Jubel der finnischen Eishockeyspieler
Reuters/David W Cerny
Eishockey-WM

Finnland und Kanada kämpfen um Titel

Finnland und Kanada stehen im Finale der Eishockey-WM in der Slowakei. Der zweifache Weltmeister (1995 und 2011) Finnland feierte am Samstag einen 1:0-Sieg gegen Russland, das zuvor alle seine acht Partien im Turnierverlauf gewonnen hatte. Gegner im Finale am Sonntag (20.15 Uhr, live ORF Sport+) ist Kanada, das Tschechien 5:1 abfertigte.

In Bratislava erzielte Kapitän Marko Anttila (51.) das Goldtor für die Finnen. Die 9.085 Zuschauer in der Ondrej Nepela Arena sahen von Beginn weg eine sehr attraktive und intensive Partie, die nur mit Toren geizte. Erst Anttila, der bereits im Viertelfinale gegen Titelverteidiger Schweden 89 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit den 4:4-Ausgleich erzielt und damit den Overtime-Erfolg ermöglicht hatte, brach den Bann mit seinem Treffer in der 51. Minute.

Die Russen drängten danach auf den Ausgleich und nahmen ihren Goalie knapp zwei Minuten vor dem Ende vom Eis, um mit sechs Stürmern die Verlängerung zu erzwingen. Doch Tormann Kevin Lankinen war vom russischen Superstarensemble um Alexander Owetschkin, Nikita Kutscherow, Jewgeni Malkin und Ilja Kowaltschuk nicht zu bezwingen.

Tor für Finnland (51. Minute)

Der finnische Kapitän Marko Anttila erzielt das entscheidende Tor im ersten Halbfinale.

„Zweitklassiger“ Tormann entnervt Stars

Der 24-Jährige vom zweitklassigen nordamerikanischen Profiteam der Rockford IceHogs aus der AHL wehrte sämtliche 32 Schüsse auf sein Gehäuse ab und war damit neben Anttila der Matchwinner für Finnland, das seinen zweiten und bisher letzten WM-Titel vor acht Jahren – auch damals unter der Leitung von Trainer Jukka Jalonen – in der Slowakei gewann. Die russischen Topstars um Owetschkin und Malkin hatten bisher jedes Spiel im Turnier gewonnen, müssen aber weiter auf den ersten WM-Titel seit 2014 warten. Nach dem Viertelfinal-Aus im vergangenen Jahr war die „Sbornaja“ im Gegensatz zu den Finnen diesmal wieder mit zahlreichen Starspielern angetreten.

Torjubel des Finnen Marko Anttila im Semifinalspiel gegen Russland
Reuters/Vasily Fedosenko
Der entscheidende Moment, als Finnlands Kapitän Marko Anttila den Puck im russischen Tor unterbrachte

Im Abendspiel zeigten dann die Kanadier Tschechien die Grenzen auf. Mark Stone (6.), Darnell Nurse (21.), Pierre-Luc Dubois (26.), Kyle Turris (47.) sowie Thomas Chabot (54.) trafen für die Auswahl von Teamchef Bill Peters. Tomas Zohorna gelang in der 54. Minute nur noch Ergebniskorrektur. Mit einem Finalsieg am Sonntag über Finnland könnte Kanada mit dem 27. WM-Titel zu Rekordweltmeister Russland aufschließen. Zuletzt holten sich die „Ahornblätter“ 2016 bei der WM in Russland den Titel.

Kanada hat 50. WM-Medaille bereits sicher

Die Kanadier haben ihre bereits 50. Medaille sicher und damit ihren WM-Rekord weiter ausgebaut. Vegas-Golden-Knights-Stürmer Mark Stone (6.) stellte mit seinem bereits achten WM-Tor die Weichen auf Sieg für den 26-fachen Champion, der mit einem Finaltriumph mit Rekordchampion Russland gleichziehen könnte. Die Vorentscheidung fiel dann im Mitteldrittel, als Verteidiger Darnell Nurse (21.) von den Edmonton Oilers nur zehn Sekunden nach Wiederbeginn das 2:0 besorgte und nicht einmal fünf Minuten später Center Pierre-Luc Dubois (26.) von den Columbus Blue Jackets auf 3:0 erhöhte.

Danach war der Arbeitstag von Tschechiens Goalie Patrik Bartosak vorzeitig zu Ende, er wurde durch Pavel Francouz ersetzt. Kapitän Kyle Turris (47.) von den Nashville Predators und Thomas Chabot (54.) von den Ottawa Senators brachten die „Ahornblätter“ dann kurzzeitig sogar mit 5:0 in Front, ehe Tomas Zohorna (54.) der hochverdiente Ehrentreffer glückte.

Kanada war zuletzt 2016 Weltmeister. Damals gewannen die „Canucks“ im Finale 2:0 gegen Finnland. Sie haben übrigens alle ihre bisherigen drei WM-Endspiele gegen die Finnen gewonnen und sind auch am Sonntag Favorit.

Eishockey-WM, Semifinale

Samstag:

Russland – Finnland 0:1

(0:0 0:0 0:1)

Bratislava, Ondrej Nepela Arena, 9.085 Zuschauer

Tor: Anttila (51.)

Strafminuten: 6 bzw. 4

Kanada – Tschechien 5:1

(1:0 2:0 2:1)

Bratislava, Ondrej Nepela Arena, 9.085 Zuschauer

Tore: Stone (6.), Nurse (21.), Dubois (26.), Turris (47.), Chabot (54.) bzw. Zohorna (54.)

Strafminuten: 12 bzw. 6