokovic selbst wird ebenso wie Nadal versuchen, die Lücke in der Grand-Slam-Bestenliste weiter zu verkleinern: Federer ist 20-facher Major-Champion, Nadal hat 17, der „Djoker“ 15 dieser Events gewonnen. Und für Djokovic geht es zudem um die Chance, als Inhaber von vier Major-Siegen hintereinander nach Wimbledon zu reisen: Gewinnt er zum zweiten Mal nach 2016, dann hätte er alle vier Grand-Slam-Titel gleichzeitig inne. Auch Federer hat das im Westen der Seine-Stadt gelegene Turnier bisher „nur“ einmal (2009) gewonnen.

Die „big three“ schrieben im Vorfeld einmal mehr die Schlagzeilen, Thiem ist von den Spielergenerationen danach der schärfste Konkurrent. Aus dem erweiterten Kreis der Herausforderer sind der Grieche Stefanos Tsitsipas, Deutschlands zuletzt nicht in Topform agierende Nummer eins Alexander Zverev oder auch der russische Barcelona-Finalist Daniil Medwedew zu erwähnen. Auch die arrivierten Stan Wawrinka (SUI), Kei Nishikori (JPN) und Juan Martin Del Potro (ARG) könnten für Überraschungen sorgen.

Baustelle Centre-Court

Jedenfalls werden sich die Stars wieder über einige signifikante Neuerungen in Roland Garros freuen. So wird der neue Court Simonne-Mathieu, der halb im Boden versenkt mitten in einem botanischen Garten liegt, eröffnet. Er fasst 5.000 Zuschauer und ist nach dem Centre-Court und dem Court Suzanne Lenglen der drittgrößte der Anlage. Völlig neu gestaltet wurde auch der Westen der Anlage mit sieben neuen Plätzen.

Court Simonne-Mathieu in Paris
Reuters/Charles Platiau
Der Court Simonne-Mathieu wird bei den French Open 2019 sportlich eingeweiht

Auf der seit Jahren im Wandel befindlichen Anlage wird die größte Änderung aber erst 2020 kommen: Das überfällige Dach. Während es bei den Australian Open mittlerweile drei, bei den US Open zwei und auch in Wimbledon ab diesem Jahr zwei Dächer gibt, hinkt Paris hinterher. Am Tag nach dem Vorjahresfinale wurde der alte Centre-Court abgerissen. Für das verschiebbare Dach musste eine völlig neue Unterkonstruktion her. Der Court Philipp Chatrier ist dieses Jahr also neu, auch die Spielerbereiche unterhalb.

French Open in Paris

(Frankreich, 20,06 Millionen Euro, Freiluft, Sand)

Erstrundentableau:
Novak Djokovic (SRB/1) Hubert Hurkacz (POL) 6:4 6:2 6:2
Henri Laaksonen (SUI) Pedro Martinez (ESP) 6:1 6:0 7:6 (7/4)
Salvatore Caruso (ITA) Jaume Munar (ESP) 7:5 4:6 6:3 6:3
Gilles Simon (FRA/26) Sergej Stachowski (UKR) 6:3 6:3 6:4
Jan-Lennard Struff (GER) Denis Shapovalov (CAN/20) 7:6 (7/1) 6:3 6:4
Radu Albot (MDA) Tennys Sandgren (USA) 7:6 (7/3) 7:6 (7/1) 3:6 6:1
Lloyd Harris (RSA) Lukas Rosol (CZE) 6:1 4:6 2:6 6:1 6:2
Borna Coric (CRO/13) Aljaz Bedene (SLO) 6:1 6:7 (4/7) 6:4 6:4
Fabio Fognini (ITA/9) Andreas Seppi (ITA) 6:3 6:0 3:6 6:3
Federico Delbonis (ARG) Guillermo Garcia-Lopez (ESP) 6:1 3:6 6:3 6:2
Taylor Fritz (USA) Bernard Tomic (AUS) 6:1 6:4 6:1
Roberto Bautista Agut (ESP/18) Steve Johnson (USA) 6:3 6:4 6:2
Dusan Lajovic (SRB/30) Thiago Monteiro (BRA) 6:3 6:4 6:4
Elliot Benchetrit (FRA) Cameron Norrie (GBR) 6:3 6:0 6:2
Mikael Ymer (SWE) Blaz Rola (SLO) 6:0 6:3 7:6 (7/5)
Alexander Zverev (GER/5) John Millman (AUS) 7:6 (7/4) 6:3 2:6 6:7 (5/7) 6:3
Dominic Thiem (AUT/4) Tommy Paul (USA) 6:4 4:6 7:6 (7/5) 6:2
Alexander Bublik (KAZ) Rudolf Molleker (GER) 7:5 6:7 (4/7) 6:1 7:6 (7/2)
Pablo Cuevas (URU) Maxime Janvier (FRA) 6:4 6:4 6:2
Kyle Edmund (GBR/28) Jeremy Chardy (FRA) 7:6 (7/1) 5:7 6:4 4:6 7:5
Fernando Verdasco (ESP/23) Daniel Evans (GBR) 6:3 6:7 (4/7) 6:3 6:2
Antoine Hoang (FRA) Damir Dzumhur (BIH) 6:4 0:6 7:6 (7/5) 6:3
Adrian Mannarino (FRA) Stefano Travaglia (ITA) 6:7 (5/7) 6:3 3:6 6:2 6:2
Gael Monfils (FRA/14) Taro Daniel (JPN) 6:0 6:4 6:1
Karen Chatschanow (RUS/10) Cedrik-Marcel Stebe (GER) 6:1 6:1 6:4
Gregoire Barrere (FRA) Matthew Ebden (AUS) 6:3 5:7 7:5 6:1
Martin Klizan (SVK) Michail Kukuschkin (KAZ) 3:6 5:7 6:4 6:2 6:3
Lucas Pouille (FRA/22) Simone Bolelli (ITA) 6:3 6:4 7:5
Jordan Thompson (AUS) Alejandro Davidovich (ESP) 6:3 6:2 7:6 (7/3)
Ivo Karlovic (CRO) Feliciano Lopez (ESP) 7:6 (7/4) 7:5 6:7 (7/9) 7:5
Yoshihito Nishioka (JPN) Mackenzie McDonald (USA) 6:7 (7/9) 6:0 4:6 6:2 6:3
Juan Martin del Potro (ARG/8) Nicolas Jarry (CHI) 3:6 6:2 6:1 6:4
Stefanos Tsitsipas (GRE/6) Maximilian Marterer (GER) 6:2 6:2 7:6 (7/4)
Hugo Dellien (BOL) Prajnesh Gunneswaran (IND) 6:1 6:3 6:1
Roberto Carballes Baena (ESP) Alexandre Muller (FRA) 6:4 6:4 6:2
Filip Krajinovic (SRB) Frances Tiafoe (USA/32) 6:2 4:6 6:3 3:6 6:0
Stan Wawrinka (SUI/24) Jozef Kovalik (SVK) 6:1 6:7 (3/7) 6:2 6:3
Cristian Garin (CHI) Reilly Opelka (USA) 7:6 (9/7) 7:5 7:6 (9/7)
Grigor Dimitrow (BUL) Janko Tipsarevic (SRB) 6:3 6:0 3:6 6:7 (4/7) 6:4
Marin Cilic (CRO/11) Thomas Fabbiano (ITA) 6:3 7:5 6:1
Nicolas Mahut (FRA) Marco Cecchinato (ITA/16) 2:6 6:7 (6/8) 6:4 6:2 6:4
Philipp Kohlschreiber (GER) Robin Haase (NED) 6:4 6:4 6:7 (5/7) 6:1
Leonardo Mayer (ARG) Jiri Vesely (CZE) 7:6 (7/3) 6:3 6:0
Diego Schwartzman (ARG/17) Marton Fucsovics (HUN) 6:3 3:6 7:6 (9/7) 2:6 6:2
Matteo Berrettini (ITA/29) Pablo Andujar (ESP) 6:7 (3/7) 6:4 6:4 6:2
Casper Ruud (NOR) Ernests Gulbis (LAT) 6:2 7:6 (7/2) 6:0
Oscar Otte (GER) Malek Jaziri (TUN) 6:3 6:1 4:6 6:0
Roger Federer (SUI/3) Lorenzo Sonego (ITA) 6:2 6:4 6:4
Kei Nishikori (JPN/7) Quentin Halys (FRA) 6:2 6:3 6:4
Jo-Wilfried Tsonga (FRA) Peter Gojowczyk (GER) 7:6 (7/4) 6:1 4:6 6:3
Alexei Popyrin (AUS) Ugo Humbert (FRA) 3:6 6:3 7:6 (12/10) 6:3
Laslo Djere (SRB/31) Albert Ramos-Vinolas (ESP) 6:3 6:2 7:6 (7/2)
Alex De Minaur (AUS/21) Bradley Klahn (USA) 6:1 6:4 6:4
Pablo Carreno Busta (ESP) Joao Sousa (POR) 6:3 6:1 6:2
Benoit Paire (FRA) Marius Copil (ROU) 6:4 6:7 (5/7) 6:0 6:1
Pierre-Hugues Herbert (FRA) Daniil Medwedew (RUS/12) 4:6 4:6 6:3 6:2 7:5
Juan Ignacio Londero (ARG) Nikolos Basilaschwili (GEO/15) 6:4 6:1 6:3
Richard Gasquet (FRA) Mischa Zverev (GER) 6:3 6:4 6:3
Corentin Moutet (FRA) Alexej Watutin (RUS) 6:4 7:6 (8/6) 6:4
Guido Pella (ARG/19) Guido Andreozzi (ARG) 7:6 (7/2) 6:4 1:6 6:1
David Goffin (BEL/27) Ricardas Berankis (LTU) 6:0 6:2 6:2
Miomir Kecmanovic (SRB) Denis Kudla (USA) 6:0 6:7 (7/9) 5:7 6:3 6:4
Yannick Maden (GER) Kimmer Coppejans (BEL) 7:6 (7/0) 7:5 6:3
Rafael Nadal (ESP/2) Yannick Hanfmann (GER) 6:2 6:1 6:3