Während einer Spielunterbrechung wird der Tennisplatz mit einer Regenplane abgedeckt
Reuters/Benoit Tessier
French Open

Regen stoppt Thiem gegen Djokovic

Das zweite French-Open-Halbfinale zwischen Dominic Thiem und dem Weltranglistenersten Novak Djokvic aus Serbien ist wegen Regens zunächst zweimal unterbrochen und dann auf Samstag vertagt worden. Das teilten die Organisatoren des Grand-Slam-Tennisturniers in Paris am frühen Freitagabend mit.

Thiem geht mit einer 6:2 3:6 3:1-Führung in die für 12.00 Uhr (live in ORF eins und im Livestream) angesetzte Fortsetzung. Das könnte ein gewisser Startvorteil im Finale für den nunmehr zwölffachen French-Open-Finalisten Rafael Nadal sein. Der Weltranglistenzweite aus Mallorca war zuvor mit einem 6:3 6:4 6:2 über den Schweizer Roger Federer bei stürmischen Bedingungen ins Endspiel eingezogen.

Dabei begann das neunte Duell zwischen Thiem und Djokovic ganz nach Maß für Österreichs Nummer eins: Djokovic kämpfte bei seinem allerersten Aufschlaggame mit bzw. gegen den Wind, brachte sein Service aber gleich einmal zu null durch. Immer wieder musste der 32-jährige Djokovic seine Aufwurfbewegung unterbrechen und schien schon bald völlig entnervt.

Mit eigenem Service zum Satzgewinn

Souverän holt sich Thiem den ersten Satz.

Thiem im ersten Satz souverän

Aber auch Thiem ließ bei seinem ersten Aufschlaggame nur einen Punkt von Djokovic zu. Und gleich darauf nahm Thiem dem Weltranglistenersten zum ersten Mal das Service zur 2:1-Führung ab. Der Serbe kämpfte weiterhin gegen Wind und Wetter, spielte extrem fehlerhaft und musste auch seinen Aufschlag zum 2:5 abgeben. Ohne einen weiteren Punkt zuzulassen, servierte der 25-jährige Niederösterreicher nach nur 27 Minuten aus. Djokovic hatte nur einen Winner und acht unerzwungene Fehler zu Buche stehen, bei Thiem sah diese Bilanz mit 6:3 deutlich besser aus.

Djokovic holte gar den Supervisor und fragte nach, ob es denn keine Windregeln gäbe. Die Bedingungen hatten sich allerdings gegenüber dem ersten trotz allem hochklassigen Halbfinale nicht verschlechtert.

Tennisspieler Novak Djokovic
APA/AFP/Thomas Samson
Djokovic hatte mit den Wind- und Wetterbedingungen keine Freude

Djokovic findet ins Match

Auch im zweiten Satz kam Thiem gleich im dritten Game zu Breakchancen, konnte sie dieses Mal aber nicht nutzen. Nach einer zehnminütigen Regenpause beim Stand von 3:2 für Djokovic brachte Thiem sein Service mit Mühe zum 3:3 durch. Doch der 32-Jährige fand sich schön langsam mit den Bedingungen zurecht und kam mit seiner ersten Breakchance im Spiel zur 5:3-Führung im zweiten Satz und servierte dann routiniert zum 6:3 aus.

Thiem ließ sich allerdings die Schneid nicht abkaufen und startete mit einem Zu-null-Game in den dritten Satz. Dem Publikum wurden zum Teil spektakuläre Ballwechsel geboten. Erneut konnte Thiem sich Breakchancen erarbeiten – mit dem dritten holte er sich die 3:1-Führung, ehe erneut Regen und Wind zum Spielverderber wurden und das Match nach einer 45-minütigen Unterbrechung auf Samstag verschoben werden musste.

Punkt für Thiem: Rallye endet mit Stoppball

Dominic Thiem macht in einer aufsehenerregenden Rallye den Punkt durch einen Stoppball.

„Break im dritten Satz. Ich gehe mit einem kleinen Vorteil ins Match“, meinte Thiem zu seiner 3:1-Führung. „Ich habe noch nie bei so viel Wind gespielt. Mit dem Abbruch müssen beide Spieler leben“, sagte Thiem.

Nadal im Finale

Titelverteidiger Rafael Nadal erreichte als erster Spieler das Finale. Der 33-jährige Spanier setzte sich in einer hochklassigen Partie gegen den Schweizer Altstar Roger Federer mit 6:3 6:4 6:2 durch. Im Head-to-Head zwischen Nadal und dem 20-fachen Major-Sieger Federer hat der Mallorquiner nun auf 24:15 gestellt. Im sechsten Duell in Roland Garros hat Nadal ebenso oft gegen den 37-jährigen Eidgenossen gewonnen.

Zwölfter Streich von Nadal

Der Titelverteidiger besiegte Roger Federer im Duell der Altstars glatt in drei Sätzen und steht damit in seinem zwölften Paris-Finale.

Es bleibt dabei: Nur zwei Spieler – Robin Söderling 2009 und Djokovic 2015 – haben Nadal bisher bei den French Open bezwungen. Demgegenüber stehen nun 92 Siege des Mallorquiners, der seine Ausnahmestellung auf dem Pariser Sand auch gegen Federer eindrücklich bewies. Im sechsten Duell in Roland Garros verlor der Schweizer zum sechsten Mal gegen Nadal. Im 39. Vergleich der beiden Topstars feierte der Spanier nach 2:25 Stunden Spielzeit den 24. Sieg.

„Ich kann das akzeptieren“

Roger Federer nahm sein Ausscheiden anscheinend gelassen, als er vor die Presse trat. „Er ist der beste Spieler auf Sand, ich kann das akzeptieren, kein Problem“, sagte der Schweizer. „Er war ohne Zweifel besser. Ich hatte heute Minichancen, aber sie waren nicht groß genug, um zu gewinnen.“ Insgesamt zeigte er sich zufrieden mit seiner Sandplatzsaison und dem ersten Paris-Start seit vier Jahren.

Semifinale:
Dominic Thiem (AUT/4) Novak Djokovic (SRB/1) 6:2 3:6 7:5 5:7 7:5
Rafael Nadal (ESP/2) Roger Federer (SUI/3) 6:3 6:4 6:2