ÖJV-Präsident prüft Rückabwicklung der Heim-WM 2021

Die für 2021 in Wien anberaumten Judo-Weltmeisterschaften könnten ins Wackeln geraten. Österreichs Verbandspräsident Hans Kutschera bestätigte gegenüber der APA einen diesbezüglichen Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“ vom Donnerstag. Demgemäß habe er dem ÖJV-Präsidium in dieser Woche mitgeteilt, den Versuch einer Rückabwicklung der WM einzuleiten.

Aktuell ist für Kutschera die Austragung „mit einem hohen Risiko behaftet. Ich sehe mich dem ÖJV verpflichtet, auszuloten, in welche Richtungen wir überhaupt blicken können.“ Insgesamt betrage das geplante Budget der Großveranstaltung rund zwölf Millionen Euro. Alleine sechs davon seien als Gebühr an den Weltverband zu leisten, eine Summe, die das Sportministerium per Fördervertrag zugesagt habe. Zwei Millionen davon seien bereits geflossen.

„Schauen, wie das weitergeht“

Der Rücktritt von Sportminister Heinz-Christian Strache habe die Angelegenheit nicht vereinfacht. „Wenn der Kopf des Sportministeriums, der die strategischen Vorgaben macht, geht, muss man schauen, wie das weitergeht“, meinte Kutschera. Straches Abgang sei „der Letztauslöser“ für die nun eingeleiteten Schritte.

Rund zwei der weiteren sechs Millionen Euro des WM-Budgets hätten von der Stadt Wien kommen sollen, dort lege man sich derzeit aber quer. „Wir versuchen, das mit Sponsoren aufzustellen“, erklärte Kutschera, der nun das Gespräch mit dem Weltverband und dessen Präsidenten Markus Vizer suchen und dann über das weitere Vorgehen entscheiden will.