WM-Herausforderer Sebastian Vettel landete im zweiten Freien Training mit bereits deutlichem Rückstand von 0,763 Sekunden auf dem dritten Platz. Der Monegasse Charles Leclerc kam im zweiten Ferrari auf seiner Heimstrecke nicht über Platz zehn mit über 1,2 Sekunden Rückstand auf Hamilton hinaus.
Der fünffache Weltmeister aus Großbritannien bestimmte beide Einheiten, nachdem er tags zuvor seine Medientermine wegen des Todes von Niki Lauda abgesagt hatte. Er und auch Bottas fuhren mit einer Widmung an den Österreicher, der am Montag im Alter von 70 Jahren gestorben war, auf ihren Autos. Vettel trug einen Helm im Lauda-Design.
„Danke Niki“
Die beiden Autos des deutschen Werksteams trugen zu Ehren Laudas den Schriftzug „Danke Niki“ sowie dessen Unterschrift auf der Fahrzeugnase. Zudem war einer der Sterne auf der Motorabdeckung rot – in Anlehnung an die berühmte rote Kappe des am Montag verstorbenen Österreichers.
Hamilton ließ sich im Training weder durch ein Auflaufen auf den Ferrari von Lokalmatador Leclerc noch einen späteren Ausritt in den gepflasterten Notausgang der Sainte-Devote-Kurve aus der Ruhe bringen.
Während sich Teamkollege Bottas knapp hinter Hamilton hielt, lag Vettel als Dritter schon fast unglaubliche acht Zehntelsekunden zurück. Und das, obwohl Monaco mit 3,337 Kilometern die kürzeste Strecke des Jahres ist. Dahinter überraschte Pierre Gasly im Red Bull als Vierter, noch mehr aber der Thailänder Alex Albon als Fünfter im Toro Rosso.
Hamilton fährt in Monaco für Lauda
Drei Tage nach dem Tod Niki Laudas versucht man, in Monaco zurück zur Normalität zu finden.
Verstappen mit Problemen
Max Verstappen, am Vormittag noch Zweitschnellster hinter Hamilton, stand am Nachmittag mit mehreren technischen Problemen am RB15 lange an der Box und wurde am Ende nur Sechster. Der miserablen Monaco-Bilanz des niederländischen WM-Dritten droht eine Verlängerung. Im Vorjahr hatte Red Bull im Fürstentum noch dominiert, das Rennen durch den nunmehrigen Renault-Pilot Daniel Ricciardo souverän gewonnen.
Red Bull fuhr zwar zuletzt in Montmelo bei Barcelona auf Augenhöhe mit Ferrari, nach der Umstellung auf neue Frontflügel und neue Reifentypen hat sich der Abstand zu Mercedes insgesamt aber ganz offensichtlich vergrößert. Die Silberpfeile scheinen also auch in Monaco klare Favoriten zu sein. WM-Leader Hamilton hat drei der bisher fünf Saisonrennen gewonnen, Bottas zwei. Ein sechster Doppelerfolg in Folge wäre Rekord. Einzig eine Geldstrafe für eine Geschwindigkeitsübertretung in der Boxengasse fiel bei Hamilton am Donnerstag negativ auf.
Vor dem sechsten WM-Lauf führt Hamilton die WM-Wertung mit sieben Punkten Vorsprung vor Bottas an. Das Mercedes-Duo fuhr in den bisherigen Saisonrennen jeweils die ersten beiden Plätze ein. Max Verstappen von Red Bull ist Dritter mit 46 Punkten weniger als Hamilton. Vettel fehlen bereits 48 Zähler auf den Briten.