Jubel der Wattens-Spieler mit Fans
GEPA/Philipp Brem
2. Liga

Wattens steigt in Bundesliga auf

WSG Swarovski Wattens hat am Samstag den Aufstieg in die tipico-Bundesliga fixiert. Die Tiroler gewannen am 30. und letzten Spieltag der Hpybet 2. Liga beim SV Horn mit 3:1 (2:1) und kehren als eigenständiger Club erstmals seit 48 Jahren ins Oberhaus zurück. Für die SV Guntamatic Ried war am Ende ein 3:1-Heimsieg gegen die Juniors OÖ zu wenig.

Michael Svoboda (6., 24.) schnürte beim Vorletzten Horn in der ersten Hälfte einen Doppelpack, ehe Miroslav Milosevic (38.) die Partie noch einmal spannend machte. Kelvin Yeboah besorgte schließlich den von den Tirolern vielumjubelten Endstand (78.). Bei einem Wattens-Remis wäre Ried nach dem 3:1 zu Hause gegen die Juniors OÖ aufgrund der besseren Tordifferenz aufgestiegen, so haben die Innviertler am Ende zwei Zähler Rückstand auf den neuen Zweitliga-Meister aus Tirol.

Die Wattener waren von 1968 bis 1971 erstmals erstklassig gewesen. Sie waren damit für kurze Zeit Teil der Nationalliga, die vor der Bundesliga bestanden hatte. Die österreichische Bundesliga wurde 1974 gegründet. Nach dem Abstieg Wacker Innsbrucks bleibt das Bundesland Tirol im Oberhaus nun weiterhin vertreten.

Wattens steigt in Bundesliga auf

Wattens holt sich den Meistertitel in der 2. Fußballliga. Die Tiroler kehren damit erstmals nach 48 Jahren wieder ins Oberhaus zurück.

Wohl kein Absteiger

In der letzten Runde räumte Austria Lustenau letzte Zweifel aus, wem der dritte Tabellenplatz gehört. Die „Ländle“-Truppe fertigte die Wacker Amateure mit 7:1 ab, während Kapfenberg bei Amstetten mit 0:3 unterlag. Liefering und Austria Klagenfurt trennten sich 1:1, der FAC besiegte Wiener Neustadt mit 2:1. Lafnitz unterlag Blau-Weiß Linz daheim mit 1:3, Vorwärts Steyr verlor gegen die Young Violets 2:3.

Absteiger wird es in der zweiten Liga wahrscheinlich keinen geben. Wiener Neustadt ist vorerst lizenzlos, durch Innsbrucks Abstieg aus der ersten Liga müssen die Wacker Amateure zurück in die Regionalliga. Aus der Regionalliga Ost gibt es keinen Aufsteiger. Als künftige Zweitligisten stehen bereits der GAK und der FC Dornbirn fest. Vorwärts Steyr, das die zweite Liga auf dem 16. Platz beendete, und der Vorletzte Horn dürfen aller Voraussicht nach oben bleiben.

Gleiches Drehbuch

Die Spiele der beiden Aufstiegskandidaten liefen gewissermaßen nach dem gleichen Drehbuch ab. Fast zeitgleich gingen Wattens und Ried in Führung. Michael Svoboda (6.) köpfelte nach einer Freistoßflanke von Benjamin Pranter aus kurzer Distanz zum 1:0 für die Wattener ein, in Ried brachte Ante Bajic (7.) seine Mannschaft in Front. Auch im weiteren Verlauf hatten die Favoriten klare Vorteile.

Nach einem Eckball traf Svoboda (24.) dann erneut per Kopf – die Situation ähnelte dem 1:0 frappant. In der 27. Minute hatte sich auch die SV Ried einen Zweitorevorsprung herausgeschossen, da Julian Wießmeier überlegt vollendete. Der Deutsche vergab kurz darauf zwei Chancen auf das dritte Tor.

Torjubel Wattens mit dem Torschuetzen zum 0:1 Michael Svoboda (WSG Swarovski Wattens)
APA/EXPA/Thomas Haumer
Michael Svoboda (l.) schnürte beim Wattener Meisterstück einen Doppelpack

In Horn war Wattens plötzlich mit stärkerer Gegenwehr konfrontiert. Noch vor der Pause sorgte Milosevic (38.) für den Anschlusstreffer der Niederösterreicher. In Ried stellte nach der Halbzeit Marko Raguz (58.) auf 1:2 aus Sicht der Juniors. Auch dort machte der Gegner auf einmal mehr Druck. Bald verbreitete sich im Stadion der Rieder aber die ernüchternde Nachricht, dass Wattens durch Yeboah (78.) auf 3:1 erhöht hatte. Den Endstand in Ried fixierte der eingewechselte Darijo Pecirep in der 91. Minute.

Am Schluss half auch Ex-ÖFB-Teamspieler Andreas Dober für wenige Minuten mit, den Meistertitel der Wattener zu fixieren. Der 33-Jährige wird in der kommenden Saison aber nicht mehr in der Bundesliga auflaufen. Er erklärte nach dem Spiel seine aktive Karriere für beendet. Auf Wattens-Manager Stefan Köck kommen jedenfalls spannende Tage und Wochen zu, eine schlagkräftige Truppe für die Bundesliga zusammenzustellen.

Stimmen zum Aufstieg:

Thomas Silberberger (Trainer Wattens): „Das ist ein Feeling, unbeschreiblich. Schlecht gehen kann es einem da nicht. Es war dann schon sehr nervenaufreibend. Weil die Wahrheit ist: Da, wo wir das 2:1 kriegen, müssen wir schon 3:0 oder 4:0 vorne sein. Da waren wir dann zu verhalten, und so kann immer was passieren. Hoch verdient da gewonnen, und hoch verdient die Meisterschaft gewonnen.“

Diana Langes-Swarovski (Clubpräsidentin Wattens): „Mir geht es innerlich genauso, wie es äußerlich ausschaut. Ich bin so happy, dass wir das heute geschafft haben. Es ist ein Traum wahr geworden, den wir uns niemals hätten vorstellen können so schnell. Dank unserer sportlichen Leitung, unserer Megamannschaft und allen drumherum, die da mitgewirkt haben, haben wir das heute geschafft.“

Hpybet 2. Liga, 30. und letzte Runde

Samstag:

Horn – Wattens 1:3 (1:2)

Tore: Milosevic (38.) bzw. Svoboda (6., 24.), Yeboah (78.)

Ried – Juniors OÖ 3:1 (2:0)

Tore: Bajic (6.), Wießmeier (27.), Pecirep (90.+1) bzw. Raguz (57.)

Lustenau – Wacker Amateure 7:1 (5:0)

Tore: Barros (2.), Tiefenbach (9.) Ronivaldo (13., 24., 42.), Ranacher (63.), Barbosa (69./Elfmeter) bzw. O. Yilmaz (79.)

Amstetten – Kapfenberg 3:0 (2:0)

Tore: Peham (15.), Gallhuber (45.+1), Uhlig (78./Elfmeter)

Gelb-Rot: Rosenberger (77./K.)

FAC – Wr. Neustadt 2:1 (1:0)

Tore: Markoutz (44.), B. Yilmaz (73.) bzw. Cheukoua (59.)

Liefering – Austria Klagenfurt 1:1 (1:1)

Tore: Schmidt (6.) bzw. Pichler (39.)

Lafnitz – Blau Weiß Linz 1:3 (1:2)

Tore: Tieber (18.) bzw. Dombaxi (5.), Tursch (31.), Fröschl (90.+2)

Vorwärts Steyr – Young Violets 2:3 (1:2)

Tore: Lichtenberger (45.), Martinovic (58.) bzw. Yateke (9., 25.), Sarkaria (81.)

Tabelle, Endstand