Andreas Gstoettner
GEPA/Philipp Brem
Bogenschießen

WM als erste Chance auf Ticket für Tokio

Gut ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Tokio rücken Österreichs Elitebogenschützen wieder mehr in den Fokus. Hielt in Rio de Janeiro 2016 nur Laurence Baldauff die rot-weiß-roten Fahnen hoch, wollen u. a. Andreas Gstöttner und Elisabeth Straka bei der ab Montag in Hertogenbosch beginnenden WM die erste Chance auf einen Quotenplatz nutzen.

Für die Spiele in Japan ist für Verbände ohne Team-Startplatz nur ein Einzel-Startplatz je Geschlecht zu holen. Diese für Österreichs Athleten wahrscheinliche Variante eröffnet ihnen mit WM und Europaspielen von 21. bis 30. Juni in Minsk vorerst zwei Qualifikationsmöglichkeiten. Eine dritte folgt bei den Europameisterschaften im Mai 2020 in Antalya.

Gstöttner hat sich im olympischen Recurve 2018 sozusagen in Position gebracht. Im Vorjahr wurde er bei EM und Weltcup Neunter, sein WM-Ziel ist ein Tokio-Quotenplatz. „Man muss ins Viertelfinale kommen. Wenn man Glück hat, reicht das Achtelfinale“, sagte Gstöttner der APA. „Da vor dem Einzel die Mannschaft und das Mixed stattfinden, werden dadurch sozusagen einige Quotenplätze frei.“

Größte Chance im Mixed-Bewerb

Im Einzel hält es Gstöttner für schwieriger als vor vier Jahren, ein Olympiaticket zu ergattern. „Aber im Mixed sind wir gut aufgestellt. Da ist die größte Chance, dass wir es schaffen.“ Sollte es nicht klappen, gäbe es eben bei den Europaspielen gleich die nächste Möglichkeit auf Tickets für Tokio – je eines in Einzel und im Mixed. Wenn viele europäische Teams schon in Hertogenbosch die Olympiafahrkarte lösen, ist die Chance für das österreichische Duo größer.

Elisabeth Straka und Andreas Gstoettner (AUT)
GEPA/Christian Walgram
Elisabeth Straka und Andreas Gstöttner sind die Aushängeschilder des rot-weiß-roten Bogensports

In diesem ist Straka sozusagen die „Junior-Partnerin“. „Ich habe, glaube ich, eine gute Grundtechnik“, erklärte die WM-Debütantin der APA, wie sie es in nicht einmal vier Jahren von null zur besten Bogenschützin des Landes geschafft hat. „Ich habe manchmal gar nicht auf lange Distanzen geschossen, sondern nur auf die Technik geschaut. Das hat mir ein bisschen einen Vorteil verschafft.“

Neun Athleten in Hertogenbosch dabei

Je drei Damen und Herren vertreten Österreich bei der WM – sowie drei Herren im nicht olympischen Compound –, der beste Herr und die beste Dame der Qualifikation vertreten ihr Land im Mixed. Bei normalem Verlauf ist davon auszugehen, dass das Gstöttner und Straka sind. Um optimal auf die heuer früh angesetzten Welttitelkämpfe vorbereitet zu sein, hatte Indoor-Staatsmeister Gstöttner die internationale Hallensaison ausgelassen.

Sein Trainingspensum beträgt 1.500 Pfeile bzw. 31,5 gezogene Tonnen, sechs Kraft- und drei Kickbox-Einheiten pro Woche. Rio-Olympiateilnehmerin Baldauff hat sich übrigens vor einem Jahr entschlossen, wieder für ihr Heimatland Luxemberg anzutreten und musste daher die vergangenen zwölf Monate „stehen“.

ÖBSV-Team WM Hertogenbosch

  • Recurve Damen: Nina Riess, Elisabeth Straka, Martina Wöll
  • Recurve Herren: Andreas Gstöttner, David Macher, Julian Schweighofer
  • Compound Herren: Michael Matzner, Nico Wiener, Wolfgang Wiener