Roman Maehlich (Sturm)
GEPA/Hans Oberlaender
Bundesliga

Sturm trennt sich von Mählich

Roman Mählich ist nicht mehr Trainer von Sturm Graz. Wie der tipico-Bundesligist am Mittwochnachmittag bekanntgab, wurde die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Sturm-Profi beendet. Mählichs Vertrag bei Sturm wäre bis Sommer 2020 gelaufen. Sturm wird in den kommenden Tagen einen neuen Cheftrainer präsentieren, hieß es in einer Mitteilung des Vereins.

Der 47-jährige Mählich hatte das Amt als Chefcoach der Steirer seit November inne, nachdem sich Sturm von Heiko Vogel getrennt hatte, und schaffte mit dem Team den Sprung in die Qualifikation zur Europa League. Die Grazer schafften im Play-off gegen Rapid zwar den Einzug in den Europacup, die Auftritte der Mannschaft sorgten aber im Lager der Fans für rege Kritik.

„So schwierig diese Entscheidung in dieser Situation war, sind wir dem Vorschlag der Geschäftsführung gefolgt und zum Entschluss gekommen, die Zusammenarbeit mit Roman Mählich vorzeitig zu beenden und auf dieser Position neue Wege zu gehen“, wurde Clubpräsident Christian Jauk in einer Mitteilung zitiert. Er dankte Mählich, der in insgesamt 20 Partien acht Siege, drei Unentschieden und neun Niederlagen verbuchte, „für seinen vollen Einsatz in den vergangenen Monaten“.

Mählich nicht mehr Sturm-Trainer

Sturm Graz hat kürzlich den Einzug in die Europa-League-Qualifikation geschafft. Dennoch trennte sich der Verein von Trainer Roman Mählich.

Zu abwartende Spielweise als Vorwurf

Der Ex-Teamspieler startete als ehemaliger Publikumsliebling mit viel Kredit. Mählich sollte das damals auf Platz sieben liegende Team wieder dorthin bringt, „wo wir uns das wünschen“. Tatsächlich schaffte Sturm den Einzug in die Meistergruppe. Dort kassierte Sturm aber in fünf Heimauftritten ebenso viele Niederlagen. Als Fünfter ging es ins Europacup-Play-off gegen Rapid. Nach einem 2:1 in Wien reichte ein erzittertes 0:1 in Graz für den Sprung ins internationale Geschäft.

Die Auftritte der Mannschaft entsprachen aber nicht den Erwartungen. Mählich wurde eine zu abwartend angelegte Spielweise vorgeworfen. Der Coach hielt dagegen, dass er mit den verfügbaren Spielern so arbeite, wie er sich den meisten Erfolg erhoffe. „Die Erwartung bei Sturm ist eine Topleistung und Topergebnisse. Wenn die Erwartungen nicht erfüllt werden, geraten alle unter Beschuss“, sagte Mählich.

Trainer Roman Mählich und Sturm-Sportdirektor Günter Kreissl
GEPA/Christian Walgram
Nach etwas mehr als einem halben Jahr gehen Roman Mählich und Sportdirektor Günter Kreissl getrennte Wege

Heimmisere als Trennungsgrund

Hauptgrund für die Trennung war laut Günter Kreissl die Heimmisere. „Der Trend und die Performance in der Meisterrunde sowie die Heimniederlagenserie sind die sportlichen Gründe für diesen Schritt“, meinte der Sportdirektor. Insgesamt gelte es im Verein, nach einer unzufrieden verlaufenen Saison selbstkritisch zu sein. Im Zuge der Analyse sei klar geworden, dass es auf der Position des Trainers eine Veränderung brauche. „Auch um mit frischem Schwung und möglichst unbelastet in die Spielzeit 19/20 starten zu können“, sagte Kreissl.

Mählichs Vorgänger Vogel musste nach zehn Monaten im Amt gehen. Der für den zum ÖFB gegangenen Franco Foda geholte Deutsche fuhr zwar den umjubelten Cupsieg 2018 ein und beendete die Saison 2017/18 auf Rang zwei hinter Salzburg, nach einem personellen Aderlass im vergangenen Sommer war der Herbst aber durchwachsen. Jauk gab zuletzt zu, dass Fehler passiert seien. „Diese muss man korrigieren und die Dinge dort hinbringen, wo sie hingehören.“