Mario Leitgeb (WAC) und Ivan Ljubic (Sturm)
GEPA/Daniel Götzhaber
Bundesliga

WAC sichert sich Europa-League-Platz

Der RZ Pellets WAC hat in der tipico-Bundesliga den zweiten Matchball verwertet und sich dadurch das Fixticket für die Gruppenphase der UEFA Europa League gesichert. Die Kärntner bezwangen Puntigamer Sturm Graz am Sonntag in der zehnten und letzten Runde der Meistergruppe nach 0:1-Rückstand noch mit 2:1 und gingen damit als Dritter über die Ziellinie. Die Grazer müssen als Fünfter weiter um einen internationalen Startplatz bangen.

Gegen die Austria hatten die Wolfsberger vergangene Woche beim 0:2 in Wien die erste Chance ausgelassen. Nun durften sie dank eines Eigentores von Lukas Spendlhofer (78.) und des späten Treffers von Sekou Koita (91.) im zweiten Anlauf jubeln. Nicht nur wegen der sechs fixen Gruppenspiele im Herbst, sondern auch wegen der besten Bundesliga-Platzierung eines Kärntner Clubs überhaupt. Der Heimsieg war verdient, da die Wolfsberger den schnellen Rückstand durch einen Treffer von Michael Lema (11.) wegsteckten und nach der Pause klar tonangebend waren.

Die Grazer treten nun im Europacup-Play-off der Liga am Donnerstag (auswärts) und Sonntag (heim) gegen den Sieger des Qualigruppenduells Rapid gegen Mattersburg, das am Dienstag über die Bühne geht, an. Der Gewinner steigt bereits in der zweiten Qualirunde zur Europa League ins internationale Geschehen ein.

Jubel der Wolfsberger
GEPA/David Rodriguez
Die WAC-Spieler feierten nach dem Match mit „Europa, wir kommen“-Leiberln

Partie mit viel Risiko auf beiden Seiten

Beide Trainer nahmen gegenüber der Vorwoche keine personellen Änderungen vor. Von Beginn an entwickelte sich aufgrund der Ausgangssituation eine Partie, in der beide Teams viel Risiko eingingen und mit offenem Visier agierten. Kopfbälle von Lukas Spendlhofer (4., 5.) hätten beinahe für einen Sturm-Start nach Maß gesorgt. Auf der anderen Seite konnte Gideon Mensah bei einem Schuss von Lukas Schmitz vor der Linie klären (8.).

Entscheidung im Kampf um Europacup-Plätze

Der WAC, die Austria und Sturm Graz haben sich in der letzten Runde der Bundesliga die Plätze drei bis fünf ausgemacht.

Drei Minuten später zappelte der Ball bereits im Netz. Nach idealem Zuspiel von Otar Kiteishvili traf Lema mit links ins lange Eck. Die Antwort des WAC wäre beinahe gefolgt, Jörg Siebenhandl hielt aber einen zu zentralen Kopfball von Kevin Friesenbichler(15.). Sturm hätte genauso nachlegen können, Markus Pink (19., 27.) ließ zwei Chancen ungenützt.

Nach der Pause war etwas mehr Hektik in der Partie, die Grazer setzten vor allem auf eine gesicherte Defensive, die Wolfsberger liefen vehement an. Da Juan Dominguez (57.) die Chance auf die Vorentscheidung ausließ, blieb es spannend. Beim WAC war vor allem Koita herausragend, bei seinem Weitschuss (63.) fehlte nicht viel, zudem konnte ihn Mensah gerade noch am Abschluss hindern (77.).

Heber von Koita bringt den Sieg

Eine Minute später schloss Michael Liendl nach Hereingabe von Marcel Ritzmaier ab, Spendlhofer lenkte den Ball beim Klärungsversuch ins eigene Tor ab. In der Nachspielzeit belohnte sich auch noch Koita für eine starke Leistung, er bezwang Siebenhandl mit einem Heber. Der WAC verabschiedete sich damit siegreich in die Sommerpause. Für Sturm geht es nach der dritten Niederlage en suite hingegen noch in die „Verlängerung“.

Stimmen zum Spiel:

Christian Ilzer (WAC-Trainer): „Ich bin so richtig in Feierlaune, es war ein unfassbarer Tag für den WAC. Dass diese Saison so ein Ende nimmt, hat gepasst zu unseren Leistungen. Es war ein perfekter Abschied und Abschluss dieser Saison. Erste Halbzeit haben wir uns schwergetan, zur Pause haben wir ein paar Korrekturen gemacht und in der zweiten Hälfte dann fantastisch gespielt. Zweite Hälfte haben wir mit einer besseren Staffelung gespielt, sind immer mehr zu Torchancen gekommen, da ist Sturm nicht mehr aus der eigenen Hälfte gekommen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis wir den Sieg einfahren.“

Roman Mählich (Sturm-Graz-Trainer): „Wir haben verloren, weil wir uns dummerweise in der 75. Minute nach einem Ballverlust in der gegnerischen Hälfte auskontern lassen haben. Wir hatten unser Ergebnis, haben es aber leider nicht drübergebracht. Am Ende haben wir dann noch das zweite Gegentor draufbekommen. Es ist schade, wir haben eine Riesenchance liegen lassen. Natürlich ist die Enttäuschung da, aber es hilft nichts. Wir müssen uns sammeln, dann vorbereiten auf den kommenden Gegner am Donnerstag und Sonntag. Wir sind schon noch im Rennen um einen internationalen Startplatz. Gegen wen wir spielen, ist mir komplett egal, es wird so und so schwierig, aber wir haben gute Chancen, es gut zu überstehen.“

Meistergruppe, zehnte Runde

Sonntag:

WAC – Sturm Graz 2:1 (0:1)

Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 6.377 Zuschauer, SR Jäger

Torfolge:
0:1 Lema (11.)
1:1 Spendlhofer (78./Eigentor)
2:1 Koita (91.)

WAC: Kofler – Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz – Wernitznig (73./Schmid), M. Leitgeb, Liendl, Ritzmaier (86./Gölles) – Friesenbichler (89./Gschweidl), Koita

Sturm: Siebenhandl – F. Koch, Spendlhofer, Maresic, Mensah – Dominguez (86./Grozurek) – Hierländer, Ljubic, Kiteishvili, Lema (79./Jantscher) – Pink (66./Jakupovic)

Gelbe Karten: Liendl, Ritzmaier, Koita bzw. Lema, Maresic, Siebenhandl

Die Besten: Liendl, Koita, Ritzmaier bzw. Kiteishvili, Lema, Dominguez